Lage am Millerntor – 20. Februar 2024

Lage am Millerntor – 20. Februar 2024

Während Fußball-Deutschland endlich mal wieder vor dem Fernseher sitzt, bereitet sich der FC St. Pauli auf Holstein Kiel vor und die Frauen spielen Pokal. Die Lage am Dienstag.

FCSP-News

1:0 gegen Eintracht Braunschweig

Die Stimmen und Statistiken zum Spiel hat Tim in „Auf dem Boden bleiben nach Sieg gegen unangenehmen Gegner“ zusammengefasst.
Außerdem hat er sich die Leistung von Oladapo Afolayan in den letzten Wochen genauer angeschaut, der Artikel dazu erscheint im Verlauf des Tages.

Elf des Tages

Well deserved und überfällig: Nikola Vasilj hat die erste Nominierung für die „Elf des Tages“ in dieser Saison erhalten. Hierzu erhielt er die Note 2,0.
Einziger anderer Spieler mit einer Note besser als 3 war Dapo mit einer 2,5.

Weitere Links:
– Zaphod Beebleblox: „Drei Stufen höher auf der Traumleiter“

Lage der Liga

Stand jetzt (09.15h) ist weiterhin Merlin Polzin Trainer beim HSV. Damit ist er Trainer eines Teams, welches in jener Liga spielt, die am Wochenende mehr Zuschauer*innen hatte, als die 1. Bundesliga.
Wie der kicker nachrechnete, gab es trotz der nur mäßig besuchten Spiele in Paderborn und Elversberg bei den Spielen der 2. Liga etwa 10% mehr Fans in den Stadien, als bei der gleichen Anzahl an Spielen im Oberhaus: 284.643 zu 261.099.
// Update: Ein neuer HSV-Trainer mit fantastischem Vorstellungsfoto.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Hamburger Pokal

Heute um 19.30h wird die letzte Partie des Viertelfinales im Hamburger Pokal der Frauen ausgetragen. Der SC Egenbüttel, Victoria und Condor (alle Oberliga) stehen bereits im Halbfinale und warten nun mehr oder weniger gespannt, wer als Viertes dazu kommt.
Realistisch ist die Spannung aber eher übersichtlich, denn mit Victoria II trifft ein Bezirksligist (6. Liga) auf den Regionalligisten FC St. Pauli. Bei allem gebotenen Respekt sollte es über die Frage wer das Spiel gewinnt, bei drei Ligen Unterschied keine allzu großen Zweifel geben.
Gespielt wird gegenüber des Hoheluft-Stadions am Lokstedter Steindamm.

Fanszene-News

Fankurventicket Süd

Die Infos zum Fankurventicket Süd in der kommenden Saison hatte USP bereits veröffentlicht, heute startet die zweite Phase mit der Kontaktaufnahme zu den weiteren Gruppen und Fanclubs auf der Süd. Hierzu wird es im Verlauf des Tages eine E-Mail geben.

Geldstrafe für Pyrotechnik im Frauenderby

Der DFB hat mal wieder gewürfelt, dieses Mal kamen 15.000 Euro Geldstrafe für die 75 Bengalos beim Pokalspiel der Frauen am Millerntor heraus. // DFB

Einlaufen der Teams beim Spiel FC St. Pauli gegen den HSV und Schiedsrichterinnen vor dem Pokalderby am Millerntor. Im Hintergrund die Gegengerade, mit viel Pyrotechnik.
Symbolbild – wenn es schon so teuer war, können wir es auch nochmal zeigen. // (c) Peter Böhmer

Döntjes

Hart aber fair – „Fans oder Kommerz: Wem gehört der Fußball?“

Ich muss zugegeben, dass ich nicht erwartet hatte, dass das doch eher langweilige und trockene Thema „DFL will 8% der Medienerlöse der nächsten Jahre veräußern“ irgendwann mal Thema einer Primetime Talkshow in der ARD sein würde. Klar ist: Der Grund hierfür sind die Proteste der Fanszenen gegen eben jenen Investoren-Einstieg.
Bei „Hart Aber Fair“ (75min) also gab es gestern in der ARD eine Runde, die insbesondere auf Social Media hohe Wellen schlug. Teilnehmende an dieser Runde waren:

  • Martin Kind (Hannover 96)
  • Ariane Hingst (Ex-Nationalspielerin, jetzt Vereinsführung Viktoria Berlin)
  • Kevin Kühnert (SPD-Generalsekretär, Fan von Arminia Bielefeld)
  • Mia Guethe (11Freunde, Fan vom HSV)
  • Thomas Kessen („Unsere Kurve“, Fan vom VfL Osnabrück)
  • Markus Babbel (Ex-Profi, Fan von Teilnahme an Diskussionsrunden ohne im Thema zu sein)

Zusätzlich kamen Markus Bark (Sportschau), Nico Heymer (YouTube-Format „Calcio Berlin“) und Prof. Christoph Breuer (Sportökonom an der Sporthochschule Köln) zu Wort.
Meinen großen Respekt nach dieser Sendung möchte ich an Martin Kind aussprechen. Da wird man in die Sendung gebeten, ist der auserkorene Buhmann – und dann erfüllt man in der Sendung einfach alle Erwartungen und verhält sich einfach genau so, wie alle einen seit Jahren glauben zu kennen. Insofern war er auf seiner Seite des Tisches zumindest stringent und folgte seiner Rolle, ob man die nun mag oder sinnvoll findet. Die andere Tischseite mit Guethe, Kessen und Kühnert war ebenfalls klar in den Aussagen und sehr gut im Thema.

Viel mehr möchte ich damit zu Markus Babbel auch gar nicht mehr sagen. Hier bewies sich mal wieder die Annahme, dass es für Männer immer noch als Qualifikation für so ein Format reichen kann, früher mal erfolgreich gegen den Ball getreten zu haben. Steilste These seiner inhaltlich oft sachkenntnisfreien und gewagten Aussagen war dann, dass Thomas Tuchel womöglich aufgrund der Spielunterbrechung in Bochum seinen Job verlieren könnte – und das könne ja niemand wollen. Wie kann man denn allen Ernstes, mal abgesehen von der Belastbarkeit dieser These, den mit mehreren Millionen Euro dotierten Arbeitsplatz eines Fußballtrainers beim Branchenprimus vom Tonus her so darstellen, als würden hier Menschen ihren Job verlieren, die nach Mindestlohn bezahlt werden? Und das war nur die Spitze des Eisberges, seine restlichen Beiträge waren kaum besser. Entschuldigt bitte, ich wollte dazu ja nichts schreiben…

Ariane Hingst war hingegen in einer eher schwierigen Rolle, da sie als Investorin bei Viktoria Berlin von ihrer Rolle her „Pro Investoren“ sprechen sollte, dies aber natürlich aus Sicht eines Vereins in der Regionalliga der Frauen tat, wo wir über ganz andere Dimensionen und vor allem Umstände sprechen.

Fazit: Wer sich bisher nur über die BILD-Zeitung über die Thematik informiert hat oder einen ähnlichen Kenntnisstand wie Markus Babbel hatte, wird nach dieser Sendung einen deutlichen Erkenntnisgewinn verzeichnen. Wer tief in der Thematik drin war und die Sichtweise der Fanszenen teilt, dürfte sich von den drei Fan-Vertreter*innen gut repräsentiert gesehen und ansonsten viel mit den Augen gerollt haben.

SV Sandhausen gegen Jahn Regensburg

Die Montags-Lage ist immer besonders mächtig, in Anbetracht der aktuellen Proteste nochmal mehr. Insofern fällt dann die ein oder andere Perle des Wochenende hinten über – und dazu zählt ganz sicher der Spielverlauf dieser Drittligapartie.
Der SV Sandhausen lag im Duell der beiden Zweitligaabsteiger gegen den aktuellen Tabellenführer SSV Jahn Regensburg nach nur elf Minuten(!) mit 0:3(!!) zurück. Vier Minuten später hatte man zwei Tore aufgeholt – und am Ende der 90 Minuten mit 6:3 gewonnen. Mit Christian Viet (0:2) und David Otto (6:3) trafen auch zwei Ex-St.-Paulianer, die Highlights könnt Ihr unter anderem beim kicker anschauen.

Profiverein entlässt Spieler aufgrund von Tinder-Profil

Ich weiß, ich weiß, jetzt kommt der Content, für den Ihr alle hier seid, ausschließlich.
Also: Emirhan Delibaş, Spieler bei Besiktas, ist ab sofort vertragslos, nachdem der Verein und der Spieler sich auf eine Vertragsauflösung einigten. Dies sei nötig gewesen, nachdem der Spieler ein Tinder-Profil erstellt hatte.
Mag sein, dass ich bei der Übersetzung des Artikels gleich mehrere Inhalte und Ebenen verpasst habe – aber das ist die Meldung. // Hurriyet.com.tr

Profifußballer wegen Drogengeschäften zu sechs Jahren Haft verurteilt

Ach komm, wenn ich schon bei Gossip bin: Quincy Promes, einst hoch gehandeltes niederländisches Talent, ist inzwischen 32 Jahre alt und Profi bei Spartak Moskau. Ein Gericht in den Niederlanden verurteilte ihn nun zu sechs Jahren Haft, da er an Drogengeschäften mit 1350 Kilogramm Kokain über den Hafen von Antwerpen beteiligt gewesen sein soll.
Da Russland und die Niederlande kein Auslieferungsabkommen haben, wird Promes wohl auf absehbare Zeit in Russland weiterspielen. // Spiegel

Zu guter Letzt

„Ouh, what a save!“ (Ton an.) // Instagram

Forza St. Pauli!
// Maik

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13 thoughts on “Lage am Millerntor – 20. Februar 2024

  1. Ich habe mir das eben in der Mediathek angeschaut und dachte auch die ganze Zeit, wie d*** ist dieser Markus Babbel eigentlich. Man man man…

  2. Moinsen,

    Habe ich da die letzten Tage etwas überlesen oder habt ihr tatsächlich unerwähnt gelassen, dass es seit dem letzten Heimspiel nun wirklich (!!!) POMMES (!!!) AM (!!!) MILLERNTOR (!!!) AUF (!!!) DER (!!!) GEGENGERADE (!!!) zu kaufen gibt und somit zumindest für die Fans auf der GG ein lange Jahre gehegter Traum endlich in Erfüllung gegangen ist?

    Bei der Preisgestaltung darf der Caterer aber gerne nochmal nachbessern – die XXL Portion ist bei 350 g für 6,50 EUR (umgerechnet 1,86 EUR pro 100g) gegenüber der Normalportion mit 250g für 4,50 EUR (umgerechnet 1,80 EUR pro 100g) vom Preis pro Gewichtseinheit her teurer… während Mensch an sich sicherlich erwartet, dass bei größerer Menge es zumindest etwas günstiger wird…

      1. Ah ok, da hätte ich natürlich auch mal schauen können. 😉

        Irgendwie ist bei mir der Millernton so als Blog im Hirn verankert, dass ich fast ausschließlich nur oldschool auf eurer Website lese…

    1. Die Preisgestaltung der Pommes ist komplett logisch. Da Pommes nicht gerade gesund sind, ist das der Beitrag des Caterers zur Gesunderhaltung seiner Kunden, damit sie noch möglichst lange von diesem Angebot profitieren können.

  3. Ich hoffe, dass ich Euch nicht den NvdA-Spannungsbogen zu Sandhausen gegen Regensburg kaputt mache: Gestern berichtet Ihr von Ottos Tor, heute von Viets Tor… Morgen dann von den beiden Vorlagen von Luca Zander? 😉 Schön dass er wieder spielt.

  4. 15.000 € sind natürlich ein ganz schöner Hammer für eine Breitensport-Abteilung.
    Wo kann ich spenden? (Falls es schon Infos via Social-Media gibt: Sorry, da bin ich nicht, nirgends)

  5. Danke Maik, ich musste mehrfach laut auflachen, sehr geiler Artikel!!!
    Fast so klasse wie das Rautenfoto!
    Und gerade gelesen: Der Investorenquatsch ist tatsächlich vom Tisch, die unterbelichteten Fans haben gewonnen!!!

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