Der FC St. Pauli hat eine hybride Diskussionsveranstaltung zum bisherigen Stadionlied „Das Herz von St. Pauli“ durchgeführt. Ein finales Ergebnis gibt es noch nicht, aber die Diskussionskultur im Verein lebt.
Titelfoto: Stefan Groenveld
Im Ballsaal am Millerntor wurde am Mittwoch eine Diskussionsveranstaltung durchgeführt, an der auch etwa 1000 Personen online teilnahmen.
Zunächst stellten Celina Albertz, Politik- und Medienwissenschaftlerin sowie Kuratorin des FC St. Pauli-Museums, und Peter Römer, Historiker und Politikwissenschaftler sowie stellvertretender Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster, nochmals die wichtigsten Informationen des wissenschaftlichen Gutachtens vor.
Nach einer eigentlich nur für Verständnisfragen gedachten Diskussion, die zeitlich etwas ausuferte, gab es eine Pause. Anschließend stellte Christopher Radke (ebenfalls vom Museum) ausführlich dar, wie sich „Das Herz von St. Pauli“ überhaupt zur Stadionhymne entwickelte – und zeigte ganz nebenbei auf, dass es einen ähnlichen „Trennungsschmerz“ (ohne den hier vorliegenden historischen Anlass) auch bei der Abkehr von „You’ll never walk alone“ vor über 20 Jahren bereits gab, ehe es zur bis zuletzt gespielten Version von „Das Herz von St. Pauli“ kam.
Respektvolle Diskussion
Im Anschluss wurden zunächst die drei möglichen Optionen vorgestellt, ehe es in eine offene Diskussion überging.
Option 1 wäre das weiterhin Abspielen der bisherigen Version gewesen, Option 3 das Abspielen des Liedes mit einem neuen (noch zu erstellenden) Text.
Im Zuge der Diskussion zeigte sich aber sehr schnell, dass diese Optionen für die überwiegende Mehrheit nicht mehr wirklich zur Verfügung stehen – sicher bei der ein oder anderen Person auch im konkreten Eindruck des nochmals live vorgestellten Gutachtens. Es äußerten sich auch einige dahingehend, dass sie im Verlauf des ganzen Prozesses der letzten Monate ihre Meinung geändert hatten, nachdem sie anfangs noch fest bei Option 1 gewesen wären, dies aber heute als nicht mehr tragbar ansehen.
Der Großteil der Wortmeldungen und auch der Online-Kommentare im Chat machte klar, dass man als antifaschistischer Verein in diesen politischen Zeiten diese Diskussion zwar führen kann, der Ausgang aber klar ist. Ein „Weiter so“ im Wissen, dass es eine Spaltung des Stadions geben könne und man weiterhin das Lied eines Menschen singen würde, der vor und in der Nazizeit die NSDAP massiv unterstützte und sich danach nie glaubhaft davon distanzierte, ist unmöglich. Von „Heimat“ zu singen und von etwas, dass uns „im Blut“ liege, widerstrebte nahezu allen Redner*innen, insbesondere im Kontext des durch das Gutachten Herausgearbeiteten.
Wie geht es weiter?
Einen konkreten Beschluss gab es nicht, schon gar nicht mit einer Form von Verbindlichkeit. Die Tendenz aber ging klar in Richtung Option 2, nämlich etwas Neuem. Ob dieses nun ein gänzlich neues Lied werden wird, man aus dem bisherigen Pool an bestehenden Liedern zugreift oder auch ständig wechselnde Lieder abspielt, bleibt abzuwarten und ist nun zunächst einmal in der Verantwortung des Präsidiums, so erklärte es Oke Göttlich am Ende der Veranstaltung.
Das Präsidium wird (sicherlich erneut in Abstimmung mit anderen Vereins- und Fangremien) nun das weitere Vorgehen besprechen. Auch eine in die Diskussion eingebrachte Option 4 von wechselnden Stadion-DJs, mag hier möglich sein.
So oder so hat der Abend klar gezeigt, dass Diskussionskultur in diesem Verein immer noch groß geschrieben werden darf. Es war eine respektvoll durchgeführte Diskussion, die unterschiedliche Meinungen zu- und ausreden ließ.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass „Kein Fußball den Faschisten“ nicht zur leeren Worthülse verkommt. Es gab vor dem Lied von Josef Ollig Musik am Millerntor, es wird sie weiterhin geben. Wie diese konkret aussehen wird, ob es eine Hymne gibt und wenn ja welche – wir werden es hören.
Und wie Sven Brux eingangs feststellte, ist die Auswahl eines Liedes in einem Fußballstadion angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage wirklich ein „fucking first world problem“, das uns nicht spalten sollte.
Der FC St. Pauli ist die einzige Möglichkeit – you’ll never walk alone.
// Maik
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Liebe Fans unseres Magischen FC,
Ich kann die Entscheidung nachvollziehen, aber weniger weil mich die Argumente für die Option 2 überzeugen, sondern weil ich die Ansicht derjenigen respektiere, die eine Spaltung der Fans fürchten. Das wäre auch aus meiner Sicht das letzte, das ich mir wünschen würde und das sollten wir verhindern.
Das Gutachten selbst finde ich wichtig, aber teilweise argumentativ schwach. Es zeichnet für mich das Bild eines millionenfach in der NS-Zeit vorhandenen Opportunisten, nicht weniger aber eben auch nicht mehr. Es ist auch nichts erkennbar, das darauf hindeutet, dass Josef Ollig nach 1945 dieses Gedankengut weiterhin pflegte oder transportierte. Zugegebenermaßen fehlt es auch an Distanzierung, aber auch damit befand er sich in millionenfacher Gesellschaft derer, die nach 1945 ihr Leben in der glücklicherweise wieder freiheitlich-demokratischen Ordnung fortsetzten. Seine Orientierung als Redakteur zu Lokalem als sehr unpolitischem Ressort zeigt für mich auch im Zweifel eher einen Abstand zur NS-Zeit.
Diesen Abstand sehe ich aber auch in dem Lied selbst, dessen Text ich politisch als vollkommen harmlos empfinde, wie es viele Schlager nach 1945 insbesondere in den 1950ern waren. Dem Lied selbst einen nationalistischen Einschlag anzudichten, finde ich daher offen gesagt absurd. Ich denke auch, dass eine linke Punkband wie Fantastix das Lied niemals aufgenommen hätte, wenn es den Verdacht rechten Gedankenguts gegeben hätte. Das Lied ist bei objektiver Betrachtung allein eine Liebeserklärung an St. Pauli und Hamburg, die ich gern und mit voller Stimme mitgesungen habe und die ein tolles Gemeinschaftsgefühl im Stadion bewirkt hat. Auch der Begriff der Heimat ist im übrigen in vollkommen unbedenklicher Weise weit vor der Nazi-Zeit verwendet worden und hat für mich einen positiven Einschlag. St. Pauli und Hamburg allgemein sind für mich Heimat im emotional positivsten Sinn und nicht, um mich von anderen abzugrenzen, sondern weil es mich berührt und für die Liebe zu der Stadt und dem Umfeld steht, in dem ich aufgewachsen bin. Daran kann ich nichts falsches erkennen. Und warum bitte überlassen wir diesen aus meiner Sicht positiv geprägten Begriff der Heimat dem braunen Mob kampflos?
Ihr merkt, dass es mir sehr schwer fällt, das Herz von St. Pauli über Bord zu werfen. Ich finde je länger ich darüber nachdenke die Entscheidung immer deutlicher falsch, aber im Sinne einer Entscheidung, in der sich alle Fans wiederfinden können wohl leider unausweichlich. Trotzdem blutet mir das Herz bei dem Gedanken das Herz von St. Pauli nicht mehr am Millerntor zu hören.
Forza!
Gut geschrieben, ich sehe es ganz ähnlich und hoffe auf ein neues, starkes Lied. Bitte lasst den Punk drin.
Du ignorierst seine Tätigkeit vor 1933. Er hat für die Nazis gearbeitet bevor(!) diese an die Macht kamen.
„Und warum bitte überlassen wir diesen aus meiner Sicht positiv geprägten Begriff der Heimat dem braunen Mob kampflos? “
Das Lied ist nicht in der Kritik, weil da das Wort Heimat drin vorkommt. Und das ist ja jetzt das tolle: Sollte es zu einer Auswahl eines neuen Liedes kommen, steht es dir und allen anderen völlig frei, ein Lied einzubringen, in dem auf Heimat referenziert wird. Dagegen hat in dieser Diskussion niemand was. Bei der derzeitigen Debatte um „Das Herz von St. Pauli“ geht es um etwas ganz anderes,
Maik hatte das im Artikel geschrieben: „Von „Heimat“ zu singen und von etwas, dass uns „im Blut“ liege, widerstrebte nahezu allen Redner*innen.“
Glaube das soll nicht getrennt vom Nachsatz „insbesondere im Kontext…“ verstehen zu sein. Fand’s vorher auch ein wenig befremdlich, aber wenn es die Mehrheit ohne Kontext gestört hätte, hätten wir die Diskussion vermutlich deutlich früher gehabt
Hallo Jan, volle Zustimmung meinerseits. Auch was die Erkenntnis angeht, dass wir das Lied im Stadion sicher nicht mehr hörne und singen werden. Die Gesichtspunkte, dass Ollig ein Mitläufer war, dass wir uns dieses Lied, wenn man es denn mit einer kulturellen Bedeutung versehen will, uns längst angeeignet haben und dass Autor und Werk nun einmal nicht identisch sind, sind nicht durchgedrungen.
Interessant finde ich, dass dann immer noch einer drauf gelegt wird, jetzt ist auch schon prä-faschistisch, dass uns etwas „im Blut liegt“. Diese verbreitete Redewendung wird m.E. so gut wie nie rassistisch im Sinne einer Abstammungslehre gebraucht. (Außer vielleicht von denen, die ohnehin so drauf sind.) Es ist eine Metapher, also ein Bild. Wer Metaphern wörtlich nimmt, hat sie nicht verstanden.
Und was „Heimat“ angeht, hat Jan ja schon das Nötige geschrieben.
Ja, schade, schade, schade. Ich werde es verdammt vermissen.
Ich sehe das genauso. Obwohl ich nicht in Hamburg geboren bin und nie dort gelebt habe, hat das Lied meine Vorstellung von „Heimat“ verändert. Früher dachte ich, dass ich keine „Heimat“ habe (ich bin in einem Land geboren und lebe jetzt in einem anderen, wobei keines von beiden Deutschland ist), aber dank meiner Frau (eine Hamburgerin), die mich mit dem FCSP bekannt gemacht hat (ich kannte ihn schon vorher, konnte mich aber nicht als Fan bezeichnen) und diesem Lied, fühle ich jetzt, dass St. Pauli (FC und Stadtteil) meine „Heimat“ ist. Heimat ist nicht nur der Ort, an dem man geboren wurde und aufgewachsen ist, sondern auch der Ort, an dem man sich zu Hause fühlt. Ich habe das Lied immer als Seemannslied interpretiert, das von jemandem gesungen wird, der in der ganzen Welt herumreist, sich aber auf St. Pauli am wohlsten fühlt, aber nicht unbedingt dort geboren ist. Die Liste der Künstler, die es gecovert haben, von Freddy Quinn (Österreich) bis Panteón Rococó (Mexiko), widerspricht auch der Vorstellung, dass das Lied nur „Lokalpatriotismus“ ist.
Trotz alledem akzeptiere ich, dass wir es wegen des Autors nicht mehr singen können. Das, was mich in dem Gutachten erleichtert hat, war die Feststellung, dass der Satz „Das Herz von St. Pauli“ älter ist als das Lied, so dass wir diesen Satz weiterhin verwenden können und die schöne Herz-Embleme auf den Fahnen der Nordtribüne und den T-Shirts des Museums bleiben können.
Moin,
Dein kommentar ist ein Schlag, nicht nur für alle wissenschaftlich arbeitenden Menschen, sondern auch alle, die im Kampf oder auch nur wegen ihrer Existenz ermordet wurden. Du nennst ein GUTACHTEN „argumentativ“ schwach. Du kannst eben nicht leugnen, dass er schon vor der Machtübergabe mindestens nationalistisch war und offen für die NSDAP und ihre Ideologie seinen Namen hingehalten hat. Des weiteren ist er während Nazi-Deutschland des öfteren Aufgestiegen und hat höhere Leitungspositionen besetzt. Er war ganz klar ein befürworter. Das heißt du kannst noch so viel erzählen als aufrichtiger Antifaschist sollte man seine Bedürfnisse hintenanstellen und die 2 h im jahr mal sein Maul aufreissen und nicht „opportunisten“ (Mittäter sind Täter) ruhm schenken sondern nazi freie Lieder.
Echt Erbärmlich
P.S.: Eure Punker Idole haben größtenteils auch dreck am stecken
Lieber Alex,
warum ist Deine Antwort so aggressiv und in Teilen persönlich und unsachlich? Viele loben doch hier die Diskussionskultur und gerade die zeichnet uns als Paulianer doch aus, dass wir trotz unterschiedlicher Meinung sachlich miteinander umgehen. So sehe ich das jedenfalls. Und ich akzeptiere Deine Meinung dazu selbstverständlich auch.
Und ja, ich halte die Entscheidung, das Lied nicht mehr zu spielen persönlich für falsch aber absolut vertretbar. Und warum darf ich ein aus meiner Sicht wenig überzeugendes Gutachten nicht als argumentativ schwach bezeichnen; damit stelle ich ja nicht die Kompetenz der Verfasser in Zweifel. Auch mir selbst gelingen in meinem Beruf als Jurist sicherlich aus Sicht der Adressaten überzeugendere und weniger überzeugende Stellungnahmen.
Was das Lied selbst angeht, ist es aus meiner Sicht aber wirklich absurd, wenn man versucht, dort völkische Inhalte hineinzuinterpretieren. Das dient aus meiner Sicht auch allein dazu, der Argumentation der Trennung von Werk und Autor vorzubeugen, wie es einige Befürworter der Beibehaltung des Lieds in der Diskussion auch vorbringen.
Braun-weiße Grüße
Einer der stärksten Momente des Abends war, als für mich völlig überraschend ein Ex-Nachbar und GG-Kollege sich als Enkel von Ollig offenbarte. Man merkte ihm die persönliche Betroffenheit an und das Hadern um das über Jahre liebgewonnene, gemeinsame Singen von DHvSP. Aber auch er wollte es nicht hinnehmen, dass ein Teil des Stadions dieses Lied nicht mitsingen könnte und plädierte für einen neuen Song. Respekt! Der größte Dank geht an das Museum und an die Autoren des historischen Gutachtens, die hier unentgeltlich eine ausgezeichnete wissenschaftliche Grundlage für die vereinsinterne Diskussion geliefert haben. Der ganze Prozess wurde vom Verein aus bis hierhin maximal offen und transparent geführt. Schade nur, dass ein FCSP Song Contest auf Vereins-/Genossenschafts-/Fanclub-Basis wohl keine Aussicht auf Realisierung haben wird, wenn ich Oke Göttlich richtig verstanden habe.
„Schade nur, dass ein FCSP Song Contest auf Vereins-/Genossenschafts-/Fanclub-Basis wohl keine Aussicht auf Realisierung haben wird, wenn ich Oke Göttlich richtig verstanden habe.“ Da hast du ihn falsch verstanden. In seinen Ausführungen am Ende ging es ihm darum, dass es keine wie auch immer geartete Mitgliederbefragung geben wird, sondern die Gremien entscheiden, wie es weitergeht. Und da kann auch ein FCSP Song Contest bei rauskommen.
Sehr gut, dass es die Möglichkeit zur Diskussion gab, waren auch viele kluge Wortmeldungen dabei und viele Punkte, an die ich vielleicht noch gar nicht gedacht hatte, was den Text betrifft etc. Im YouTube-Chat war es teilweise wieder etwas wild, was die Kommentare betraf, diejenigen wurden aber auch schnell eingenordet von den Anderen. Man kennt es ja auch aus den Kommentarspalten hier zum Teil, immer wieder faszinierend (die abstrusen Details will ich hier jetzt nicht wiederholen).
Der Kommentar von Jan entspricht auch genau meiner Meinung. Ich denke, es ist gut, wenn man sich mit der Vergangenheit kritisch auseinandersetzt, aber es ist auch ein wenig überheblich, wenn man 80 Jahre später über Menschen urteilt, die unter ganz anderen Bedingungen gelebt haben.
Damit soll nichts entschuldigt werden – es ist richtig, dass wir Täter auch heute noch verurteilen, wo das möglich ist. Aber wer weiß, wer von uns nicht damals auch nur ein Mitläufer gewesen wäre, weil Wiederstand damals sehr viel Mut gekostet hat. Heute kostet es aber nicht viel Mut über diese Leute zu urteilen.
Ich hätte das Herz von St.Pauli gern weiter gesungen, aber auch ich will die Fan-Gemeinde nicht mit einem Lied spalten. Sehen wir mal, was wir dann in Zukunft singen und ob es was gibt, auf das wir uns einigen können.
Kein Fußbreit den Faschisten!
Kein Fußbreit den Pauli-Relativierern!
Was für ein seltsamer geistloser Kommentar, der mit der Diskussion so garnichts zu zun hat. Als würden sich nur Faschisten zu Wort gemeldet haben.
Ja – das war auch genau meine Reaktion darauf. Hab ganz kurz darüber nachgedacht darauf zu reagieren, aber dann konnte ich mir nicht vorstellen, das als Antwort mehr als die nächste Plattitüde kommt. Da habe ich es mir gespart.
ich glaube, gestern hat ein mensch aus dem publikum „wut-paulis“ und „relativierende paulis“ erwähnt.
scheint so, als hätte die formulierung anklang gefunden.
Der Punkt des Gutachtens ist doch gerade, dass es sich eben nicht um einen reinen Mitläufer handelt? Der Komponist ist ja deswegen auch eher in den Hintergrund gerückt. Natürlich hat Widerstand Mut gekostet und es ist leichter, aus heutiger Sicht zu urteilen, aber seine Handlungen vor 33 und im Rahmen seines Jobs erwecken nicht den Eindruck, als wäre es am Mut gescheitert. Bei der Beurteilung der Person sollte man das Ausmaß der Mittäterschaft sicher im Hinterkopf haben, aber letztlich ist die genaue Beurteilung der Person nicht relevant, es reicht, dass es umstritten genug ist
Ich glaube es ist einfach nicht möglich, das wieder zu spielen ohne das man das Fan-Lager spaltet. Das akzeptiere ich.
Im Gutachten – ich habe nur das wohlwollende Spiegel Interview dazu gelesen, ist ja oft die Rede von „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ und ähnlichen Formulierungen – Ich weiß nicht ob das für eine „Verurteilung“ reicht, aber man dreht die Zeit nicht zurück.
Eine neues Lied muss sich nicht der Zeit finden. Ich denke nicht, dass es funktioniert, dass man was diktiert. Schauen wir mal, auf was hier die Zeit so bringt.
Bin positiv überrascht über den konstruktiven Verlauf gestern und das sich so viele Leute während der Veranstaltung nach deren eigener Aussage umentschieden haben. Fakten schlagen Emotionen.
Ich möchte die Idee nochmal einbringen zuerst das Lied der 1. Frauen zu übernehmen: Rihanna „Diamonds“. Der Song wurde auf der Saisonabschlussparty schon sehr gut angenommen. Der sich oft wiederholende Refrain wird im Stadion mit „Ich liebe dich oh FC St. Pauli“ überstimmt.
Top Mitgröl-Song und dann noch von einer Frau.
Und drum herum andere Songs „auszuprobieren“ und mal anzuspielen um zu schauen ob dieser Song im Stadion funktioniert. Ich bin auch weiterhin Fan davon dj-mäßig auf die Situation im Stadion und am Spieltag einzugehen und entsprechend der Stimmung passende Songs zu spielen. Vielleicht müsste auch noch mal in entsprechenden Gremien überlegt werden ob der Ablauf der Stunde vor dem Anpfiff etwas umorganisiert wird. Erster Teil „nette Hintergrundmusik“, zweiter Teil mit Team-Vorstellung passende, lautere Songs zum Einstimmen und dazwischen immer wieder Lücken zum Einsingen. Ich hätte kein Problem da mal ein wenig herum zu experimentieren solange der Fokus klar ist.
Keine cringe Momente, nicht mehr Werbung oder Marketing, etwas mehr weg vom Alte-Männer-Deutsch-Sauf-Punk, Fokus auch auf jüngere Fans aber „Sonderzug-bewährte“ Songs.
https://www.instagram.com/reel/C64XM6psYi7/?igsh=MjRoOGR0aWVteXYx
Oha .. sollen hier Alte-Männer ausgegrenzt werden? 😉
Mit Ausgrenzung fängt es immer an …
Der „DJ Vorschlag“ hat imho nicht wirklich mit dem Thema zu tun. Ein neues Stadionlied ist das dann ja nicht. Momentan stellt das jeweilige Stadionsprecher*innen Duo die Musik für den Spieltag zusammen. Natürlich könnte das theoretisch auch durch einen DJ oder wechselnde Fanclubs gemacht werden aber einen Mehrwert sehe ich da nicht wirklich. Die Lieder werden vorher gecheckt damit nicht versehentlich eine „belastete“ Band reinrutscht und damit die zeitliche Abfolge passt. Der (für mich) wesentliche und hier in einem Kommentar erwähnte Aspekt beim Auflegen, nämlich spontanes Reagieren auf die Stimmung im Stadion fällt da ohnehin flach. Was soll das also bringen?
Ich kann mich dran erinnern wie im Millerntor-Stadion Böhse Onkelz gespielt wurde.
Und nun den aktuellen Stadionsprecher*innen zu unterstellen keine problematischen Songs zu erkennen, ist schon ziemlich absurd und diskreditiert die aktuellen Stadionsprecher*innen auch enorm.
Was im Jolly und im Sonderzug bei den DJs klappt sollen ausgerechnet die in der Kabine nicht hinbekommen?! Harter Take!
P.S. Die Idee war zudem einen Pool von möglichen Songs vor der Saison zusammen zu stellen.
Alex, aber das wird hier doch gar nicht von Tommy unterstellt. Das musst Du wohl missverstanden haben.
Das Thema „zeitliche Abfolge“ ist natürlich eines und hat der/die Sonderzug-DJ in der Form natürlich nicht.
Anyway, das wird schon alles werden und lief doch bislang auch schon ganz gut ohne allzu groß ausbaldowerte Pläne.
Es gibt sowieso nur eine Lösung für das Problem: Die Internationale!
Wir sind ein politischer Sportverein, Betonung auf letzteres. Wir müssen irgendwo schon eine Grenze zu einer Partei wahren.
Also ich empfand es gestern zuerst als extrem zäh … 1,5 std vergingen ohne mal wirklich richtig los zu legen. Dafür hätte ich mir viel mehr Zeit gewünscht.
Ich fand auch, dass PRO Hymne Meinungen und Fragen aus dem Chat weitgehend ignoriert wurden. Es wurde eher nur Feedback von Leute gegeben, die dagegen waren.
Auch hätte ich mir gewünscht, mehr Fragen zu zu lassen und den Fragen aus dem Publikum weniger Zeit zu schenken. Einige Menschen haben teilweise 4-5 min aus der Welt erzählt, bevor sie mal zur Frage kamen. Da hätte ich mir gewünscht „aufstehen – Frage stellen – Antwort bekommen“ nächste. Aber einige haben sich glaub ich selbst zu gern reden hören ^^
Die Spaltung ist eh da. Ein neues Lied wird auch von vielen nicht akzeptiert werden in den ersten Jahren, bis irgendwann Gras drüber wächst. Also wird es die nächste Zeit / Saisons erst mal nicht mehr diese Magie geben vor dem Spiel, die es mal hatte.
1. finde ich eine regelmäßige Hymne unverzichtbar. 2. Mein Vorschlag ist, den Text von „Das Herz. . .“ mit einigen Textänderungen – symbolisch – zu ändern, so dass es UNSERE Hymne ist und nicht mehr Olligs. So würde ich statt „Herz“ „Kiez“ von St. Pauli singen und statt „Lichter“ „Kräne“, statt „Michel“ „Bunker“, beispielsweise. Es wäre doch irgendwie bitter, wenn dieses Lied nicht mehr zu hören wäre!
Nur einige Änderungen am Text vorzunehmen ist aus Copyright Gründen nicht erlaubt. Nur ein komplett neuer Text wäre zulässig. Dies war auch gestern einer der zur Auswahl stehenden Optionen, wurde aber von einer sehr großen Mehrheit nicht befürwortet.
Fand auch den Redebeitrag, dass Option 1 eben keine Option ist, gut. Nicht in dem Sinn, dass man es nicht irgendwie individuell verargumentieren könnte, sondern dass allein durch diese Unstimmigkeit unter den Fans Option 1 gar nicht realisierbar ist. Anders als bei Diskussionen wie um Walter Koch ist hierbei das Emotionalisierende ja nicht der Bezug der Person zum Verein und dessen Geschichte, sondern das, was die Fans mit dem Lied verbinden, und insbesondere das gemeinschaftliche Singen des (nahezu) kompletten Stadions. Verstehe absolut, dass man das gern weiter hätte, aber auch durch ein Votum für die erste Option, würde das nicht wieder einkehren.
„Kuddel Daddel Du“ Jetzt erst recht! Achim Reichel St. Pauli Legende, keine NS-Vergangenheit, keine Skandale. Wäre eine sichere Nummer!
Bin voll für Achim Reichel und der Refrain von Kuddel ist megapassend und absolut stadionkompatibel. Sehe ich allerdings bei der Strophe nicht. Aber wenn man mal durch den reichhaltigen Songschatz von Herrn Reichel geht, findet sich bestimmt was.
Ich bin für „St.Pauli“ von Deine Cousine!
Rockig und zum mitgrölen, guter Text!!!
BRING BACK YNWA.
Ein Moin an alle St. Paulaner*innen,
ich als Fan und Mitglied des FC St. Pauli aus der Diaspora wurde auch durch die Recherche des Museeums aus der Vergangenheit zur Entstehung des Liedes ein Das Herz von St. Pauli völlig überrascht.
Habe auch Online der Diskussionen zugehört, war auch spannend. Es ist schon schmerzhaft das erst zu verarbeiten das es nicht mehr gespielt werden kann, auch scherzhaft das es leider von der Person oder Personen stammt die mit der Nazizeit konform waren.
Allen Fans möchte ich sagen, dass sie weiterhin besonnen bleiben sollten und abwarten was es für Optionen gibt für einen neuen Song! Nun komme ich aus Erfurt und bin von Hamburg mit seinem Flyer sehr beeindruckt und begeistert. Seit über 30 Jahre komme ich nach Hamburg mal in größeren und mal in kleineren Abständen auch zum ⚽ zum FC St. Pauli. Die Fangemeinde ist ebenfalls Einmalig und die Hamburger bzw. Nordwestdeutschen gehören für mich zu den freundlichsten Menschen in ganz Deutschland. Da müssen wir uns in Thüringen anstrengen es ebenso zu sein!😉 Mein Bruder leider “ HSV – Fan“😉 lebt faktisch seit der Wiedervereinigung im Norden 30 min von Hamburg weg!
Allen wünsche ich das der FC St. Pauli gut startet, die Ansetzungen haben es in sich!
Bleibt so wie ihr seit!👍
Forza!
Ich finde es merkwürdig, dass bis jetzt nicht erwähnt wurde, dass der Firmengründer unseres Ausrüsters auch ein Nazi war.
Er ist 1933 der NSDAP beigetreten.
Was Geld bringt wird totgeschwiegen – das Lied wird verboten – ich halte dies für eine Doppelmoral, die dem FCSP in der
Öffentlichkeit schadet.
Es wurde in https://millernton.de/2025/06/27/aktive-unterstuetzung-des-regimes-fc-st-pauli-veroeffentlicht-gutachten-zu-josef-ollig/#comments bereits darüber diskutiert.
Aber vielleicht wird Dir nicht gefallen, dass es viele für ein Whataboutism halten, falls Du nur in diesem Zuge auf den Puma-Firmengründer hinweist und ansonsten nichts gegen den Ausrüster unternimmst.