Aufstieg unter Flutlicht?

Aufstieg unter Flutlicht?

Die DFL hat die letzten Spieltage der Saison 23/24 terminiert. Für den FC St. Pauli stehen zwei wichtige Spiele am Freitagabend an.
(Titelbild: Stefan Groenveld)

Die Terminierung der letzten Saisonspiele der ersten und zweiten Bundesliga wurden am Mittwoch von der DFL veröffentlicht. Für den FC St. Pauli sind durchaus bemerkenswerte Ansetzungen dabei. Der Überblick:

  • 31. Spieltag, Freitag, 26. April, 18:30 Uhr:
    FC St. Pauli vs. Hansa Rostock
  • 32. Spieltag, Freitag, 3. Mai, 18:30 Uhr:
    Hamburger SV vs. FC St. Pauli
  • 33. Spieltag, Sonntag, 12. Mai, 13:30 Uhr:
    FC St. Pauli vs. VfL Osnabrück
  • 34. Spieltag, Sonntag, 19. Mai, 15:30 Uhr(!):
    SV Wehen Wiesbaden vs. FC St. Pauli

Hui, das ist schon bemerkenswert, dass die Partie des FCSP gegen die allseits beliebten Gäste von Hansa Rostock auf einen Freitag angesetzt wurde. Zur Erinnerung: Sollte der Abstand des FC St. Pauli auf Platz Drei so bestehen bleiben, wie er aktuell ist, dann könnte man an diesem Abend Ende April gegen (ausgerechnet) Hansa den Aufstieg fix machen.

Beeinflusst Marathon die Ansetzung?

Aber natürlich ist es durchaus brisant, diese besondere Partie auf einen Freitagabend zu terminieren. Es ist übrigens das erste Mal, seit der FCSP anno 2009 einen 0:2-Rückstand noch zu einem 3:2-Sieg drehte. Eine Rolle könnte dabei gespielt haben, dass am selben Wochenende der Hamburg-Marathon stattfindet. Der führt ja bekanntlich dazu, dass am Sonntag verkehrsmäßig Stillstand im Stadtgebiet herrscht. Da auch bereits am Samstag rund um den Start- und Zielbereich einige Veranstaltungen stattfinden, könnte der Freitag die einzige Option gewesen sein.

Aber, so viel dürfte sicher sein, verkehrsmäßigen „Stillstand im Stadtgebiet“ wird es auch am Freitagabend geben, wenn Hansa Rostock zu Gast ist. Ob man danach die Stadt neu tapezieren muss? Hoffentlich mit Stickern, die besagen, dass der FCSP ab sofort Erstligist ist. Aber zumindest ist der Termin brisant. Denn für Hansa Rostock dürfte das Spiel angesichts massiver Abstiegssorgen auch aus sportlicher Sicht alles andere als unwichtig sein.

Derby am Freitag

Auf das eine Flutlichtspiel folgt das nächste: Der FC St. Pauli wird am Freitag, den 3. Mai, im Volkspark zu Gast sein. Ja, auch hier ist rechnen erlaubt. Und ja auch hier ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Partie nicht nur aufgrund räumlicher Nähe beider Vereine, sondern auch aufgrund der Tabelle eine gewisse Brisanz beinhaltet. Und hier ist vielleicht das „ausgerechnet“ sogar noch etwas angebrachter. Wer auch immer vor der Saison die Partie auf den 32. Spieltag angesetzt hat, dürfte sich der möglichen Brisanz zwar bewusst gewesen sein. Aber worauf das alles gerade hinausläuft, ist kaum in Worte zu fassen.

Dass die Stadtmeisterschaft unter Flutlicht stattfindet, ist alles andere als ungewöhnlich: Die letzten sieben Aufeinandertreffen taten dies. Es ist das fünfte Freitagsderby in Folge. Und wenn alles glatt läuft, dann erstmal für längere Zeit das letzte…

Deutschland, Hamburg, 01.12.2023, Fussball 2. Bundesliga 15. Spieltag, FC St. Pauli - Hamburger SV im Millerntor-Stadion Die Südkurve mit den Fans des FC St. Pauli zündet vor Anpfiff der Partie gegen Hamburger SV Pyrotechnik. Copyright: Stefan Groenveld
Flutlichtspiele am Millerntor? Mögen wir! Zumindest die, die nicht nach Hamburg reisen müssen. // (c) Stefan Groenveld

Osnabrück am Sonntag

Am 33. Spieltag kommt dann der VfL Osnabrück ans Millerntor. Nimmt man die aktuelle Tabelle als Maßstab, so könnte es für beide Teams dann schon um nichts mehr gehen. Auch wenn viele sicher gerne diese komische Zweitliga-Meister-Felge im FCSP-Museum sehen wollen. Osnabrück hat jedenfalls momentan zehn Punkte Rückstand auf den Abstiegsrelegationsrang, der FCSP ist zehn vor dem Aufstiegsrelegationsrang. Diese Konstellation würde an einem 33. Spieltag keine sportliche Spannung mehr erzeugen.

Selbst wenn vor diesem 33. Spieltag noch nicht alles geklärt ist, so könnte das im Laufe des Wochenendes geschehen. Der FC St. Pauli empfängt Osnabrück am Sonntag. Zwei Tage vorher empfängt der SC Paderborn den HSV(!), am Samstagabend trifft Holstein Kiel auf Fortuna Düsseldorf(!!!). Beides Spiele, bei denen der Puls von FCSP-Fans auch ohne eigene Beteiligung höher gehen könnte.

Zweitliga-Abschied in Wiesbaden?

Der Saisonabschluss findet dann für den FC St. Pauli in Wiesbaden statt. Dieser Termin war auch bereits seit Saisonbeginn klar, wurde also nicht jetzt terminiert. Für Wiesbaden (aber natürlich auch für den FCSP) könnte es zu diesem Zeitpunkt noch um richtig was gehen. Aktuell haben sie nur drei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang.

Na klar, den Optimist*innen unter uns ist es aus sportlicher Sicht vermutlich nicht mehr ganz so wichtig, gegen wen und wann die letzten vier Spiele stattfinden. Denn bereits gegen Hannover am Spieltag zuvor könnte die Situation sehr gut aussehen (unter anderem weil am gleichen Spieltag der HSV die Kieler empfängt). Aber machen wir uns nichts vor: Es wird diese Saison noch sehr spannende Momente für den FC St. Pauli geben. Und Flutlichtspiele gegen Hansa und den HSV versprühen natürlich auch tabellenunabhängig ihren Reiz.

// Tim

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13 thoughts on “Aufstieg unter Flutlicht?

  1. Ich hoffe ehrlich gesagt auf einen Aufstieg bereits in Hannover, einfach weil ich bei diesem Spiel vor Ort bin (Hüstel). Möglicherweise ist so ein Aufstieg aber auch angenehmer als gegen Hansa, wo sich die Fans nach dem Spiel die birne einschlagen (wobei die Beziehung mit 96 auch eher schwierig ist)

  2. Ich hoffe ja auf einen Aufstieg in Hannover, dann wird das Heimspiel gegen Rostock eine reine Aufstiegsparty und dann kann ja schon beim Derby der direkte Aufstieg für die Vorstadt nicht mehr möglich sein, wieder eine Feiere. Gegen Osnabrück dann ein lauer Sommerkick zur Erholung und dann das große Finale im Wiesbaden mit der Mannschaft im Zug und dem feststehenden Verbleib der Vorstadt in Liga 2, da ihnen ein Unentschieden für Platz 3 gereicht hätte, sie aber in den Minuten 93/94/95 noch eine 2:0 Führung abgeben und 2:3 verlieren.

  3. Ganz ehrlich: Ich finde die leere Vitrine, die da virtuell im Museum steht ganz sexy. Jaja, ich weiß, dreimal Oddset und so…

    Aber natürlich steht dieser Verein für viel mehr als für Pokale und Schalen.

    Aber egal was noch kommt: Diese Saison wäre es einfach eine Frechheit, wenn ein anderes Team als Irvine, Hartel, Smith und Co. die Felge hoch halten würde. Das wäre einfach falsch.

  4. auch, wenn es mir einen diebischen spaß bereiten würde, ausgerechnet beim auswärtsspiel in hamburg aufzusteigen, ist es mir letztendlich wurst. hauptsache ist, DAß wir aufsteigen!
    und da mir auch nicht unbedingt noch nach viel spannung is (die saison war bisher aufregend genug), denke ich, je früher, umso besser. so wie ich herrn hürzeler einschätze, wird ein sehr früher aufstieg nichts an seiner seriösen herangehensweise ändern. einen, nach frühem aufstieg, einsetzenden schlendrian würde er keinesfalls dulden. und wir würden uns auch im fußballand kredit und sympathien verspielen.
    also: weiter vollgas bis zum schluß! was dann unterm strich (außer dem dann logischen aufstieg) steht, werden wir sehen.
    ¡venceremos!

    1. Zur „ seriösen herangehensweise […] nach frühem aufstieg“:

      Wäre es nicht vernünftig, wenn wir in dem Fall nicht weiter machen wie bisher, sondern schon an die nächste Saison denken? Und das könnte ja z.B. bedeuten, die verbleibenden Gegner als Sparringspartner zu nutzen und z.B. neue Strategien ausprobieren oder auch mehr Spieler aus der zweiten Reihe oder von den Junioren Spielpraxis gegen motivierte Gegner geben?

  5. Zunächst schiessen wir Rostock ab,
    eine Woche später holn wir die Meisterschaft.
    DFB Pokal und so………egal.

    Sie können ihre Anlage noch so laut aufdrehen…….:)

  6. Moin. da mein letzter Aufstieg als 2. Liga Meister ein wenig her ist, wie würde das genau ablaufen? wann wird die Meisterschale überreicht und ggfs. die mega Party auf der Reeperbahn?
    reine rhetorische Frage…. 😉

  7. WARUM findet das Derby eigentlich am Freitag statt? Ein logischer Grund fällt mir nicht ein. Die stets chaotische Verkehrssituation freitags in HH kann es wohl kaum sein…

    1. Offenbar handelt es sich nach Abwägung aller Vor- und Nachteile wohl um den Wunsch der Polizei.
      Keine Ahnung, ob die dann am Wochenende auch immer alle in Ruhe angeln gehen wollen…

      1. Welches sind denn die „Vor- und Nachteile“? Warum hatte die Polizei diesen „Wunsch“?

        Hey, Ihr schreibt in der Lage „…wieso die Polizei den Freitag für Derbys so toll findet…“ – dann müsst Ihr auch liefern! 😉

        1. Naja, es liegt ja auf der Hand, dass man es offenbar vorteilhaft findet, das Spiel so schnell wie möglich abzuhandeln. Ein Derby am Samstag oder Sonntag hat ein Vorspiel von ein oder zwei Nächten mit dem entsprechenden Ballyhoo, beim Samstag käme die folgende Nacht noch hinzu.
          Die hat man am Freitag zwar auch, aber eben (vermeintlich) nichts an den Tagen zuvor und auch am Freitag selbst vor dem Spiel durch Arbeitszeit vermeintlich weniger Stress als sonst.

          Wie das alles ausgeht, wenn wir da tatsächlich aufsteigen, steht dann nochmal auf einem anderen Blatt, auch dies dürfte aber eher Wochentagunabhängig sein.

          1. Wie das alles ausgeht, wenn wir tatsächlich im Volkspark aufsteigen frage ich mich auch.

            Da Sandhausen letztes Jahr so nett war die feiernden HSVer auf den Rasen zu lassen, erwarte ich das von unserem Nachbarn natürlich auch.

            Spaß bei Seite. Mein letzter Ausflug über den Tabellenrechner sagte mir bei Derbysieg für uns und gleichzeitigem Sieg von Düsseldorf (spielen zeitgleich gegen Nürnberg) für den HSV einen Abstand von 5 Punkten und einen Arsch voll Toren auf den Relehationsplatz voraus. Bei noch zwei Spielen.

            Unwahrscheinlich, dass die Polizei das nicht zum Anlass nimmt ein Trainingslager für die EM zu veranstalten.

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