Das Spiel des FC St. Pauli, es hakt aktuell an einigen Ecken und Enden. Nun stellt sich die Frage, wo der Fehler liegt. Was ist anders als zu Saisonbeginn? Sind es die Gegner, die sich besser auf das Spiel des FCSP eingestellt haben? Oder ist das Team nachlässig geworden?
(Titelbild: Peter Böhmer)
Es ist nicht das erste Mal, dass es leise und teils auch laute Kritik an der Mittelfeldraute des FC St. Pauli gibt. Vor dem Spiel gegen den SC Paderborn waren es gegnerische Dreierketten, die dem Aufbauspiel des Probleme bereiteten. Ein hohes Pressing, vor allem auf Leart Paqarada, kann fast als Pflicht für jeden Gegner bezeichnet werden, um das Spiel des FCSP entscheidend zu stören. War es anfangs ein Problem, welches vor allem die offensive Durchschlagskraft beeinträchtigte, scheint es sich nun ein wenig verlagert zu haben: Die Defensive ist nicht mehr so stabil, wie noch zu Saisonbeginn. Der FC St. Pauli fängt sich zu viele Gegentore.
Ergebniskrise – oder doch ein wenig mehr?
Das Problem mit der instabilen Defensive ist nicht neu. In der Vorsaison dauerte es bis zum 17. Spieltag, ehe der FC St. Pauli zum ersten Mal ein Spiel ohne Gegentor beendete.
Auch nicht neu ist, dass es aktuell an offensiver Durchschlagskraft mangelt. Zwar blitzt partiell immer wieder auf, zu was diese Offensive fähig ist, aber es hat Seltenheitswert, verglichen mit Saisonbeginn. Ist die defensive Stabilität und offensive Power zu Saisonbeginn ein glücklicher Zufall gewesen? Oder hat das Team jetzt Pech? Handelt es sich also „nur“ um eine kleine Ergebniskrise? Nun, die xG-Werte geben ein deutliches Indiz, dass dem nicht so ist.
Um die Werte aussagekräftiger zu machen, indem Ausreißer weniger gewichtet dargestellt werden, habe ich die xG-Werte mal im gleitenden Mittelwert der letzten fünf Spiele dargestellt. Aus der Grafik wird deutlich, dass der FC St. Pauli sowohl defensiv, als auch offensiv aktuell nicht mehr auf dem gleichen Level ist, wie noch in der Hinrunde. Besonders der gegnerische xG-Wert ist in bedenkliche Höhen gewandert.
Ein klares Indiz, dass sowohl defensive Stabilität als auch offensive Durchschlagskraft zuletzt enorm nachgelassen haben.
Die Suche nach der perfekten Formation
Basierend auf diesen Daten bestätigt sich das, was man zuletzt auf dem Platz sehen konnte: Der Motor des FC St. Pauli, er ist ins Stottern geraten. Aber was genau stottert eigentlich? Hat die Mittelfeldraute ausgedient, wurde sie dechiffriert? Oder ist der FC St. Pauli nachlässig bei der Umsetzung geworden?
Grundsätzlich haben alle Systeme gewisse Stärken und Schwächen. Irgendwo auf dem Platz gibt jede Formation dem Gegner Räume, hat aber in anderen Zonen Vorteile. So natürlich auch das vom FCSP gespielte 4-4-2 mit Mittelfeldraute:
- Nachteile:
- Durch die starke Fokussierung auf das Zentrum gibt es für die Gegner immer Räume auf den Außenbahnen. Diese können durch Überladungen ausgespielt werden (so wie es der SC Paderborn gemacht hat).
- Ein weiteres Problem ist die enorme Wichtigkeit von Außenverteidigern, da sie sowohl für das Offensivspiel, aber auch für die defensive Stabilität gutes Verhalten zeigen müssen. Ist das nicht der Fall, können die Gegner relativ gut ein Konterspiel aufziehen.
- Zudem muss der Sechser der Mittelfeldraute sehr diszipliniert agieren, darf sich eigentlich gar nicht ins Offensivspiel einschalten, um immer die nötige Restverteidigung zu garantieren.
- Vorteile:
- Durch die Positionierung ist das Zentrum für den Gegner eigentlich immer dicht und offensiv können genau in diesem Raum Überzahl-Situationen kreiert werden.
- Auch die Außenbahnen können recht simpel überladen werden, wenn sich die Außenverteidiger mit ins Angriffsspiel einschalten.
- Zudem gibt es viele vertikale Passmöglichkeiten und die Mittelfeldfeldspieler (besonders die Achter) können sich relativ frei ins Offensivspiel einschalten, wo sie dann auf zwei Stürmer treffen, die die gegnerische Abwehrreihe ohnehin schon beschäftigen.
Betrachtet man die Nachteile, wird schnell klar, dass ein gegnerisches System mit einer sehr breiten Aufstellung hier naturgemäß Vorteile hat. So hat zum Beispiel ein 3-5-2 zwei Flügelverteidiger, die dauerhaft sehr weit außen positioniert sind. Die sind mit einer Mittelfeldraute nur durch Verschiebebewegungen des gesamten Teams zu erreichen.
Andersrum hat ein 3-5-2 den großen Nachteil, dass es die Halbräume nicht gut abdeckt. Zu Saisonbeginn 20/21, als der FCSP mit jenem 3-5-2 agierte, war genau das ein großes Problem. Das Team konnte schlicht zu wenig Zugriff auf die gegnerischen Außenverteidiger generieren, wenn diese sich in den Halbräumen bewegten.
Timo Schultz sagte dazu mal, dass man in jeder Formation „einen Tod sterben“ müsse, also irgendwo auf dem Spielfeld Räume anbietet. Der FC St. Pauli hat sich dafür entschieden die Räume auf den Außenbahnen anzubieten und ist damit lange Zeit in der Saison gut gefahren. Warum passt das jetzt nicht mehr?
Tja, das ist die zentrale Frage, auf die dringend eine Antwort gefunden werden muss. Grundsätzlich würde ich sagen, dass ein System mit einer Mittelfeldraute am besten zum Kader des FC St. Pauli passt. Denn diese Formation benötigt technisch überproportional gute Achter, die mit Hartel und auch Becker definitiv vorhanden sind. Eine 3-5-2-Formation benötigt Flügelverteidiger, die ich so nicht ohne Abstriche im FCSP-Kader sehe. Auch jede andere Formation verlangt offensive Außenspieler, die der Kader nicht ohne Weiteres hergibt (zumindest so lange Wieckhoff noch verletzt ist). Viel wichtiger: Auch ein 3-5-2 ist enorm anfällig in defensiven Umschalt- und Verschiebemomenten. Und gerade das ist aus meiner Sicht aktuell das größte Problem des FC St. Pauli. Warum ist die defensive Stabilität abhandengekommen?
Timo Schultz hat im Podcast „Still Being Timo Schultz“ ausführlich dargestellt, dass in der Sommer-Vorbereitung besonders an der defensiven Stabilität, dem defensiven Umschaltverhalten, der Grundordnung und den Abläufen gearbeitet wurde. Darüber hinaus sagte er, dass sie an der grundsätzlichen Einstellung bei der Tor-Verteidigung gearbeitet haben:
„Wir haben unser Coaching im Training umgestellt. Während wir vorher immer sehr viel in den offensiven Aktionen drin waren, ein besonders toller Pass oder Tor abgefeiert haben, sind wir jetzt dabei, defensive Aktionen konsequenter einzufordern und auch entsprechend krasser abzufeiern. (…) Damit die Jungs sehen, dass das die Basics sind. Das hat die Mannschaft größtenteils verinnerlicht.
Timo Schultz über das Defensivverhalten (in „Still Being Timo Schultz“)
Aber man muss auch sagen (…), dass wir in der ersten Hälfte der Hinserie 40, 42 Chancen zugelassen haben und in der zweiten Hälfte über 60. Das ist ein Trend, der sich auch in den Spielen ablesen lässt.“
Es ist also bereits seit Ende der Hinrunde ein Trend erkennbar, das zeigen ja auch die xG-Werte. An der generellen Formation würde ich es aber nicht festmachen wollen. Dafür klappte es defensiv zu Saisonbeginn einfach sehr gut. Selbst dann noch, wenn gegnerische Teams es mit Überladungen der Außenbahnen versuchten.
Alle, die selbst Fußball spielen, wissen, dass es wehtut defensiv umzuschalten. Niemand hat Bock einem verlorenen Ball hinterher zu jagen. Defensivarbeit tut weh, weil man besonders beim Anlaufen der Gegner und Verschieben viele Wege gehen muss, die nur dazu führen, dass der Gegner den Ball wieder hintenrum spielt. Defensivarbeit fordert daher Bereitschaft und Konsequenz. An der grundsätzlichen Notwendigkeit, an den notwendigen „Basics„, wie Timo Schultz es nennt, lässt sich nicht rütteln: Ohne diese funktioniert es nicht. Ich habe den subjektiven Eindruck, dass es genau hier aktuell etwas fehlt. Der Erfolg aus der Hinserie mag dazu beigetragen haben, dass die Notwendigkeit der „Basics“ etwas in den Hintergrund gerückt ist. Selbst vor dem Start der nun fünf Spiele andauernden Sieglos-Serie, war das erkennbar. Die Spiele gegen Nürnberg, Sandhausen und Schalke konnten aber alle noch knapp gewonnen werden.
Fehlt die Reaktion auf die Reaktion?
Es ist nicht nur die Bereitschaft, die in den letzten Spielen nicht ganz so gepasst zu haben scheint. Wir haben hier kürzlich einen Text zur Stärke des FC St. Pauli direkt nach Anpfiff veröffentlicht. Diese Stärke ist aus meiner Sicht auch ein Hinweis darauf, dass taktische Konzepte zuerst aufgegangen sind, die jeweiligen Gegner aber gut darauf reagiert haben. Zum Beispiel hat der SV Sandhausen nach einer fürchterlichen ersten Halbzeit umgestellt und konnte das Spiel neutralisieren. Auch Schalke 04 wurde durch eine Umstellung in der zweiten Halbzeit stärker. Gleiches passierte auch zuletzt, als der SC Paderborn seine Formation nach dem Seitenwechsel leicht anpasste und dadurch das Spielgeschehen dominierte.
Der FC St. Pauli hatte in diesen Spielen keine Antwort mehr auf die veränderten taktischen Konzepte der Gegner. Beim Spiel gegen Paderborn stellte der FC St. Pauli sehr zögerlich um, passte seine Taktik schrittweise und nur leicht an das Spiel der Gäste an. Vielleicht fehlt es hier an taktischer Flexibilität. Vielleicht aber auch daran, dass die Anpassungen nicht radikal genug waren, dass diese nicht komplett durchgezogen wurden. Sicher ist, dass auf die Reaktionen der Gegner keine passende Gegenreaktion mehr folgte.
Das ist natürlich etwas auf die Spitze getrieben, denn es ist nicht so, dass der FC St. Pauli in diesen Spielen komplett chancenlos gewesen wäre. Viel entscheidender als taktische Feinheiten ist die individuelle Bereitschaft in der Defensive – und die individuelle Qualität in der Offensive…
Da fehlt jemand!
Taktische Konzepte hin oder her, Fußball ist ein Sport bei dem sehr viel von der individuellen Qualität abhängt. Das ist defensiv zum Beispiel in Zweikämpfen der Fall, aber noch wichtiger in der Offensive, wo es im sehr darauf ankommt, dass Spieler mit guten Einzelaktionen den Gegner in Verlegenheit bringen und zu Fehlern zwingen.
Ihr wisst sicher, worauf dieser Absatz hinauswill: Daniel-Kofi Kyereh fehlt dem FC St. Pauli. Sehr sogar. So gut das Team auch in der Breite aufgestellt ist, es gibt eben ein paar wenige Spieler, die unersetzlich sind. Kyereh gehört dazu. Timo Schultz hob das auf der PK vor dem Derby nochmal hervor: „Wir haben sicher ein paar Spieler, die außergewöhnliche Fähigkeiten haben, da gehört Kofi dazu. Wir können ihn nicht 1-zu-1 ersetzen“.
Der FC St. Pauli hat aktuell Probleme mit seinem Spiel. Sowohl defensiv als auch offensiv ist das Team nicht so stark und stabil, wie noch im Herbst des letzten Jahres. Aber schafft es der FCSP einen der beiden Bereiche wieder stabiler zu bekommen, hat das automatisch auch Auswirkungen auf den anderen Bereich. Denn viele Ballverluste, wie zuletzt, bedingen auch mehr Angriffe auf das eigene Tor und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines gegnerischen Torschusses. Viele Ballgewinne können andersrum für mehr eigene Torschüsse sorgen. Eine stabile Defensive sorgt somit auch für eine bessere Offensive und andersrum.
Die Voraussetzungen hierfür sind jedenfalls gegeben, dass es zumindest in der Offensive wieder klappen kann: Die beiden Tore gegen Paderborn, eines entstanden durch eigenes Aufbauspiel und das andere durch einen Ballgewinn mit anschließender Kontersituation, zeigen, dass weiterhin enormes Potenzial vorhanden ist. Sie zeigen, dass das Offensivspiel des FCSP nicht dechiffriert wurde und die individuelle Qualität ausreicht (auch ohne Kyereh). Zwar waren das nur zwei gelungene Aktionen in dem Spiel, aber diese zeigen eben, zu was dieses Team fähig ist.
Und auch das mit den Gegentoren wird der FC St. Pauli zeitnah in den Griff bekommen. Denn Timo Schultz hat ungewohnt deutlich auf der letzten Pressekonferenz angesprochen, dass er auch mit den Trainingsleistungen zuletzt nicht mehr ganz so zufrieden gewesen ist. Das Training unter der Woche dürfte wieder etwas mehr Zug entwickeln. Ein perfekter Moment, um mal wieder zu Null zu spielen wäre zum Beispiel bereits am kommenden Wochenende gegen Regensburg. Warum? Schaut mal gegen wen der FC St. Pauli letzte Saison das erste Mal zu Null spielte. Wenn das mal kein gutes Omen ist!
//Tim
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Leider sind diese Werte für mich böhmische Dörfer. Als einfach nur Zuschauer würde ich sagen, dass wir einfach zuviele Bälle nach Ballgewinn gleich wieder verlieren und unsere Angriffe nicht mehr wie in der Hochphase zuendegespielt bekommen, es fehlt häufig der Pass in die Tiefe.Zudem sind wir auf unseren Außenverteidigerpositionen nicht gleichmäßig besetzt, was unser Spiel viel zu linkslastig und damit ausrechenbar macht.
Ja, genau, das trifft den Kern ziemlich gut. auch ohne Werte 😉
Ich kein soooo großer Freund von xG, aber die Grafik ist schon krass und passt zu meinem Eindruck der letzten Spiele. Gegen Paderborn lagen wir nach xG sogar vorn, wenn ich recht entsinne, aber das lag m. E. an unseren vergebenen Großchancen in der 2. Halbzeit. Paderborn hatte (zu) viele gefährliche Situationen, konnten diese aber nicht immer in aussichtsreiche Abschlüsse umsetzen. Insofern rein nach xG ein verdienter Punkt, gefühlt war der aber sehr glücklich. 😉
Ich sehe einen weiteren Unterschied in der Formation. Solange Aremu auf der 6 gespielt hat, waren beide 8er bei eigenem Aufbau in den Räumen neben ihm anspielbar, weil Aremu häufig nicht in den Aufbau eingebunden wurde. Das ist für den Gegner schwieriger vorherzusehen und auch zu pressen. Die Verbindungen zum jeweiligen AV sind auch besser herzustellen. Zudem stehen sie dann bei Ballverlust auch in einer günstigeren Position für die Defensive. Seit ein paar Spielen haben wir dieses Verhalten geändert und Irvine befindet sich in einer sehr hohen Position und das gesamte Verhalten ist dadurch sehr biel statischer geworden. Der RV kann nicht so hochschieben, da er sonst den Raum im Halbfeld völlig freigibt.
Ja, stimmt, Afeez aremu hat sich sehr selten in den Aufbau wirklich aktiv eingeschaltet. Mehr und mehr habe ich aber das Gefühl, dass das vielelicht gar nicht so verkehrt war, da er als Rückverteidigung so wichtig ist.
As soon as Aremu went out with an injury at the beginning of December, we started leaking goals and dropping points. I’m happy to see him back in training this week and hopefully on the pitch soon.
Nur Kyereh? Das finde ich augenscheinlich zu einfach. Aremu fehlt m.E. hinten u ich vermisse die Ruhe u den Einsatz von Benatelli der eben auch den Angriff in Szene setzen kann. Mag sein, das Smith beides in Teilen verkörpert aber eben auch nicht ganz. Aremu kann u hat hinten – nach einigen Wacklern am Anfang – für Stabilität gesorgt. Und Benatelli im Aufbau für mehr Präzession…gerade wenn Paquarada so angelaufen wird wäre er eine Alternative. Und muss es immer Burgstaller sein? Oder zwei direkte Spitzen? Evtl geht es auch Mal mit einer und dann Kyereh/Amenyido eben von weiter hinten…
Ist natürlich alles nur mein persönliches Gedankenspiel ohne Trainerahnung. Aber ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es da noch andere gibt die in der Hinrunde gepasst haben
Mit Aremu hast Du recht. Smith ist meiner Meinung nach aktuell nicht auf dem Niveau, das er schon gezeigt hat. Mag aber tatsächlich auch damit zu tun haben, dass Irvine anders spielt als Becker und ich empfinde ihn, so robust er ist, manchmal zu weit vorne platziert und somit stehen wir insgesamt offener.
Natürlich fehlt Kyereh. Amenyido ist ähnlich, aber halt nur punktuell.
Aber eins noch: Burgstaller ist nicht in Frage zu stellen. Auch wenn er jetzt mal ein paar Spiele nicht getroffen hat. Der Leader nicht man nicht raus.
Ja, die Wichtigkeit von Aremu für das Spiel des FCSP scheinen viele, auch ich, unterschätzt zu haben
Dazu hätte ich ja eine Frage auf der PK vor dem Spiel interessant gefunden. 😉
Von unseren „Alten“ lernen!!!
„Wir müssen den Gegner durch ständiges Toreschießen zermürben.“
Edu Preuß/Didi Demuth
Sollte Kyereh einsatzfähig sein würde ich es mal mit einem 4-2-2-2 probieren wollen:
Vasilj-Zander,Lawrence,Medic,Paqarada-Hartel,Irvine-Kyereh,Amenyido-Burgstaller,Dittgen
Wahlweise könnte auch Smith als einen der beiden zentralen Defensiven drin bleiben und Irvine als Rechtsverteidiger für Zander auflaufen.
Irvine als Rechtsverteidiger wäre mal ne spannende Sache
Wenn ich an seine 1:1 Situationen gegen Paderborn denke, möchte ich das nicht so gerne sehen. Ich denke nicht, dass er dort stärker als Zander wäre.
Ich hätte es am Anfang der Saison nicht gedacht, aber tatsächlich habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich Smith überschätzt und Aremu unterschätzt habe. Erst neulich ist mir aufgefallen, dass der Zeitpunkt, ab dem unser Spiel meiner Wahrnehmung nach „kippte“, mit seiner Verletzung zusammenfiel. Damals hat mich diese gar nicht so erschreckt, weil ich dachte, Smith kann das nahtlos oder gar besser ausfüllen. Ich seh das aktuell aber nicht und frage mich, ob mein „Smith muss erstmal wieder auf 100 Prozent kommen „ insofern eine falsche Wahrnehmung war, als das vielleicht seine 100 Prozent sind – und er anfangs mal „drüber“ war. Jedenfalls ist da aktuell ein „Loch“ vor der Viererkette, die Decke ist da immer zu kurz. Smith scheint mir da weniger agil und konsequent und taktisch weniger „klar“, als ich es anfangs gedacht hatte.
Same here
Ja, das mit Smith kann so tatsächlich die Wahrnehmung sein. Allerdings entsteht für mich durch den -ja auch unser Spiel natürlich ausmachenden- Offensivdrang von Paqua zu oft ne Lücke auf seiner defensiven Seite, die dann durch entweder nen Mittelfeldspieler oder eben Smith gestopft werden muss.Hab das Gefühl, da gehört eigentlich Ritzka hin als Absicherung, aber dann passts natürlich nicht mehr ganz im Mittelfeld…Trotzdem, bei allen taktischen Erwägungen, mir fehlt seit 5 Ligaspielen eben auch die Körpersprache und Körperspannung- gibts da nen xg-Wert für, Tim ? und DAS erscheint mir doch -fast- genauso wichtig wie die richtige Taktik. Wenns läuft isses alles eben einfach, läufts nicht, muss sich ein Team, und hier vor allem auch die Führungsspieler zeigen! Und, ja, Burgi ist alternativlos, der fängt am kommenden Sünnobend wieder an zu knipsen!
Moin Tim,
zunächst wäre es wichtig zu wissen was wir überhaupt von Unserem Team wollen.
Ich möchte weiterhin permanenten munteren Angriffsfussie sehen, wobei mir schon gerade aufgrund des Tabellenplatzes das Endergebnis gerade relativ egal ist.
Aber gerade hier läuft es momentan nicht mehr so wie in der Hinrunde. Gegen spielstarke Gäste oder Gastgeber, die auch noch auf Unser Spiel gut (schlecht für Uns) eingestellt wurden, ist es für Unser Team dann wohl schwierig konstanten Angriffsfussie zu spielen.
Ich finde schon, dass Uns der für mich auch individuell spielstärkere SCP dieses Gut aufgezeigt hat. Und Unser aecht guter Trainer erwähnt so ziemlich bei jeder PK, das in Unserem derzeitigen Team jeder Spieler deutlich mehr als die berühmten Sto Prozent bei jeden Spiel geben muss. Und bei Unserem Etat – für mich schon relativ zu hoch – wissen Wir auch, dass es eben ohne teure SuperSpieler und nur über die Teamleistung gehen muss. Und hier jetzt in der Taktik nach Verbesserungen zu suchen, weil es (wieder) keine Drei Punkte sondern nur Einen gab, na ich weiß nicht. Aber trotzdem danke Tim, ich lese Deine Analysen wirklich gerne, auch wenn es manchmal von den Begriffen in Richtung „AmiFootball“ geht. Sonntag ist Super Bowl leider ohne die Packers, schade…
Forza Sankt Pauli
PS Ich freue mich auf das Spiel beim Jahn, schon weil die seit Jahren mit einem deutlich kleineren Etat in LigaZwo unterwegs sind, bin gespannt…
Hey Tim, Deine Analysen rund um den FCSP sind einfach klasse.
Während Du nach dem „Magic Spielsystem“ für den FC suchst,
hab ich mal nach einer „Magic Punktzahl“ für einen perfekten
Saisonabschluß gesucht.
Was das Thema Aufstieg angeht, muß man nach fünf sieglosen
Ligaspielen in Folge leider mittlerweile sagen, daß da die Latte für
den magischen FC nun doch schon ganz schön hoch hängt.
Im US-Sport gibt es ja diese „Magic Number“ (beim Baseball z.B),
also eine bestimmte Anzahl von noch zu erreichenden Siegen aus
noch verbleibenden Spielen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Ich hab mal nach einer „Magic Punktzahl“ in den 26 Abschlußtabellen
der 2.Bundesliga (seit Einführung der 3-Punkte-Regel) ab der Saison
1995-96 gesucht. Also eine Mindest-Punktzahl, die einen Platz unter
den ersten drei Teams in der Abschlußtabelle quasi garantiert.
Diese „Magic Punktzahl“ ist 65.
Mit 65 Punkten am Ende der Saison wäre man bisher in besagten
26 Abschlußtabellen 7 mal Erster, 15 mal Zweiter, 3 mal Dritter und nur
1 mal Vierter geworden (Saison 2016-17). Natürlich käme es manchmal
auch auf den Tie-Breaker Torverhältnis an.
Geht man einmal davon aus, daß der FCSP 65 Punkte benötigt, um
am Ende die Rückkehr in die 1.Bundesliga zu feiern, können wir uns
nur noch 12 Punktverluste erlauben.
Ziel: 65 Punkte
erreichte Punktzahl: 38
noch zu erreichende Punktzahl: 27 [65-38]
Maximalpunktzahl aus den verbleibenden Spielen: 39 [13×3]
Anzahl noch möglicher Punktverluste: 12 [39-27]
Der FCSP könnte z.B. also noch 2 mal verlieren und 3 mal unentschieden
spielen, wenn die restlichen 8 Spiele alle gewonnen werden.
Möglich wäre z.B. auch noch 6 mal unentschieden spielen, wenn die restlichen
7 Spiele gewonnen werden. Was noch möglich wäre: vier Niederlagen,
wenn die restlichen 9 Spiele gewonnen werden.
Die gleiche Rechnung gilt aber für alle anderen Teams da oben auch und außer Bremen sehe ich im Moment keines, das einen entsprechenden Trend aufweist. Es ist sehr wahrscheinlich, dass weniger Punkte für den sicheren Aufstieg ausreichen werden, da die Teams im oberen Drittel so eng beieinander liegen.
@mirko
60 Punkte sollten aber dann wirklich das Minimalziel sein, wenn
wir im Aufstiegsrennen eine realistische Chance haben wollen…
Mit 60 Punkten landete man in 26 Abschlußtabellen bisher:
0 mal auf Platz 1
8 mal auf Platz 2
9 mal auf Platz 3
5 mal auf Platz 4
3 mal auf Platz 5
1 mal auf Platz 6
Also nur zu 65% auf den Aufstiegsplätzen. Garantiert wäre
damit fast nix. In der Saison 2011-12 sind wir mit 62 Punkten
z.B. nur Vierter geworden.
Sicher gibt es ja noch die Duelle HSV-SVW und S04-SVW und die
„großen Drei“ werden sich gegenseitig Punkte wegnehmen, das heißt
ja aber nicht, daß sie dann gegen Teams wie Sandhausen, Aue oder
Ingolstadt Punkte lassen werden.
Interessant könnte aber noch werden, wie die „großen Drei“ (SVW, S04,
HSV) mit einer Tabellenführungssituation zurechtkommen werden. D98
hat als Tabellenerster gerade zu hause 0-5 gegen den HSV verloren.
Psychologisch scheint das ja dann doch etwas mit den Teams zu machen.
Ich habe nur eine Saison gefunden, die mit der aktuellen vergleichbar wäre: 2007/2008. Damals haben 60 Punkte für Platz 2 gereicht. 60 sollten es werden, da gebe ich dir recht. Viel mehr aber auch nicht.
Übersetzte könnte das dann wie folgt aussehen:
Noch 7 Heimspiele, davon 1 Niederlage = 18 Punkte. Das entspricht quasi den aktuellen, sehr sehr guten 2,6 Punkten je Spiel.
Noch 6 Auswärtsspiele für 9 Punkte = 3 Siege oder 2 Siege bei 3 Unentschieden.
Aktueller Auswärtsschnitt 1,1 Punkte je Spiel, benötigt werden 1,5.
Dann lieber das Szenario aus Mirkos Glaskugel 🙂
@frank rock
Im Aufstiegsrennen sollte man nicht mehr in Heim- und Auswärtsspiele
unterscheiden, sondern jedes Spiel wie ein Pokalfinale spielen, egal ob
in Hamburg oder Sandhausen.
Dein zweites Szenario wäre übrigens auch 8-3-2 (SUN). Bei 9 Siegen
(Szenario 1) wäre es egal wie dann die restlichen vier Spiele ausgehen,
weil die nötigen 27 Punkte erreicht wären.
Ich könnte mir ein 3-5-2 mit Paqarada und Irvine schon vorstellen.
Zentral Hartel & Benatelli auf der 8 und Kyreh auf der 10.
Wahnsinn was ihr für Analysen habt. Ich will ja nicht widersprechen, aber, dass die jedes Spiel top abliefern wäre ungewöhnlich. Wer schafft das überhaupt? Es bleibt nichts verborgen. Die Gegner sind nicht untätig. Meist ist es doch nur ein Fehler der zu gefährlichen Situationen führt. Ob hübenoder drüben. Sonst fallen keine Tore. Ich erwarte nicht den Aufstieg. Wenns klappt, super, aber die Favoriten haben da größere Probleme. Also, forza St.Pauli. abgerechnet wird zum Schluß