Lage am Millerntor – 05. Mai 2023

Lage am Millerntor – 05. Mai 2023

Der FC St. Pauli reist nach Darmstadt, in den Regionalligen stehen wichtige Spiele an, die DFL will Geld – und ein Vater und seine Tochter trollen einen Eishockeyverein.

FCSP News

Samstagabend bei Darmstadt 98

Samstag, 20.30h, Free-TV.
Das Stadion ist ausverkauft, der Gästeblock mit 1.600 Leuten ebenfalls.
Leart Paqarada und Eric Smith trainierten in der Woche dosiert, sollten aber Samstag zur Verfügung stehen. Das Team reist erst am Samstag mit dem Flieger an. Den Vorbericht von Tim findet Ihr hier.
Die Pressekonferenz des FCSP vor dem Spiel in Wort und Bild ist ebenfalls online.

Die Ausgangslage für beide Teams hängt durchaus auch vom Verlauf des heutigen Spiel zwischen dem HSV und dem SC Paderborn ab. Wenn es da keinen Heimsieg gibt, würde sich für die Lilien die Möglichkeit eines direkten Aufstieges ergeben – und für uns die Chance wieder an den Relegationsplatz heranzukommen.

Die Gästeinfos gibt es beim Fanladen. Für mit der Bahn Anreisende gibt es einen Shuttleservice ab dem Hauptbahnhof, hierfür bitte Ausgang WEST nutzen. Die Busse fahren ab Europaplatz.

Schiedsrichter: Tobias Reichel

Der 37-Jährige aus Sindelfingen pfeift seit der Saison 2020/21 in der 1. Bundesliga und hat den FCSP bisher vier Mal gepfiffen. Nach drei Niederlagen (davon gleich zwei gegen Darmstadt, u.a. auch das 0:4 am Bölle in der letzten Saison) gab es im März 2022 beim 3:1 gegen den KSC erstmals einen Sieg für Braun-Weiß unter seiner Leitung.
In den vier bisherigen Spielen gab es weder Platzverweise noch Elfmeter.

Mini-Bölle

Wie erwähnt ist nicht nur der Gästeblock sondern auch das Spiel restlos ausverkauft. Platz ist allerdings noch im „Mini-Bölle“, da auch explizit im Gästeblock. Ähnlich wie beim Miniatur-Millerntor im 1910-Museum kann man auch bei Darmstadt seinen Platz in einem Miniatur-Stadion ergattern.
Verbunden ist dies mit einer Spende von (mindestens) 9,80 (Steh) oder 18,98€ (Sitz) für „Du musst kämpfen“, die Jonathan-Heimes-Stiftung, die sich für an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche engagiert.
Es wäre doch schön, wenn nach diesem Wochenende dann auch der Gästeblock ausverkauft ist, mehrheitlich in Braun-Weiß.

Vertragsverlängerung mit Sören Ahlers

Ersatztorwart in einem Profiklub ist nun wirklich nicht der beliebteste Job auf Erden, trotzdem muss ihn jemand ausüben, in den meisten Vereinen sind es sogar zwei. Nachdem mit Sascha Burchert bereits verlängert worden war ist nun auch mit Sören Ahlers Einingkeit über (mindestens) ein weiteres Jahr erzielt worden.
Solange uns niemand Nikola Vasilj wegkauft, dürften die Planungen im Tor damit abgeschlossen sein.

Lage der Liga

Eine aktuelle Bestandsaufnahme der Liga gibt es beim Rasenfunk. Im aktuellen Kurzpass (1h12m) sind mit Fadi Keblawi (1. FC Nürnberg), Michael Fischer (SpVgg Fürth) und Louis Loeser (SV Sandhausen) drei Gäste am Start, die den Blick natürlich eher in den Tabellenkeller richten, aber auch über die Situation oben sprechen.

Your weekly reminder: Denkt an Eure Tippspiele. Bei uns gibt es diese Woche die einfache Bonusfrage, ob Darmstadt 98 denn schon an diesem Wochenende aufsteigt.

Freitag

Oben gehen alle Blicke heute in den Volkspark. Der Hamburger SV (3. Platz / 56 Punkte) empfängt den SC Paderborn (4. / 50P) und kann den Gegner entweder komplett distanzieren oder an sich heranlassen (oder weder noch, was dann aber dem FCSP auch noch eine Restchance ließe). Bei den Gastgebern fehlt Bakery Jatta aufgrund der 5. Gelben Karte. Die Gäste müssen hingegen auf Stürmer Felix Platte (Rücken) verzichten.

Im Keller empfängt Arminia Bielefeld (16. / 29P) die SpVgg Fürth (12. / 36P) und damit quasi die umgekehrte Konstellation wie beim eben erwähnten Spiel – der Heimverein will die Lücke schließen, statt sie aufzureißen. Nachdem man sich zwischendurch im Aufwind sah, gab es jetzt aus vier Spielen nur einen Punkt und die restlichen Partien (in Kaiserslautern, gegen Paderborn und in Magdeburg) sind auch allesamt keine Selbstläufer. Die Anspannung ist groß auf der Alm, wie auch Trainer Koschinat zu Protokoll gab. Für das Kleeblatt wäre ein Auswärtssieg umgekehrt zu 99% der Klassenerhalt.

Samstag

Das Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf (6. / 50P) und Holstein Kiel (9. / 40P) wäre (abhängig vom Ergebnis des Vortags) auch für die Fortuna nochmal die Möglichkeit, den Hut für die letzten drei Spieltage nochmal in den Ring für das Aufstiegsrennen zu werfen.

Existenzkampf pur an der Ostsee: Hansa Rostock (15. / 31P) empfängt Jahn Regensburg (17. / 28P) und würde im Falle einer Niederlage wieder auf die Abstiegsränge rutschen. Nach der langen Erfolglos-Serie gelangen zuletzt zwei Siege in Folge unter Alois Schwartz.
Auf der anderen Bank sitzt mit Mersad Selimbegovic immer noch der gleiche Trainer wie zu Saisonbeginn, was in so einer Situation ja auch nicht selbstverständlich ist. Wenn er heute versucht die Situation zu verbessern, muss er dabei u.a. auch Nachreiner (Nasenbeinbruch) sowie die jeweils nach Platzverweisen gesperrten Guwara und Saller verzichten.

Außerdem trifft der Karlsruher SC (10. / 39P) auf Hannover 96 (8. / 40P).

Sonntag

Der 1. FC Heidenheim (2. / 60P) will diese Saison nur noch vier Spiele bestreiten müssen, das erste davon zuhause gegen den 1. FC Magdeburg (11. / 38P), der den Gastgebern letzte Woche mit dem Sieg gegen den HSV einen großen Gefallen tat. Das heimstärkste Team trifft dabei auf ein Team, welches auswärts bisher mehr Punkte als zuhause geholt hat. An der Brenz gab es die Partie erst ein Mal (3:0, 2018), beide Spiele in Magdeburg endeten Unentschieden – der FCH ist gegen den FCM also noch ohne Niederlage.

Nächstes „Alles oder nichts!“-Spiel zwischen Eintracht Braunschweig (14. / 32P) und dem SV Sandhausen, insbesondere für die Gäste (18. / 28P). Während die Eintracht drei der letzten vier Spiele verlor, konnte der SVS sieben Punkte aus den letzten drei Partien holen und meldete sich somit zurück.

Und dann war da noch: 1. FC Nürnberg (13. / 33P) gegen den 1. FC Kaiserslautern (7. / 44P).

Fanszene News

Mopo: „Das komplizierte Problem der St. Pauli Ultras“

Von Folke Havekost und Stefan Krause erschien gestern ein Artikel in der Mopo (€), der sich an die durchaus komplexe Gemengelage „Linke Fangruppen und der Umgang mit Israel“ heranwagte, sowohl innerhalb Deutschlands als auch international.
Die Tapete der HSVer im Derby in Bezug auf AEK Athen wird als Anlass genommen, das ALERTA-Netzwerk und die internationalen Beziehungen aufzuführen, inkl. der Erklärung, warum das alles gar nicht so einfach ist und vielleicht dann auch zu komplex für eine Tapete in einem Stadion mit der dort nötigen Überspitzung. Neben dem unterschiedlichen Blickwinkel auf Israel und Palästina aus Deutschland und im Ausland wird da zurecht auch erwähnt, dass ja auch Fans von Hapoel beim Derby in unserer Kurve standen. Guter Text!

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (m/w)

1. Frauen bei TuS Büppel

Vorab das Ticketupdate für das Pokalfinale: Es gibt jetzt doch wieder Sitzplatztickets für A4 und „Die Üblichen Verdächtigen“ rufen dazu auf, sich auf den Stehplätzen im Block hinterm Tor einzufinden. (Auch wenn da im Shop unter „Info“ immer noch steht, dass dieser für Tornesch vorgesehen ist. Das dürfte sich am Spieltag aber problemlos zurechtruckeln.)

Zurück zur Liga:
Es bleibt weiterhin alles sehr knapp. Drei Spiele sind es noch, aktuell beträgt der Vorsprung auf den ersten von vier Abstiegsplätzen für die 1. Frauen zwei Punkte und drei Plätze.
Jahn Delmenhorst und Burg Gretesch sind bereits abgestiegen, bei acht Punkten Rückstand gilt dies drei Spieltage vor Schluss auch „so gut wie“ für den Osnabrücker SC. Realistisch machen also der in der Rückrunde sehr starke ETV (26 Punkte), der VfL Jesteburg (26), ATS Buntentor (27) und eben der FCSP (28) diesen einen Abstiegsplatz unter sich aus.

Die anderen drei Teams haben an diesem Spieltag allesamt Heimrecht, der FCSP reist am Sonntag um 14.00h nach Varel zum TuS Büppel, der nach dem 5:3 letzte Woche in Kiel mit 33 Punkten „so gut wie“ gerettet sein dürfte. Mit Mareike Kregel (13 Ligatore) und Neele Nordhausen (11) gibt es zwei Spielerinnen, die besondere Torgefahr ausstrahlen. Im Hinspiel gingen sie aber ebenso leer aus, wie alle anderen Mitspielerinnen, dieses gewann der FCSP im November mit 5:0, wie auch das Spiel zuvor im April 2022. Das letzte Auswärtsspiel dort ging allerdings mit 4:0 verloren.

Geleitet wird die Partie von Antonia Tucholski. Die hat in dieser Saison schon den 5:1-Auswärtssieg bei Jahn Delmenhorst gepfiffen.

U23 gegen den Bremer SV

Heute um 13.00h schon was vor? Werder II empfängt zu dieser fanfreundlichen Uhrzeit an einem Werktag Hannover 96 II auf dem Platz 11.
Aber zurück zu uns: Die U23 empfängt am Sonntag um 14.00h den anderen Bremer Vertreter, den Bremer SV. Das Team vom Panzenberg spielt als Aufsteiger eine passable Saison, steht als Fünftletzter aktuell aber auf dem ersten Abstiegsplatz. Drei Punkte sind es auf Phönix Lübeck (auf dem Platz müsste man ggf. noch in ein Entscheidungsspiel gegen den Zweiten der Oberliga Niedersachsen), zwei weitere bis zum FCSP. Damit sollte auch ausreichend skizziert sein, dass die U23 weiterhin punkten muss, um auch nächste Saison wieder in der Regionalliga auflaufen zu können.

Trainiert wird der Bremer SV vom ehemaligen DDR-Nationalspieler Torsten Gütschow, erfolgreichster Torschütze ist der Niederländer Nikky Goguadze mit neun Treffern.

Döntjes

DFL Investoreneinstieg

Das ist wieder so ein Thema, wo Tim mir sagen wird, dass es viel zu lang und komplex für die Lage ist. Da mag er Recht haben, aber mir fehlt gerade die Zeit.
Daher erst mal die Kurzform:

Ausführlicher gibt es das dann u.a. bei der Sportschau und im Deutschlandfunk oder als Gespräch in einem englischen Podcast bei Talking Fussball. Auch das Textilvergehen hat sich das genauer angeschaut.
Fragen, die sich zwangsläufig stellen:

  • Warum nutzt man für einen großen Teil des Geldes wieder den TV-Schlüssel, der die großen Vereine bevorteilt und vergrößert somit den ohnehin schon großen finanziellen Spielraum der Topclubs?
  • 800 Millionen Euro(!) für die Digitalisierung und Internationalisierung der DFL, u.a. um junge Menschen mittels einer Online-Plattform im Ausland besser ansprechen zu können. Als ob man YouTube und Social Media neu erfinden müsse… klar, auch die Pflege solcher Aktivitäten geht nicht umsonst, aber da erscheint die Summe dann doch extrem hoch für etwas, was das Geld fast automatisch selbst generieren könnte.
    Ich zitiere aber den Deutschlandfunk: „Das erkennen auch einige Kritiker des möglichen Deals als sinnvoll an.“ Mag also sein, dass sich da mehr hinter verbirgt, u.a. ein Topf für Marketingreisen wie bspw. die des FCSP in die USA.
  • 900 Millionen Euro für die Infrastruktur. Herzlichen Glückwunsch, Hamburg, der HSV kann das Stadion zur Euro 2024 also doch noch fertigstellen. (Allerdings: Auch das „Projekt Kollaustraße“ des FCSP dürfte davon profitieren.)
    Darüber hinaus: Vereine, die schon fertige Stadien haben, können das Geld natürlich auch anderweitig verwenden, was erneut die bereits gut ausgestatteten „Großen“ betreffen dürfte.
  • 300 Millionen Euro zur freien Verfügung. Klar, klingt viel… aber wenn man es nach dem TV-Schlüssel verteilt und berücksichtigt, dass es um einen Vertrag für 20 Jahre geht, dürften Vereine der 2. Liga damit nicht wirklich viel „frei verfügen“ können.

Es ist klar, dass vielen Vereinen das Wasser bis zum Hals steht und die finanziellen Nöte nach der Pandemie immer noch immens sind. Für die Verabschiedung dieses Konstruktes wäre aber eine 2/3-Mehrheit aller Vereine nötig, die damit dann selbst dafür sorgen würden, dass die reichen Vereine noch mehr Geld haben.

„Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber“, dieses Zitat aus den 1850er Jahren in der Schweiz scheint hier zuzutreffen. Oder es ist einfach so, dass man keinerlei Alternative sieht, um die immensen Kosten des Spielbetriebs anderweitig zu erwirtschaften. Ob dies dann wirklich die beste Lösung ist, sollen andere beurteilen, die Meinung der Fans in diesem Land hierzu ist jedenfalls eindeutig.

Dauerkarte für den Gästeblock?

Als Schiedsrichter bekommt man bekanntlich freien Eintritt zu allen Spielen. Im Profibereich teilweise limitiert, klar. Bei einigen Vereinen sind dies gute Sitzplätze oder freie Platzwahl, beim FCSP sind es Stehplätze in der Nord. Besonders charmant ist es beim HSV, wo man damit auch in den Gästebereich kommt.

Worauf ich hinaus will: Ein Dauerkarte im Volkspark, nur um in wirklich jedem Spiel den Gegner anzufeuern? Puh… wäre mir das Geld wirklich nicht wert.
In Kanada aber gibt es Vater und Tochter, die dies in der NHL bei den Toronto Maple Leafs exakt so handhaben: (Twitter)

Erv wohnt in Toronto, ist aber Fan der Montreal Canadiens. Und da dauerhaft die Reise zu jedem Heimspiel zu teuer wäre, ist die Dauerkarte mit seiner Tochter Dani beim Erzrivalen die günstigere Alternative. Über die Zeit sind dann auch die Trikots der jeweiligen Verein dazu gekommen, so dass dies jetzt in zwei TV-Übertragungen hintereinander dann auch mal der breiteren Öffentlichkeit auffiel.
(Danke an Jörn für den Hinweis.)

SSC Neapel nach 33 Jahren wieder Italienischer Meister

Ein Neapel-Fan glückselig auf dem Rasen in Udinese, im Hintergrund weitere feiernde Fans.
Einfach mal glücklich sein. // (c) TIZIANA FABI/AFP via Getty Images via OneFootball

Erstmals seit 1990 konnte der SSC Neapel wieder den Titel in Italien holen, dazu reichte gestern ein 1:1 bei Udinese. Gefeiert wurde vor Ort sowie bei der Übertragung im heimischen „Stadio Diego Armando Maradona“ und natürlich auch überall sonst. // Twitter
Eine Fotostrecke gibt es u.a. bei der 11Freunde.

Zu guter Letzt

Schönes Wochenende! // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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4 thoughts on “Lage am Millerntor – 05. Mai 2023

  1. Den Vereinen muss dass Wasser so bis zum Hals stehen. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, gehen an die Clubs genau genommen die Einnahmen einer Saison – also zusätzlich 1,3 Milliarden – also nicht wirklich „viel“ Der Rest verbleibt bei der DFL. Bei gleichbleibenden Einnahmen zahlen sie aber mindestens 3,25 Milliarden zurück. Und ein tatsächlicher Mehrwert ist ja noch gar nicht bestimmt. Ja sie gehen davon aus, dass die Einnahmen steigen werden. ( Das werden sie auch so). Mir kann bis heute keiner Erklären, wie durch den Investor am Ende die Einnahmen steigen sollen. Ich meine die Plattformen sind da – aber das Interesse halt nicht so groß. Um es für andere Länder attraktiv zu machen, müsste man den Spielplan zerstückeln, Anstoßzeiten ändern usw. – Das geht auch ohne Investor und würde hier die Bundesliga noch uninteressanter machen. Aus meiner persönlichen Sicht ist aus der versprochenen Demut nicht mehr über. Es gibt keinerlei Veränderungen am System. Es gibt nur ein stetig weiter dem Geld nachlaufen. Und anstatt anzufangen solide zu wirtschaften, nimmt man jetzt einen Kredit über 2 Milliarden auf und „verzinst“ diesen mit 12,5 %. Ich hoffe, dass sich insbesondere die kleineren Vereine dagegen stemmen werden und dieser Deal nicht zustande kommt.

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