„Kein Gegentor nach Ecke“, der Auswärtssieg der 1. Frauen des FC St. Pauli Groundhopping im Motodrom und vieles mehr – die Lage am Mittwoch.
In eigener Sache und vorab
Am 20. November 2022 startete die Fußball-WM der Männer in Qatar.
Wir werden diese selbstverständlich sportlich nicht begleiten, sondern den dort stattfindenden Sport ignorieren oder boykottieren, sucht es Euch aus. Die WM und ihre Begleitumstände als solche kann man aber nicht ignorieren, daher gibt es bis zum Ende der WM in der Lage diesen Absatz vorweg – mit Links zum Thema (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
– Boycott Qatar
– Übersicht: UeberMedien.de
– ARD: Katar – Warum nur (43min)
– ARD: Die WM der Schande (4 Folgen a‘ 30 Minuten)
– ZDF: Geheimsache Katar (43min)
– ZDF: Die Skandal-WM – Wie Katar den Fußball kauft (44min)
– NDR: Zwischen Ablehnung und Vorfreude: Die umstrittene WM in Katar (17min)
– 3sat (SRF): FIFA – Das Monster (1h32m)
– WDR: Die WM-Sklaven (Podcast, 4 Folgen a‘ ca. 40min)
– Deutschlandfunk – Players Podcast (Podcast, jeden Donnerstag neu)
– Pro7: Das Milliardenspiel – die verkaufte WM (1h12m)
– Netflix: FIFA Uncovered (4 Folgen a‘ ca. 1h)
– 11Freunde – Cards of Qatar
– Ballesterer – Der Kampf geht weiter
– Beyond Qatar – Die Geschichte hinter der Skandal-WM (Podcastserie, abgeschlossen, sieben Folgen)
– (kein) WM Song: Gringo Mayer – „Gibt’s do‘ net“
FCSP News
Einfach mal „Hallo“ sagen: // Twitter
WM-Update
Jackson Irvine hat das erste Gruppenspiel der Australier absolviert, von einer Verletzung ist aktuell nicht auszugehen.
Kein Gegentor nach Ecke
Tatsächlich trifft das auf den FC St. Pauli in der Hinrunde 22/23 zu, ja. Also zumindest, wenn wir den DFB-Pokal oder zumindest dort die Verlängerung ausklammern. Eine veröffentlichte Statistik zeigt nicht nur, dass es kein Gegentor gab, sondern auch, dass der FCSP zu den gefährlichsten Teams der 2. Liga gehört, wenn es um Ecken geht. Sowohl defensiv, als auch offensiv (Twitter)
Bevor hier jetzt aber alles rosig gemalt wird, schaut doch mal, was diese Statistik mit euch macht…
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord
Sechster Pflichtspielsieg in Folge bzw. fünfter Ligasieg in Folge, die Sonne scheint hell über den 1. Frauen des FCSP. Oder auch: „Der Zug hat keine Bremse“.
Wir haben heute morgen einen Doppelbericht aus Spielerinnensicht und aus der Fanperspektive von Yannick veröffentlicht, wie sich der 2:1-Sieg bei der TSG Burg Gretesch in Osnabrück denn zugetragen hat, außerdem gibt es natürlich auch bei Matthias von Schramm wieder Text und Fotos.
Fanszene News
Fanladen geht in die Winterpause
Morgen in einem Monat ist schon Heiligabend! Jahaha, soll ja keiner sagen können, wir hätten Euch nicht gewarnt. Beste Geschenke für liebe Menschen gibt es natürlich auch weiterhin im Fanladen, allerdings geht dieser jetzt auch zeitnah in die Winterpause.
Diese Woche könnt Ihr bis einschließlich Freitag noch zu den normalen Öffnungszeiten am Nachmittag vorbeischauen. Außerdem gibt es zwei Sonderöffnungstage: Am Samstag, 10. Dezember kann man ebenso von 15-19h dort vorbeischauen, wie am Sonntag, 18. Dezember, also dem Tag nach der Mitgliederversammlung. // Fanladen
Beste Auswärtsfahrt ever?
Winterpause, (fast) kein Fußball. Da kann man ja mal in Erinnerungen schwelgen. Der Kiezkieker tut dies und fragt nach der besten/tollsten/schönsten Auswärtsfahrt ever und schmeißt gleich mal einige Vorschläge in die Runde. Aufstiege in Ulm (1988), Nürnberg (2001) oder Fürth (2010)? Derbysiege oder die „Schade, Magdeburger Jungs“-Fahrt beim Zweitliga-Aufstieg?
Festlegen tut er sich zwar nicht, verlinkt aber sehenswertes historisches Dokument vom Auswärtssieg in Freiburg 1995, inklusive prominenter Zaungäste.
Also, Butter bei die Fische. Beste Auswärtsfahrt ever? Da der Kiezkieker keine Kommentarfunktion hat, könnt Ihr Euch auch hier äußern.
Ich fange an: 22. Februar 1998 – Mottofahrt „Cowboy & Indianer“ nach Gütersloh. // YouTube
Döntjes
Groundhopping: Motodrom Halbemond
Das Motodrom Halbemond in Aurich ist eines der größeren Stadien in Deutschland.
Nie davon gehört? Nun ja, Fußball wird da auch seit Jahren nicht mehr gespielt, denn es ist das größte Motor Speedway Stadion Europas, mit offiziell 34.000 Plätzen (30.000 Steh-, 4.000 Sitzplätze). Für Groundhopper*innen natürlich ein immenses Ärgernis, wenn man bei einem solchen Stadion kein „Kreuz“ machen kann, weil einfach keine Spiele stattfinden.
Im Juni 2020 fand dort dann auf Initiative einiger Groundhopper*innen ein Freundschaftsspiel statt, aufgrund von Corona allerdings vor nur 300 Menschen. An diesem Wochenende wurde dann aber ein Pflichtspiel dort ausgetragen, die SG Sengwarden/Fedderwarden empfing vor knapp 900 Menschen den SV Astederfeld in der 2. Kreisklasse.
Einen ausführlicheren Bericht zum 2:1-Sieg der SG findet Ihr bei Noord360, von wo wir dank Mario auch das Foto übernehmen dürfen.
Donna Leon schlägt Katar
Tja, wer kennt sie nicht? Die Krimireihe der Schriftstellerin über den Polizisten Guido Brunetti (ja, klar, auch er ist bei ACAB mitgemeint, nehme ich an). Am Montag wiederholte die ARD um 20.15h eine Folge – und lockte damit immer noch mehr Leute vor das Empfangsgerät, als die parallel stattfindende Übertragung eines WM-Spiels.
Insgesamt sind die Einschaltquoten der WM bisher wohl ein Desaster für die übertragenden Sender. Sehr schön. // DWDL
Steffen Simon im Deutschlandfunk
Es haben sich ja nun viele Personen zur „One Love“-Entscheidung der FIFA geäußert, u.a. auch Personen, die dies besser nicht getan hätten. Ja, Grüße an Thomas Müller an dieser Stelle.
Jemand der dies aber von Berufswegen tun musste, ist Steffen Simon, früher für die Sportschau tätig und inzwischen Mediendirektor beim DFB. In dieser Funktion wurde er von Philipp May (Deutschlandfunk) interviewt (14min).
Sehr gute Einstiegsfrage: „Warum sind sie eingeknickt?“
Wie nicht anders zu erwarten, sieht der DFB dies natürlich anders und Simon versucht dies auch zu erklären. Wenn man seiner Erläuterung folgt, ist dies vor allem dem Zeitdruck geschuldet gewesen, in der England die Entscheidung treffen musste, gegenüber den nicht näher definierten „massiven sportlichen Sanktionen“.
Da dieser Zeitdruck ja jetzt vor dem 2. Spieltag nicht mehr ganz so groß ist, könnte man da ja jetzt in Ruhe zu einem anderen Ergebnis kommen… schauen wir mal.
Zu guter Letzt
Hier, Borne.
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Forza St. Pauli!
// Maik
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Nichtabstiegs-Sonderzug nach Darmstadt incl Arbeiterlieder mit Ewald im Partywagen.
ansonsten unzählige wochenendticket Touren in Regionalliga-Zeiten von NRW aus (Stichwort jedes Spiel ist Auswärtsfahrt)
Ich lege mich mal auf das Spiel Gladbach-St. Pauli 1995 fest. Nach einer unglaublichen ersten Halbzeit mit einer 0:3 Führung, Knipsen der Anzeigtafel aufgrund des skurillem Zwischenstandes und allgemeinem Kommentar „Jetzt bloß keinen schnellen Gegentreffer“ und dem logischen 1:3 in der 48.schaukelten die Jungs das Spiel nach Hause, Endstand 2:4. Die Laune wurde im Parkplatzstau immer besser, weil die im Auto vor uns „Volltreffer“ von den Doofen in Dauerschleife abspielten. Herrlich.
Dito, die Gütersloh Mottofahrt war die beste, ganz knapp vor dem 2-0 bei Werder II im April 2007 mit 10 000 Braun-Weißen.
Die Mottofahrt nach Burghausen 2002 hatte aber auch was.
War ja schon fast ein bisschen Europacup-Feeling…
München 1991 war für mich eigentlich am prägendsten, im dritten Jahr und 17. Versuch endlich der erste Auswärtssieg dem ich beiwohnen durfte. Gladbach 1995 war auch was besonderes.
Dezember 2001 in Berlin
Erstes Mal FCSP, Gästeblock steh, kein Geld weil Student – dafür wurde das Bier von noch völlig Unbekannten geteilt, ebenso die Joints, ein BiB wurde vorm Gästeblock böse gefault und ich hörte vom Mensch neben mir: „steh auf du Simulant, wir wollen Fußball sehen!“
Und mit der unfassbar guten Stimmung und Laune im Gästeblock war und bin ich für immer an den FCSP gekuschelt😘
In Aachen 2001 (32. Spieltag), Tor Henna Bürger in 11. Minute. Der 1-0 Auswärtssieg war dann für mich irgendwie das entscheidende Ding zum Aufstieg. Und dann direkt am letzten Spieltag nach Nürnberg und den Aufstieg klargemacht. Ich war 3 Tage on Tour. Unvergesslich!
Neben viel bereits Genanntem ein kleines Highlight: 2009 in Ahlen. Zwar spät verloren durch Tor eines gewissen D. Naki, aber alles drumrum war einfach groß. Diese Trostlosigkeit der westdeutschen Industriebrache auf dem Fußweg vom Bahnhof zum Stadion, absolut niemand zu sehen außer filmende Cops und Braun-Weiß. Das Stadion selbst vollkommen runter, mit klaffenden Löchern in den Bohlen der Tribüne. Stimmung sensationell, Wetter schön. War auch ne Mottofahrt, wenn ich mich nicht irre.