Jetzt ist es soweit! Die MillernTon-Redaktion wird so langsam aber sicher vom Derbyfieber gepackt. Wurde ja auch langsam mal Zeit, denn schließlich steigt das Spiel schon morgen. Und wie soll man bitte ein Team nach vorne schreien, wenn man selbst nur mit halber oder noch weniger Kraft dabei ist. Wir machen uns also bereit, werden den ganzen Tag über immer mal wieder ein paar Argumente bringen, warum wir dieses Derby für uns entscheiden werden. Den Anfang macht Tim’s Vorbericht
+++ Update 15:46 +++
Es ist wohl die Ruhe vor dem Sturm, die sich momentan über sämtliche Kanäle der FCSP-Berichterstattung legt. Denkt dran, dass es heute Abend am Knust ein Kick-Off zum Derby unserer Fanszene gibt.
Aber es hat sich doch noch eine armselige Gruppe erbarmt und noch sowas wie eine Warnung an den FCSP rausgehauen. Wir empfehlen die Worte vom Kiezkicker dazu. Eigentlich ist das quasi ein Geschenk. Denn: Fühlt ihr Euch dadurch auch so provoziert? Wir wollen ja nicht, aber der Pufferbereich im Volkspark ist so gering und dann werden wir so provoziert. Wer tut uns bloß so etwas Gemeines an?! Wir können eigentlich gar nicht anders als den gesamten Volkspark in Schutt und Asche zu legen und verlangen bereits jetzt eine Stellungnahme samt Entschuldigung seitens des HSV!
Kommen wir raus aus der Witzblase und wenden uns einem wirklich erschreckenden Bericht zu. Das „Vice“ Magazin hat einen Artikel verfasst, der einen einmal mehr sprachlos zurücklässt. Und das, wieder einmal, aufgrund des Verhaltens der Polizei. Schon schlimm genug, wenn Fans von Polizisten schwer verletzt werden. Aber dies auch noch bis es nicht mehr anders geht zu leugnen macht die Sache noch viel schlimmer. Und es ist kein Einzelfall. Ob es Silvester in Connewitz, G20 oder der „Angriff“ auf die Davidwache ist (die Liste ließe sich nahezu unendlich verlängern), den Pressemitteilungen der Polizei kann keine Glaubwürdigkeit mehr entgegengebracht werden. Das ist ein großes Problem.
Wir senden beste Genesungswünsche nach Leipzig!
+++ Update 11:24 +++
Der magischerfc-blog hat bereits schon einmal vorgegriffen und dem Verein einen Textentwurf für eine Stellungnahme nach dem Derby vorgeschrieben.
Eine kleine, aber nette Statistik: Wir haben noch nie ein Derby in der 1. oder 2. Bundesliga im Februar verloren!
Zwar ist der absolut wichtigste Termin an diesem Wochenende für die meisten hier am Samstag um 13.00 Uhr im Volkspark, aber auch am Sonntag gibt es noch etwas, für das es sich lohnen könnte das Haus zu verlassen. Es gibt nämlich eine nicht unrealistische Chance, dass die AfD aus der Bürgerschaft fliegt! Diese liegt bei einem aktuellen Umfrageergebnis nur bei 6%. Die Fünf-Prozent-Hürde ist für Kleinstparteien ein großes Ärgernis, könnte an dieser Stelle allerdings der Demokratie einen großen Gefallen tun. Nicht-Wählen ist also eine schlechte Option! Eine Entscheidungshilfe gibt es hier.
+++ Update 09:31 +++
Derbysieg!
Ein erstes Ausrufezeichen an diesem Derbywochenende lieferten die E-Footballer des FCSP, die gestern Abend mit 7-1 gegen den HSV gewannen. Würden wir als Ergebnis morgen auch so nehmen…
Die PK des HSV fand ebenfalls gestern Abend statt. Und da ist Hecking voll des Lobes, wie wir ja auch, für die Leistung des FCSP in den ersten halben Stunde im Hinspiel. „Wir haben im Hinspiel die Anfangsphase nicht verschlafen. St. Pauli hat es einfach gut gemacht.“ meint Hecking hierzu, schiebt aber gleich hinterher, dass es dieses Mal nicht mit den gleichen Mitteln funktionieren wird: „Wir haben ein paar taktische Fehler gemacht, die wir jetzt noch einmal aus der Schublade gezogen haben.“ Ob da dann aber auch wirklich die richtigen Schritte gegangen werden können, darf zumindest etwas angezweifelt werden, denn wie im unten stehenden Vorbericht beschrieben hatte z.B. Hannover letztes Wochenende mit der Taktik des FCSP aus dem Hinspiel Erfolg.
Und nun noch ein kleiner statistischer Hinweis:
Der HSV stellt zwar die zweitbeste Offensive der Liga, aber wisst ihr eigentlich, wann sie das letzte Mal bei einem Heimspiel gegen den FCSP getroffen haben?
+++ Moin! +++
Derby-Vorbericht
(den sachlichen Derby-Vorbericht findet ihr hier)
Hach, was war das für ein Derbysieg Ende September. Selten haben wir ein Team so an die Wand gespielt (ihr wisst, in der Rückschau wirkt alles immer noch viel besser), wie den HSV in den ersten 30 Minuten des letzten Derbys. Das war schon wirklich ganz groß. Ein epischer Fight, in denen viele Spieler Geschichte geschrieben haben (von denen jedoch einige schon wieder Geschichte sind).
Keine Frage, der HSV ist trotz des, aufgrund des späten Ausgleichs, glücklichen Unentschiedens in Hannover am letzten Wochenende sicher das Team der Stunde in der 2.Liga. Gestern haben wir hier in der Lage ja bereits an den xG-Werten gesehen, dass wir zu Gast beim Primus dieser Kategorie sein werden. Die vorherigen drei Spiele wurden eigentlich alle in recht überzeugender Manier gewonnen.
Hierbei hat Trainer Dieter Hecking gezeigt, was er von Rotation und Varianz in Formationen hält: Nüscht viel. Der HSV spielt nämlich eigentlich schon die gesamte Saison ein 4-3-3 (mit einem Sechser und einer Doppel-Acht). Und das inzwischen auch mit recht festem Stamm. In der Innenverteidigung haben sich van Drongelen und Letschert festgespielt. Auf den Außenverteidigerpositionen ist es Leihspieler Beyer auf rechts und mit Tim Leibold auf links sicher einer der Spieler, die den Unterschied machen in der 2.Liga (schon 11 Torvorlagen). Diese Spieler haben bei allen Spielen in 2020 in der Startelf gestanden. Gleiches gilt übrigens für die offensive Dreierreihe: Auch Bakery Jatta (rechts), Lukas Hinterseer (zentral) und Sonny Kittel (links) haben in allen vier Spielen in der Startelf gestanden. Wohl dem, der nicht nur über solche Spieler, sondern auch über so wenig Verletzungsanfälligkeit verfügt (wobei wir uns da momentan auch nicht beschweren können).
Zu Änderungen wurde Hecking nur im Mittelfeld gezwungen. Und die haben es in sich: Denn mit Adrian Fein (Jochbeinbruch) und Jeremy Dudziak (ein bisschen alles im Knie) fallen zwei wichtige Motoren des Ballbesitzspiels des HSV aus. So bleibt nur Leihspieler Schaub übrig, der bisher in allen vier Spielen in der Startelf stand. Gegen Hannover wurde Adrian Fein von Gideon Jung vertreten. Und Kinsombi übernahm für Dudziak nach dessen Auswechslung. Ob es aber auch Kinsombi sein wird, der nun gegen den FCSP aufläuft oder aber der wiedergenesene Aaron Hunt, unklar. Gleiches gilt übrigens für Pohjanpalo, der Hinterseer nach zwei Jokertoren ersetzen könnte.
Allgemein hat der HSV ein kleines Ungleichgewicht im Spiel: Es ist nämlich nicht verwunderlich, dass Tim Leibold auf der gleichen Seite wie Sonny Kittel agiert. Denn Leibold als Defensivspieler zu bezeichnen könnte dieser glatt als Beleidigung auffassen (Du Defensivspieler, Du!). Leibold spielt fast eine Art Außenstürmer, rückt immer sehr weit auf. Sonny Kittel weicht daher häufiger ins Zentrum aus und ist dann eher ne zweite Spitze als dass er auf der linken Seite unterwegs ist. Das ist auf der rechten Seite nicht so. Beyer spielt eher defensiver und lässt so genügend Raum für Bakery Jatta, der nur dadurch seine stärkste Waffe, die enorme Geschwindigkeit ausspielen kann.
Ja, der HSV-Fußball läuft wie eine gut geölte Maschine. Aber im Maschinenraum fehlen halt zwei wichtige Säulen des HSV-Spiels. Das wird sicher ein wenig ins Stottern geraten, das zeigte bereits das Spiel gegen Hannover.
Interessanterweise hat Hannover bemerkenswert (Achtung, Blog des Gegners!) auf das 4-3-3 des HSV reagiert: Mit Mannorientierungen im Mittelfeld und auf die Außenverteidiger. Damit hatte der HSV so seine Probleme. Zumal in der Innenverteidigung mit Letschert und van Drongelen kein Spieler ist, der spielerisch so sattelfest wirkt, dass er mit dem Ball losmarschieren konnte (Gideon Jung könnte das, spielte ja aber auf der Sechs). Diese Herangehensweise, mit der Hannover fast gegen den HSV gewann kennen wir bereits sehr gut. Ich bin ganz sicher, dass sich H96-Trainer Kenan Kocak das letzte Derby intensiv angeschaut hat, denn wir haben quasi mit der gleichen Art und Weise das Derby gespielt.
Und dieses Derby haben wir bekanntlich gewonnen. Und das zurecht. Für das morgige Derby braucht es also ebenfalls wieder alle Eigenschaften, die wir im Hinspiel hatten: Mut, vollen Einsatz, den Glauben an das eigene Team und die richtige Ausrichtung. Bei den ersten drei Dingen werden wir Euch auf den Rängen unterstützen. Wir bringen Mut mit, zeigen vollen Einsatz und glauben fest an Euch! Wenn ihr alles auf dem Platz gebt, dann tun wir das auf den Rängen. Alles für den Derbysieg! Forza!
Schweigeminute
Beide Teams beim Derby, so wie alle Teams der Bundesligen und der 3. Liga werden an diesem Spieltag mit einem Trauerflor spielen. Außerdem wird es vor dem Spielen eine Schweigeminute geben. Grund sind die Ereignisse in Hanau. Man kann es leider nicht oft genug betonen: Rassismus tötet!
Der #fcsp trauert um die Opfer des rassistischen Terroranschlages von #Hanau. Unsere Gedanken sind bei deren Angehörigen und Freunden.
— FC St. Pauli (@fcstpauli) February 20, 2020
Geht auf Demos, zeigt Flagge: Steht auf und ein für eine bunte, weltoffene und demokratische Gesellschaft!#Rassismustötet | #KeinFußbreit
Treffpunkt
Wer sein Ticket für das Derby noch nicht abgeholt hat, kann das morgen sogar noch bis 11.00 Uhr tun. Ansonsten gibt es nicht viel am Millerntor am Samstag. Ein Public-Viewing wie beim vergangenen Derby im Volkspark wird es nicht geben. Das bestätigte der Verein auch nochmal. Mooooomment mal! Natürlich ist noch was los am Millerntor. Schließlich zeigt das Clubheim die Partie live und war da nicht morgens auch der Treffpunkt von irgendwem… ?
Die Treffpunkte beider Fanszenen für den heutigen Abend sind räumlich nicht wirklich weit auseinander. Die Fanszene des HSV trifft sich rund um den Hans-Albers-Platz, während USP zum Treffen am Knust aufgerufen hat. Zu Fuß sind das vielleicht 10 Minuten. Watch yourself!
Nach dem Derby
Zum Glück hört die Vereinsarbeit nach einem Derby nicht auf. Terminhinweis für alle: Am 26.02. um 18.30 Uhr (das ist nächster Mittwoch), findet im Ballsaal der Südkurve der Workshop „Diversität in den Gremien des FC St. Pauli: Was heißt das für uns?“ statt. Um die Frage direkt zu beantworten; eine Menge Arbeit, denn wirklich divers ist das bei uns aktuell nicht.
Das Transferfenster ist zu – oder doch nicht?
Das ist schon abstrus, was sich da in Spanien abgespielt hat. Denn dort gibt es doch tatsächlich die Regel, dass Spieler innerhalb Spaniens transferiert werden können, selbst wenn das Transferfenster geschlossen ist. Grund ist die langfristige Verletzung von Spielern (in diesem Fall ist es Ousmane Dembele, weshablb Barcelona noch shoppen ging). Das stößt nun dem abgebenden Verein sauer auf. (Danke an Ulf, der auf dieses Kuriosum in den Kommentaren hinwies)
Falls ihr noch ein bisschen Ablenkung benötigt, hat User flo in den Kommentaren da was empfohlen: Ralph Gunesch war mal wieder bei Bohndesliga. Sehr unterhaltsam. Und Marc Hornschuh war im Viva con Agua Podcast zu Gast (das werde ich mir heute dann im Laufe des Tages anhören).
// flippa & Tim
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We’re 7/1 to keep a clean sheet tomorrow… I won’t be betting on it
Don’t tell me the odds 😉
Hahaha… you should have 😉