FC St. Pauli 1. Frauen vor Ligaauftakt und Derby

Am Sonntag um 13.00h geht es für die 1. Frauen des FC St. Pauli auch im Jahr 2024 endlich wieder um Punkte. Zu Gast in der FeldArena ist der HSV II.

Wie schon zu Beginn der Saison sprachen wir wieder mit AnSo Greifenberg und Julia Hechtenberg, die auch für die Spielberichte bei uns verantwortlich zeichnen. Das Interview wurde per E-Mail geführt, die Antworten wurden von beiden gemeinsam gegeben.

MT: Zwölf Spiele, drei Siege, drei Unentschieden – und sechs Niederlagen.
Wie zufrieden seid Ihr mit dem sportlichen Abschneiden in der Regionalliga bisher?

In der Hinrunde dieser Regionalliga Saison haben wir gute Spiele gemacht und immer wieder eine vielversprechende Spielanlage gezeigt, aber unterm Strich viel zu wenige Punkte geholt. Wir haben sportlich und strukturell gute Schritte gemacht, müssen uns aber auch in die Verantwortung nehmen und jetzt die richtigen Ergebnisse liefern, damit sich der Fortschritt auch tabellarisch widerspiegelt. Das Potential hat das Team zu 100%.

MT: Sportliches Highlight war dabei sicher der verdiente Punkt bei Spitzenreiter SV Henstedt-Ulzburg, bei dem sogar mit ein bisschen Glück auch noch mehr drin gewesen wäre. Geht es also in der Rückrunde nun weiter nach oben?

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HU war ein gutes Beispiel dafür, wozu wir in der Lage sind. Eben auch mit diesen Teams mitzuhalten oder auch dort zu punkten. Wenn wir weiterhin alles, was uns das TrainerInnenteam mitgibt auf den Platz bekommen, werden wir Spiele gewinnen und auch in der Tabelle klettern.
Ein Highlight wird dabei sicher das Derby gegen den HSV II zum Liga-Auftakt in dieses Jahr aber auch alle weiteren der vielen Heimspiele an der Feldstraße – die liegen uns am besten 😉

„Die Regionalliga ist und bleibt ‚Überlebenskampf'“

MT: Die Abstiegsfrage scheint ja eigentlich geklärt, auf Holstein Kiel und Eintracht Braunschweig sind es sieben Punkte Vorsprung. Allerdings könnte sich die Anzahl der Absteigerinnen noch erhöhen, da Wolfsburg II wohl aus der 2. Liga absteigt.
Ist das Thema bei Euch oder schaut Ihr ganz professionell nur von Spiel zu Spiel?

Die Regionalliga ist und bleibt ein „Überlebenskampf“ in dem nicht immer das am schönsten spielende Team punktet, das wissen wir alle aus Erfahrung. Niemand von uns möchte wieder in so eine enge Situation wie in den letzten Saisons geraten, wenngleich auch klar ist, wodrin wir uns verbessert haben und dass wir als Team besser geworden sind. Am Ende des Tages müssen wir dann auch effektiv sein, um nicht in die Abstiegszone zu geraten.

MT: Das emotionale Highlight hingegen war zweifelsohne der DFB-Pokal, nach dem Elfmeterkrimi gegen Magdeburg dann das Millerntor-Spiel im Derby. Musstet Ihr die 15.000€ Pyro-Strafe aus der Teamkasse zahlen?

Wir sind da ganz dankbar, dass unsere Abteilungsleitung solche Themen von uns fern hält. Zumindest bei uns beiden hat noch niemand nachgefragt oder eine Bengalo-Rechnung vom DFB eingereicht.

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„Pokalfinale, Pokalfinale…“

MT: Das Pokalerlebnis schreit natürlich nach Wiederholung, Ihr seid auch schon wieder im Halbfinale angelangt. Im Halbfinale geht es am 20. März zum Oberligisten SC Egenbüttel, im Erfolgsfall wartet im Endspiel dann Condor oder Vicky, ebenfalls aus der Oberliga.
Provokant gefragt: Was soll da noch schief gehen?

Im letzten Jahr haben wir an einem historischen Tag und vor wunderbaren Fans erlebt, was es bedeutet in einem Finale zu spielen und sich den Pokal zu holen. Das möchten wir natürlich unbedingt wiederholen und in den DFB-Pokal einziehen.
Wir wissen, wie unangenehm Oberligisten zu bespielen sind und wie extra-motiviert sie natürlich in diese Spiele gehen. Das haben wir ja auch schon in dieser Pokalsaison bspw. in Niendorf zu spüren bekommen, wo wir uns lange schwer taten. Von daher sind wir gewarnt und müssen sehr konzentriert ins Spiel gehen.

Personalien

MT: Ihr musstet gleich zu Saisonbeginn den langfristigen Ausfall von Lina Jubel durch einen Kreuzbandriss verkraften. Wie geht es ihr aktuell und besteht noch Hoffnung, dass sie in dieser Saison noch zum Einsatz kommt?

Linas Ausfall war natürlich schwerwiegend, sowohl sportlich als auch charakterlich fiel mit ihr ein wichtiger Teambestandteil weg. Mittlerweile darf sie wieder joggen gehen und macht gute Fortschritte. Wenn es für einen richtigen Einsatz in dieser Saison noch reicht, wäre das natürlich überragend, wobei natürlich Vernunft und Vorsicht gilt. Vielleicht dürfen wir sie zumindest für einige Minuten zum Ende der Saison auf dem Platz zurück begrüßen. Wenn nicht, dann freuen wir uns auf ihr Comeback zur neuen Saison!

MT: Es gibt ein paar Winter-Neuzugänge, von denen es bei Madeline Gieseler (TSV Siems) leider gleich ebenfalls einen Kreuzbandriss gab. Mit Linnea Taube (auch TSV Siems) und Annika Schwarz (2. Frauen) gibt es zwei weitere Neuzugänge, Mona Gellert hat Euch hingegen verlassen. Seid Ihr personell also gut aufgestellt oder in welchen Bereichen ist noch Bedarf?

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Auch die Verletzung von Madeline (Fancy) war sehr bitter. Wir haben uns alle über sie gefreut und waren begeistert von der Qualität, die sie schon in den ersten Trainings gezeigt hat. Auch für sie gilt es jetzt gut zu regenerieren und nach gutem Überstehen für uns anzugreifen.

Für sie und alle anderen Neuen gilt auch, dass sie sich sportlich und vor allem auch menschlich direkt super ins Team integriert haben und eine große Hilfe auf dem Platz sind. Auch Spielerinnen, die uns länger gefehlt haben, wie Lotti oder Paula sind oder kommen langsam wieder zurück.

MT: Fortwährendes Thema sind die Trainingsverhältnisse. Ist da mit dem neuen Kunstrasenplatz, auf dem Ihr ja leider die Pflichtspiele nicht bestreiten dürft, eine Besserung eingetreten? Oder habt ihr Ausweichmöglichkeiten, wenn mal wieder ein Training am Freitagabend aufgrund eines Profiheimspiels ausfallen muss?

Der neue Kunstrasen ist schon eine Verbesserung, rein qualitativ. Generell gesehen haben wir aber noch mit den gleichen Problemen wie Platz- oder Kabinenkapazitäten oder Heimspielen der Profis und fehlenden Ausweichmöglichkeiten zu kämpfen. Wir versuchen flexibel zu bleiben, weil wir uns alle der Situation annehmen und weiter sportliche Fortschritte machen wollen. Weiter in die Zukunft gedacht – und vielleicht auch weg aus der Spielerinnenperspektive – müssen bessere Trainingsbedingungen für ein in der Regionalliga spielendes Team geschaffen werden.

Sonntag: Alle hin da!

MT: Letzte Worte an die Leser*innen vor dem Wochenende und einer hoffentlich erfolgreichen Rückrunde?

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Sonntag um 13.00 Uhr dürft Ihr alle in die FeldArena kommen. Wir würden die Hinspielniederlage gegen den HSV II gerne in unserem Zuhause mit einem Sieg umdrehen und dann mit dem Rückenwind in die weiteren Spiele gehen. Der Eintritt ist wie immer frei, es gibt leckeres Bier von Kehrwieder und Tickets im Vorverkauf muss auch niemand kaufen – frühes Erscheinen kann aber bei großem Andrang natürlich trotzdem nicht schaden.
Wir freuen uns auf Euch!

MT: Und wir uns auf die Rückrunde. Vielen Dank für Eure Zeit!

Wer noch mehr zur aktuellen Lage und dem Spiel am Sonntag erfahren möchte, kann auch das Interview mit der Trainer*innenteam Kim Koschmieder und Jan-Philipp Kalla auf Facebook lesen:

// Maik

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