Lage am Millerntor – 06. Dezember 2023

Lage am Millerntor – 06. Dezember 2023

Der FC St. Pauli steht im Viertelfinale des DFB-Pokals, lediglich ein Platzfehler sorgte mal kurz für Spannung. Die Lage am Mittwoch.

FCSP-News

DFB-Pokal: 4:1 beim FC Homburg

Zack, Viertelfinale!
1966, 1995, 1997, 2006 und 2022 – das sind die fünf Jahre, in denen der FC St. Pauli bisher ein Viertelfinale im DFB-Pokal bestreiten konnte. Vier Niederlagen gab es, zuletzt 2022 bei Union Berlin. Lediglich 2006 folgte in der B-Serie noch ein Halbfinale, wo dann bekanntlich gegen den FC Bayern Endstation war.

Seit gestern Abend steht fest, dass es einen sechsten Auftritt in dieser Runde geben wird. Beim Tabellenführer der Regionalliga Südwest, dem FC Homburg, gab es einen ungefährdeten 4:1 (1:1)-Auswärtssieg.
Der Gegner tat, was man als zwei Klassen tiefer stehendes Team tun muss und wartete tief stehend auf seine Kontermöglichkeiten. Hauke Wahl traf aus kurzer Distanz vor gut 12.000 Zuschauenden (darunter etwa 3.000 Gästefans) in der 24. Minute nach einer Ecke zur Führung – und nichts deutete jetzt noch darauf hin, dass Homburg noch ins Spiel zurückfinden könnte.

Ich durfte das Spiel neben Ralph Gunesch verfolgen, der mir ein paar Minuten später zuraunte: „Jetzt muss Sascha Burchert aber das Loch da im Strafraum wegmachen.“
Tja, das war aber offensichtlich zu leise, denn der Rückpass auf Burchert hoppelte Sekunden später über seinen Fuß und wurde dann von Homburgs Kapitän Mendel Mendler zum Ausgleich eingenetzt (28.). Starke Heuer Fernandes-Vibes im Homburger Waldstadion – ähnlich wie den HSV-Torwart ein paar Tage zuvor traf aber auch Burchert nur sehr bedingt eine Schuld, denn der ansonsten sehr gute Rasen hatte sicherlich etwa 80% Anteil an dem Treffer.

In der zweiten Hälfte zahlte sich die Überlegenheit dann aus und durch Treffer in den Minuten 64 (Saad), 69 (Hartel) und 73 (Eggestein) wurde dann auch auf ein standesgemäßes Ergebnis erhöht.
Mehr zum Spiel in der ausführlichen Analyse von Tim.

Das Team des FC St. Pauli Arm in Arm beim Feiern vor der Kurve, von vorne aufgenommen. Im Hintergrund zwei helle Flutlichtmasten.
FC Homburg – FC St. Pauli, DFB-Pokal, 05. Dezember 2023

Kein Rot für Ritzka

Im Stadion war das eher gar kein Thema, am TV offenbar dafür umso mehr, insbesondere nach dem Spiel:
Ein Foul von Lars Ritzka kurz vor der Pause führte zu einer Gelben Karte von Schiedsrichter Martin Petersen. Ritzka war am gegnerischen Strafraum schon sehr… hmmm… „entschlossen“ in den Zweikampf gegangen.
Homburgs Trainer Danny Schwarz äußerte sich nach dem Spiel vor den Kameras dahingehend, dass dies für ihn eine Rote Karte gewesen sei – der in Homburg in einem Container sitzende zuständige VAR, Christian Dingert, verneinte dies allerdings: keine klare Fehlentscheidung. Er gab aber zu, bei einer Roten Karte hätte er auch diese nicht revidiert.

Eine Reise ins Saarland

Der Wintereinbruch hatte ja für die ein oder andere Schwierigkeit bei der Deutschen Bahn gesorgt, auch gestern gab es für die mit dem Zug Anreisenden die ein oder andere Verspätung. Eine Gruppe kam sehr verspätet in Mannheim an, wo dann auch noch die Regionalverbindungen ausfielen und kurzerhand das Taxi bestiegen wurde – beim Anpfiff war man pünktlich im Stadion.
Bei unserem ICE riss eine Scheibe, wurde aber in Göttingen notdürftig geklebt.
Ich wünsche allen heute Zurückreisenden eine gute Fahrt.

Das Team war gestern morgen nach Zweibrücken geflogen und kehrt heute zurück.
Um 17.00h wird heute an der Kollaustraße trainiert, ehe die restlichen Einheiten vor dem Spiel in Osnabrück dann wieder nicht öffentlich sind.

Lage des Pokals

Neben uns stehen drei weitere Teilnehmer für das Viertelfinale fest:

  • Borussia Mönchengladbach (1:0 nach Verlängerung gegen den VfL Wolfsburg, Koné traf in der 120. Minute)
  • 1. FC Kaiserslautern (2:0 gegen den 1. FC Nürnberg, Doppelschlag durch Tachie (75.) und Ache (78.))
  • Fortuna Düsseldorf (2:1 beim 1. FC Magdeburg, den Rückstand durch Doppelpack Niemicz in 87. und 90.+2)

Heute werden die restlichen vier Teams ausgespielt:

  • 1. FC Saarbrücken gegen Eintracht Frankfurt (18.00h)
  • Bayer Leverkusen gegen SC Paderborn (18.00h)
  • Hertha BSC gegen Hamburger SV (20.45h)
  • VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund (20.45h, live im ZDF)

Die Auslosung des Viertelfinals erfolgt am kommenden Sonntag in der ARD-Sportschau (19.15h).
Gespielt wird dann an vier Tagen, am 30./31. Januar und 6./7. Februar 2024.

Fanszene-News

Mitfahrgelegenheit Osnabrück

Wir wurden von Hartwig O. angeschrieben, der mit seinem Kumpel noch zwei Plätze im Auto am Samstag nach Osnabrück und zurück frei hat. Abfahrt gegen 13.00h / 13.30h, weil noch Sightseeing geplant ist.
Bei Interesse bitte bei uns melden (maik (at) millernton.de), wir leiten die E-Mail dann sofort an Hartwig weiter.

Es gab jetzt schon mehrere Interessent*innen, die Plätze dürften weg sein.

Döntjes

Adventskalender

Gestern suchten wir Friedhelm Funkel, der den Rekord als Trainer mit den meisten Aufstiegen in die 1. Bundesliga hält. Und als wenn er es gelesen, gerätselt und gelöst hätte, verkündete er gestern im kicker seine Comeback-Gedanken.
Das Zitat „Ich rätsel‘ da immer in diesem Adventskalender mit – und als die mich an meine tolle Karriere erinnerten, hat es mich gepackt! Ich bin bereit!“ haben wir dann aber leider doch nicht gefunden.

Mal schauen, ob auch der heute Gesuchte dann im Verlauf des Tages noch ähnliches äußert… Quatsch. Heute wird ja ein Spiel gesucht.

Weitere Milliarden für die Premier League

1,95 Milliarden Euro pro Saison. Das ist der Betrag, den die Premier League in ihrer neuen Medienrechte-Ausschreibung für den Zeitraum bis einschließlich der Saison 2028/29 erlösen konnte.
Dabei sind noch nicht mal alle Spiele live empfangbar, wie es beispielsweise bei der Bundesliga der Fall ist, sondern „nur“ etwa 70% der Spiele, aufgeteilt auf die beiden Pay-TV-Anbieter Sky Sports und TNT Sports. Kleinere Zugeständnisse sorgten für die Erhöhung, so sind erstmals alle Spiele des letzten Spieltags live zu sehen. Für zukünftige Verträge hat man auch immer noch Verhandlungsmasse, die 16.00h-Spiele (quasi der 15.30h-Termin der Bundesliga) werden auch weiterhin nicht übertragen.

Zum Vergleich: Die DFL erlöst aktuell etwa 1,1 Milliarden Euro pro Saison – für die 1. und 2. Bundesliga. Ich kann also verstehen, wenn der FC Bayern diesen Unterschied anprangert, allerdings muss man da natürlich auch sehen, wie unterschiedlich die Voraussetzungen sind – von der Sprachbarriere mal abgesehen, ist die Premier League halt auch einfach interessanter. Dort werden in unterschiedlichen Saisons auch mal verschiedene Teams Meister, unter anderem auch aufgrund einer faireren Geldverteilung. Verrücktes Konzept. // kicker

Financial Fairplay: Fördergelder für die 3. Liga

In ganz anderen finanziellen Sphären ist bekanntlich die 3. Liga in Deutschland unterwegs, die immerhin mit der Telekom auch einen exklusiven TV-Partner hat.
Der DFB hat hier 2018 ein Financial Fairplay-System eingeführt, bei dem Vereine für gutes Wirtschaften belohnt werden. In der abgelaufenen Saison standen hierfür 550.000 Euro zur Verfügung, die jetzt an die Vereine ausgeschüttet wurden. Als Kriterien sind ein positives Saisonergebnis (finanziell) und ein Einhalten oder gar Verbessern der Planzahlen vorgesehen. Am meisten profitierte Dynamo Dresden mit knapp 80.000 Euro, insgesamt wurden 14 Vereine bedacht. // DFB.de

Entscheidende Tore nicht zu früh schießen

Ihr erinnert Euch: Schottland musste gegen England verlieren, damit das Frauen-Team Großbritanniens noch eine Chance auf die Olympia-Quali hat. Möglichst hoch, sogar, da die Niederlande die bessere Tordifferenz besaßen.
Das Vorhaben gelang, nach 50 Minuten stand es bereits 0:5 und England ließ etwas schleifen, erhöhte aber in der Nachspielzeit noch auf 0:6. Die Niederlande führten zwar gegen Belgien, aber nur mit 2:0 – die drei Tore Rückstand waren also aufgeholt. Doch dann kam Damaris Egurolla und traf für die Niederlande in den Minuten 90+1 und 90+5 – und sowohl die Schottinnen als auch die Engländerinnen fahren nun nicht nach Paris.

Zu guter Letzt

Solche Leute sind im Team ja immer besonders beliebt… // Twiiit

Forza St. Pauli!
// Maik

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8 thoughts on “Lage am Millerntor – 06. Dezember 2023

  1. Kapitän Mendler bitte. Mendel war der Mönch mit den Erbsen. 😉
    Auch Dir eine gute Rückreise aus Homburg! Respekt und Dank dass die Lage auch heute schon so früh online ist.

  2. Nachdem wir nun im Viertelfinale stehen, sollte Bornemann möglichst bald beim DFB beantragen, dass unser Viertelfinale am 06./07.02.2024 und nicht am 30./31.01.2024 angesetzt wird. Das würde die Chance auf einen Einsatz von Irvine/Metcalfe sicherlich erhöhen. Eventuell betrifft das ja auch noch Saad.

    1. Besonders der 6.2. ist doch geschichtsträchtig und sollte ein gutes Omen für unseren FCSP sein, nicht wahr!?

      (Schade in diesem Fall nur, dass Bayern bereits ausgeschieden ist – O muss dann halt ein leichterer Gegner herhalten…)

  3. daniel heuer-fernandes hat in meinen augen die mutter aller eigentore geschossen. für dieses tor hat arnd zeigler mit seiner redaktion die rubrik „kacktor des monats“ ins leben gerufen. nun ist es gefallen und somit wäre die rubrik auch obsolet, denn ein besseres eigentor wird es nimmer geben.
    meiner meinung nach trägt der torwart des stadtrivalen minimum 90% schuld an diesem tor. klar war der letzte paß schlecht und auch der platz hat mitgespielt, aber es gab überhaupt keine not, kaum gegnerdruck und der paß wäre ins toraus gegangen, den ball so zu spielen, wie er es tat. er kann den ball locker annehmen und weiter verarbeiten. so, wie er gegen die kugel haut, kann ihm das eigentor auch passieren, wäre der ball nicht versprungen.
    aber in seiner anmut und ästhetik aber auch seiner wucht und kompromißlosigkeit steht dieses tor ganz oben an der spitze aller eigentore dieses planeten…

    1. Hallo Zecke,wie kann ein Bundesliga-Spieler so einen Ball mit dem Vollspann(ist ihm ja dann auf den Außenspann abgerutscht,unser Glück)und nicht mit dem Innenspann locker
      rausspielen.Sah ja fast so aus das er ärgerlich war über den nicht so gelungenen
      Rückpaß und voller Wut den Ball rausknallen
      wollte….ha ha ha

      1. moin peter, ich glaube, er trifft ihn mit dem schienbein. aber ja, ich denke, du hast recht. er war bissel angefressen wegen des komischen rückpasses und hat diese emotion voll in seine „rettungsaktion“ fließen lassen… und sich damit in die geschichtsbücher geballert

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