Wer ist Karol Mets? – Ein Spielerprofil

Wer ist Karol Mets? – Ein Spielerprofil

Der FC St. Pauli hat auf der Position des Innenverteidigers nochmal nachgelegt und mit Karol Mets einen 29-jährigen Nationalspieler Estlands vom FC Zürich verpflichtet, auf Leihbasis mit Kaufoption.
(Titelfoto: FC St. Pauli)

Bis zum Saisonende wird er auf jeden Fall bei uns sein, darüber hinaus besteht laut Verein eine Kaufoption. Nach Elias Saad und Maurides ist er bereits der dritte Neuzugang in diesem Winter.
Funfact: Wer eifrig bei unserem Adventskalender mitgemacht hat, weiß, dass Nationalitäten durchaus eine wichtige Trivia-Information sein können. In diesem Sinne sei Euch mit auf den Weg gegeben: Mets ist der erste Spieler aus Estland, der das Trikot des Profiteams des FCSP überstreift.

The story so far

Karol Mets wurde 1993 in der Hansestadt Viljandi in Estland geboren, mit knapp 20.000 Einwohnenden immerhin die sechstgrößte Stadt des Landes. Sein Heimatverein ist JK Tulevik, der aktuell in der dortigen 2. Liga spielt. Zunächst übte er Judo aus, wie er 2013 in einem Interview mit einem estnischen Fußballportal verriet. Es wurde dann aber doch der Fußball und ab der U17 durchlief er auch die Jugend-Nationalteams und nahm an der U19-Europameisterschaft 2012 teil.

Kapitän des estnischen Nationalteams

Nachdem er die Jugendabteilung durchlaufen und erste Einsätze im Herrenteam hatte, wechselte er bereits mit 18 Jahren zum estnischen Serienmeister Flora Tallin, wo er sich auch schnell in der ersten Mannschaft durchsetzte. Das Debüt in der A-Nationalmannschaft folgte 2013, bis heute kam er auf 84 A-Länderspiele, von denen er in einigen auch als Kapitän auflief.

Karol Mets im Oktober 2022 beim Spiel des FCZ in Eindhoven. // (c) Dean Mouhtaropoulos / Getty Images via OneFootball

Sieben Vereine in acht Jahren

Anfang des Jahres 2015 wechselte er nach Norwegen, wo er bis zum Sommer 2017 bei Viking Stavanger unter Vertrag stand. Es folgte der Wechsel zum NAC Breda – und ab hier die weiteren Wechsel in schneller Abfolge.
Im März 2019 ging es zu AIK Solna (Schweden), im Oktober 2020 zu Ettifaq FC nach Saudi-Arabien, im September 2021 zum ZSKA Sofia und schließlich im Januar 2022 zum FC Zürich. Hier kam er im Kalenderjahr auf insgesamt 32 Einsätze, davon u.a. auch sechs in der Europa League bzw. der Qualifikation, wo in den PlayOffs die Hearts ausgeschaltet wurden und es dann in der EL-Gruppenphase zwei hohe Niederlagen gegen den PSV Eindhoven gab. Bei den beiden knappen Niederlagen gegen Arsenal stand er zwar jeweils im Kader, wurde aber nicht eingewechselt.

Linksfuß mit Gardemaß

Die überwiegende Zahl seiner Spiele hat er in der Innenverteidigung absolviert, in seinem ersten Jahr in Norwegen und auch in seiner Zeit in Breda lief er aber auch im Defensiven Mittelfeld auf.
Mit 1,91m Körpergröße hat der Linksfuß ein Gardemaß für einen Innenverteidiger, Tore erzielte er dabei eher selten, zum Beispiel im Jahr in Zürich lediglich eins.
Im letzten Jahr bei seinem Wechsel nach Zürich fand der Transfer kurz vor dem Trainingslager statt, wo dann dieses Kurzportrait entstand: (YouTube)

Sein Instagram-Account ist mit 52 Beiträgen in zehn Jahren eher solide und lässt den von Tim so geliebten Swag etwas vermissen. Immerhin kann man aber herausfinden, dass er nun auch schon über zehn Jahre mit Kristi liiert ist. Und ja, auf ihrem Account gibt es auch Weihnachtsbaum-Content.

Was sagt der Experte?

Wenn man sich über den FCZ informieren will, landet man fast zwangsläufig bei ZueriLive.ch. Vielen Dank an Lukas Stocker, der uns dort Rede und Antwort stand:

Moin Lukas, Karol Mets wechselt zum FC St. Pauli, also vom FCZ in die 2. Bundesliga. Passt der Wechsel aus Deiner Sicht?

Ja, bei diesem Transfer hat man vom ersten Moment an das Gefühl: das passt sehr gut. Dieses Gefühl hatte ich im Sommer beim Transfer von Betim Fazliji überhaupt nicht. Ich habe ihn in der Jugend von St. Gallen spielen gesehen. Da war er ein etwas schlampig auftretender Offensiver Mittelfeldspieler mit gewissen technischen Qualitäten gewesen. Einer, der in der Reserve in der 4. Liga zu den auffälligeren Spielern gehörte, aber trotzdem nur bedingt das Zeug zum Profi mitzubringen schien. Profi ist er einzig und allein dank St. Gallen-Trainer Peter Zeidler geworden, der schon seit Jahren mit durchschnittlichen Talenten wahre Wunderdinge vollbringt. Da St. Gallen Umschaltfußball mit intensivem Pressing spielt, sind Innenverteidiger nicht in erster Linie dafür da, gegnerische Flanken wegzuköpfen, sondern fast ausschließlich mit Antizipation und Positionsspiel beschäftigt. Daher kam Zeidler auf die Idee, Fazliji zum Innenverteidiger umzufunktionieren.  Das hat ordentlich geklappt. Dass dann aber ein Verein aus der 2. Bundesliga, wo ein ganz anderer Fußball gespielt wird, auf die Idee kommt, einen Fazliji als Innenverteidiger zu verpflichten, war für mich ziemlich überraschend. Bei Mets ist das anders. Der passt wie die Faust aufs Auge in die 2. Bundesliga. Sogar besser als in die Super League.

Was sind die Stärken von Mets auf dem Platz?

Bei Sprints auf die Distanz von rund 20 Metern ist er schnell genug. Nicht unwichtig in der Rückwärtsbewegung. Er ist gross und ein ausgesprochener Linksfuss, was St. Pauli im Gegensatz zum FC Zürich eher fehlt. Er kann je nach Mannschaftskonstellation auch eine Leader-Rolle übernehmen. In der Estnischen Nationalmannschaft ist das beispielsweise der Fall. Beim FCZ hingegen nicht. Eine Dreierabwehr mit Nemeth, Medic und Mets stelle ich mir als ein schwierig zu überwindendes Bollwerk in der 2. Bundesliga vor. Falls Mets bei St. Pauli Stammspieler ist, kann man zudem mit einem Kopfballtor pro Halbserie rechnen.

Und in welchen Bereichen kann er sich noch verbessern?

Für die Super League ist er technisch klar unterdurchschnittlich. In der 2. Bundesliga hingegen unter den Innenverteidigern guter Durchschnitt. Er kann durchaus ab und zu auch einen guten langen Ball raushauen. Die Super League ist im Schnitt spielerisch und taktisch stärker, die 2. Bundesliga dafür physisch intensiver. Es wird auch mehr mit hohen Bällen gespielt, was Mets wiederum entgegen kommt. Ob er sich technisch mit 29 Jahren noch verbessern wird, würde ich bei allem Enthusiasmus für ’’Life long learning’’ jetzt mal bezweifeln.

Mets bringt Körpergröße und Physis mit, hat aber in Ausnahmefällen auch mal Außenverteidiger und insbesondere bei früheren Stationen im defensiven Mittelfeld gespielt. Siehst Du die IV als seine ideale Position?

Beim FCZ hat er ausschließlich Innenverteidiger gespielt. Vorwiegend Links in der Dreierabwehr. Bei St. Pauli könnte ich ihn mir aber auch sehr gut in der Mitte der Dreierkette vorstellen. Als Linker Verteidiger oder im Mittelfeldzentrum kann ich ihn mir auf Stufe Super League oder 2. Bundesliga nicht vorstellen. Mit seinen 1,91m fehlt da dann doch etwas die Geschmeidigkeit auf engem Raum.

Die letzten Jahre wurde er zum Wandervogel, wechselte fast jährlich. Beim FCZ hat er seine Spielzeit bekommen, warum denkst Du wechselt er jetzt erneut?

Der FCZ hatte von Mitte Juli bis Mitte November fast ausschliesslich Englische Wochen und deshalb viel rotiert. Sonst wäre Mets wohl kaum zum Einsatz gekommen. Der Fokus war bisher auf dem Europacup. Im Frühling gibt’s nur noch die Meisterschaft und den harten Kampf gegen den Abstieg. Da wird die Stammelf spielen, zu der Mets nicht gehört. Der FCZ hat auch ohne Mets bei den Verteidigern immer noch fünf Linksfüsser im Kader. Im Sommer ist mit Nikola Katic noch ein Innenverteidiger dazu gekommen, der klar Stammspieler ist. Man ist zudem im Prozess wohl definitiv auf Viererabwehr umzustellen. Da gibt’s erstens eine Innenverteidigerposition weniger und zweitens reicht es Mets von der Qualität her auf Super League-Niveau nicht ganz für die anspruchsvollere Viererkette. Beim FC Zürich hat er auch null Aussicht darauf, irgendwann in eine Führungsrolle schlüpfen zu können. In dieser Hinsicht sind seine Chancen bei St. Pauli grösser, falls er etwas länger bleibt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass aus der Leihe eine längere Geschichte bei St. Pauli wird.  

Was ist er neben dem Platz für ein Typ?

Das ist aus der Distanz immer etwas schwierig zu beurteilen. Ich habe mal ein halbes Jahr in Estland gearbeitet und das Klischee von den eher zurückhaltenden Esten ist durchaus nicht ganz falsch. Mets scheint diesem Klischee grundsätzlich zu entsprechen. Etwas emotionaler und direkter als der Durchschnitts-Este ist er aber schon.

Vielen Dank, Lukas, für Deine Zeit und die ausführlichen Antworten. Und dem FCZ viel Erfolg in der restlichen Saison.
(Ihr findet ZueriLive u.a. auch auf Twitter.)

Was sagen Daten und Scouting?

Eines vorweg: Neben dem Blick in die Statistiken, haben wir Karol Mets natürlich auch visuell ein wenig unter die Lupe genommen. Und wie immer liefern wir einen Spieler, anhand dessen eine Vergleichbarkeit etwas einfacher ist: Markus Thorandt – aber in (noch) besser.

Bester Zweikämpfer der Schweizer Super League

Karol Mets ist laut wyscout aktuell der zweikampfstärkste Innenverteidiger der Schweizer Super League. Fast 80% seiner direkten Duelle am Boden hat er für sich entscheiden können – ein richtig guter Wert. Interessant ist, dass ihm anhand des Video-Scoutings eine recht hohe Aggressivität bescheinigt werden kann. Mets verteidigt meist sehr mutig und sucht die direkten Duelle, ist zwar nicht immer, aber eben doch sehr oft dran am Gegenspieler, wenn dieser den Ball erhält. Und trotz dieser Spieleigenschaft ist er führend in Sachen Fouls. Kein anderer Innenverteidiger in der Schweiz foult diese Saison seltener (das ist in der folgenden Radar-Grafik übrigens falsch herum dargestellt und aus dem Urlaub von Tim heraus ist das nicht änderbar gewesen).

Radar-Grafik von Karol Mets (Gelb) im Vergleich zum Median (Rot) aller Innenverteidiger der Schweizer Super League der Saison 22/23 (Datenquelle: wyscout).
Bitte beachten: Karol Mets ist führend in der Foulstatistik, mit nur 0.2 Fouls pro 90 Minuten. Die Grafik zeigt genau das Gegenteil.

Passspiel ok, hohe Aggressivität

Zwei weitere Dinge stechen heraus, wenn man sich die Radar-Grafik genauer anschaut: Karol Mets hat unterdurchschnittlich viele erfolgreiche Defensivaktionen und führt sehr wenige Zweikämpfe. Das liegt daran, dass der FC Zürich eher ein spieldominantes Team ist, also viel im Ballbesitz ist (nur vier Teams haben häufiger den Ball). Ganz nebenbei interessant, dass der FCZ in dieser Saison sowohl bei den eigenen, aber auch den gegnerischen xG-Werten massiv schlechter dasteht, als sie könnten (13 Treffer, xG bei 20; 27 Gegentreffer, gegnerischer xG bei 19 – FCSP-Vibes lassen grüßen).

Mit dem Wissen, dass der FCZ viel den Ball hat, müssen auch die Pass-Statistiken von Karol Mets gelesen werden: Dass die Anzahl hoch ist, darf von einem Innenverteidiger in so einem Team auch erwartet werden. Die Erfolgsquote von Mets bei Pässen nach vorne ist dabei durchschnittlich. Auffallend ist, dass er recht viele davon spielt. Im Video-Scouting zeigt sich, dass er dabei sehr mutig agiert, die Lücken aktiv sucht.

Kapitän gegen den Weltmeister: Karol Mets beim Spiel gegen Argentinien im Juni 2022 //
(c) Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images via OneFootball

Führungsspieler, links hinten

Interessant ist auch die Einschätzung vom Global Soccer Network zu Karol Mets: Mit einem aktuellen GSN-Index von 60.30 hat Mets bereits Bundesliga-Niveau. Dieser Wert könnte laut GSN-Prognose noch auf 64.54 steigen. Das ist schon überzeugend. Das Video-Scouting ist da eher zu dem Ergebnis gekommen, dass er gehobenes Zweitliga-Niveau mitbringt, es für mehr aber eng wird.

Die Eigenschaften, die ihm diese Einschätzung bringen, sind laut GSN seine Stärke im defensiven 1-gegen-1 sowohl am Boden als auch in der Luft. Dabei verhilft ihm seine starke Physis, wozu auch sein Tempo zählt, welches trotz 1,91m zwar auf den ersten Metern als nicht ganz so schnell, dafür aber in Sachen Top-Speed solide ist. Sein Passspiel, auch das zeigen die direkten Daten, ist laut GSN ausreichend, sein erster Kontakt sogar überdurchschnittlich. Zudem verfügt er über eine saubere Technik.

Da Karol Mets ein Linksfuß ist, hat er seine beste Position auch entsprechend auf der linken Seite der Innenverteidigung. Mit Abstrichen könnte er auch in der Viererkette als Linksverteidiger agieren. Zudem hat er bei früheren Stationen auch als Sechser agiert.
Das Global Soccer Network nennt Karol Mets einen Führungsspieler. Das stimmt mit der Einschätzung von Thomas Häberli überein. Der Schweizer ist Estlands Nationaltrainer und betont neben einigen körperlichen Vorteilen auch die mentale Seite als Stärke von Mets.

Einschätzung von Karol Mets vom Global Soccer Network. Mit einem aktuellen GSN-Index von über 60 und einem potenziellen von knapp 64.5 hat Mets Bundesliga-Niveau.

(k)ein Stammspieler

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie so ein Wechsel zustande kommen konnte. Denn weder Karol Mets, noch der FC Zürich sind Leichtgewichte. Mit dem FCZ feierte Mets letzte Saison die Meisterschaft. Auch in dieser Saison kam er bereits auf viel Spielzeit. Allerdings schien er in der praktizierten Dreierkette als einer von vier Innenverteidigern eher ins Hintertreffen geraten zu sein. Trotzdem ist dieser Wechsel bemerkenswert, denn der FC St. Pauli erhält einen Spieler, der in dieser Saison bereits in der Europa League spielte und sich diese Spiele auch mitverdient hat.

Eine neue Liga ist wie… ?

Einzuschätzen, wie gut ein Spieler mit seinen Skills in eine andere Liga passt, ist und bleibt die größte Herausforderung im Scouting. Wie schwer das ist lässt sich zum Beispiel an Betim Fazliji erkennen, bei dem sehr viele (auch Tim) davon überzeugt waren, dass er beim FC St. Pauli sofort eine tragende Rolle übernehmen könnte. Auch er kam damals aus der Schweiz, hatte aber die gesamte Hinrunde über immer wieder sichtbare Anpassungsprobleme an die 2. Bundesliga. Inwiefern Karol Mets passt? Das ist ganz schwer einzuschätzen. Die Schweizer Super League ist jedenfalls der 2. Bundesliga in Sachen Stärke recht ähnlich. Sicher ist aber auch, dass es zwei gänzlich unterschiedliche Dinge sind, ob man gegen den FC Basel oder den SV Sandhausen antritt.

Ob Karol Mets also eine Soforthilfe sein kann? Zumindest hat er den Winter nicht untätig verbracht, der FCZ trainierte ähnlich wie der FCSP bereits seit Anfang Dezember wieder. Besonders die Körperlichkeit von Mets dürfte etwas sein, was dem FC St. Pauli in der Innenverteidigung vielleicht noch etwas fehlt, besonders wenn Jakov Medic nicht dabei ist. Und genau diese Körperlichkeit ist etwas, was in der 2. Bundesliga wirklich nie schaden kann. Mit seinem linken Fuß und dem mutigen Aufbauspiel ist Mets zudem prädestiniert für die Position des linken Innenverteidigers in einer Dreierkette, daher könnte dieser Transfer auch ein Hinweis auf das Festhalten an jener Dreierkette sein.

Die Verantwortlichen beim FC St. Pauli scheinen jedenfalls davon überzeugt zu sein, dass sie mit Karol Mets einen Spieler in den Kader bekommen, der eine Soforthilfe ist. Ansonsten hätte man nicht einen 29-jährigen Spieler aus einem Vertrag ausgeliehen.

Dazu passen dann auch die Zitate von Andreas Bornemann und Fabian Hürzeler:

„Nach den Verletzungen von wichtigen Abwehrspielern wollten wir uns auf der zentralen Abwehrposition absichern. Mit der Verpflichtung von Karol wollen wir unserer Defensive noch mehr Stabilität verleihen.“

Andreas Bornemann

„Karol verfügt über viel Erfahrung und strahlt Ruhe aus, die dem Team guttun wird. Er bringt körperlichen und spielerischen Fähigkeiten mit, die zu unserem Spielstil passen und uns besser machen werden.“

Fabian Hürzeler

Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wie er sich beim FCSP einfügen wird.
Herzlich Willkommen am Millerntor, Karol Mets!
// Maik & Tim

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Sofern nicht anders markiert, stammen sämtliche Statistiken von Wyscout.

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14 thoughts on “Wer ist Karol Mets? – Ein Spielerprofil

  1. Moin,

    uff. Ich weiß nicht was ich von dem Transfer halten soll. Wieder ein „Wandervogel“.

    Die Entscheidungen seit der Trainerentlassung erzeugen bei mir keine Aufbruchstimmung oder Lust auf die Rückrunde. Wie so oft beim FCSP bleibt die Hoffnung.

    Ich hoffe für E. Saad, dass er sich empfehlen kann. Einen Jungen aus Hamburg auf dem Feld spielen zu sehen, wäre was Schönes!

    Forza St. Pauli!

  2. Moin,

    ich hab da so einen Tore Reginiussen Flashback. Auch da: Nix vorher vom Spieler gehört, hat mich persönlich aber sehr schnell überzeugt (remember das Spiel vs Karlsruhe, in dem er Hofmann 90 Minuten lang die Froschlocken gezeigt hatte). Leihe mit Kaufoption ist top, ich freu mich drauf.

    Immer 1 optimistischer als alle anderen:
    Michael

  3. Vorweg ein dickes Dankeschøn an euch für die Arbeit die ihr in diesem Blog steckt! Hut ab und tiefer Respekt!!!

    Nun zum Spieler-Einkauf. Wieder mal eine Verpflichtung, bei der ich die ewig gleichen Phrasen von den Verantwortlichen lese. Was sollen die auch sonst sagen als in der Pizza-Werbung „Nur mit besten Zutaten“. Es entlockt mir wieder einmal nicht mehr als ein „Aha“ und „Ist zur Kenntnis genommen“. Zu viele Wundertüten enthielten in der Vergangenheit nur Spieler von denen die Verantwortlichen viel versprachen aber nur wenig gehalten wurde. Auch die Art, wie da durchregiert wird ist nichts, was mir auch nur ein Fünkchen Applaus abringt.
    Die Bio von Karol Mets lese ich mit den vielen Stationen binnen weniger Jahre auch eher zurückhaltend. Lassen wir uns halt, wieder ein mal, überraschen.
    Ansonsten, nur eine Möglichkeit es gibt – Forza FCSP!

  4. Als Leihe mit KO recht risikolos. Bedeutet wohl leider auch, dass wir auf das Duo Medic / Nemeth noch länger verzichten müssen. Hoffentlich kommt Nemeth noch in der RR wieder zurück – sein Spiel sah schon sehr vielversprechend aus!
    Interessant finde ich, dass Mets ein Führungsspieler sein soll. Denn die an sich überfällige Neuausrichtung der IV litt, wenigstens für mich doch sehr überraschend, neben den Verletzungen auch arg darunter, dass genau so jemand fehlte. Hier hat sich meiner Meinung nach der Weggang Ziereis‘ sehr negativ ausgewirkt (wie man an Medic‘ Leistungen gut sehen konnte). Wenn Mets jemand ist, der seine Nebenleute vernünftig organisieren und die Abstimmungsprobleme beheben kann, dann wäre er wirklich ein Zugewinn – und vielleicht auch jemand, an dem die „jungen“ Medic und Nemeth wachsen können.
    Nun fehlt noch ein überzeugender MS (oder haben wir den schon?), dann kann die Rückrunde losgehen. Mein Tip: Dann wird es am Ende ein Kampf um Platz 6 😉

  5. Eine – wie immer – tolle Analyse, und das erst noch wenige Stunden nach der Verkündigung des Transfers: klasse! Vielen Dank.

    Weil der FC Zürich neben St. Pauli mein zweiter Herzensverein ist und ich die Spiele beider Klubs verfolge, traue ich mir bezüglich Karol Mets eine Einschätzung zu. Vorab: Ich bin skeptisch, ob Mets die Qualitäten mitbringt, St. Pauli wirklich weiterzubringen.

    Auch beim FCZ kam er vor einem Jahr in der Winterpause, gedacht als Ersatz für den Abwehrchef Becir Omeragic, der sich unmittelbar vor jener Pause schwer verletzt hatte. Zu einem Führungsspieler wurde er unter André Breitenreiter aber nie, auch wenn er in der Rückrunde der Saison 2021/22 immerhin sieben Spiele über die volle Distanz absolvierte. In jenen Spielen fiel er weder auf noch ab, und er hatte mit seiner aggressiven Zweikampfführung durchaus seinen (kleinen) Anteil am Meistertitel, der – trotz der grossen Historie des FC Zürich – nicht viel weniger überraschend war als jener von Kaiserslautern 25 Jahre zuvor. Im Sommer 2022 brach dann vieles auseinander: Breitenreiter wechselte nach Hoffenheim, mit dem zentralen Mittelfeldspieler Ousmane Doumbia wechselte der eminent wichtige Stabilisator innerhalb der Schweizer Super League zum FC Lugano, wo er mehr verdienen konnte, und Stürmer Assan Ceesay, der trotz überschaubarer technischer Fähigkeiten in der Meistersaison wundersamerweise wie am Laufmeter getroffen hatte, wechselte nach Italien zu Lecce. Breitenreiters Nachfolger Franco Foda war ein totales Missverständnis: Statt sich auf die unter seinem Vorgänger herausragend gut eingespielten Abläufe zu verlassen, stellte er ohne jede Not das System um, was zu grosser Verunsicherung führte. Der Saisonstart missglückte gründlich, nach einigen Monaten musste Foda entlassen werden. Für Mets, der ja unter Breitenreiter nicht Stammspieler gewesen war, hätte der Trainerwechsel eine Chance darstellen können: Diese nutzte er meines Erachtens aber nicht. Er stach überhaupt nicht heraus aus der Mannschaft, bei der während Monaten total der Wurm drin war. Manchmal spielte Mets, manchmal nicht. In der gesamten Vorrunde der laufenden Saison 2022/23 stand er in der Meisterschaft nur bei einem einzigen Sieg in der Startelf – seinem letzten Einsatz für den FCZ am 13. November (4:1 gegen Servette Genf) –, alle anderen Partien mit ihm gingen verloren oder endeten 0:0 (was gleich vier Mal der Fall war). Fazit: Beim FCZ hat Mets, der oft etwas hüftsteif wirkt, kaum Spuren hinterlassen. Übernimmt ihn St. Pauli im kommenden Sommer definitiv, wird man sich in Zürich schon in drei, vier Jahren nicht mehr an ihn erinnern können.

    Wenn man die Leistungen in der Schweizer Super League betrachtet, war/ist Betim Fazliji deutlich höher einzuschätzen als Karol Mets (vor allem spielerisch). Wie Tim bin aber auch ich von seinen bisher gezeigten Leistungen bei St. Pauli enttäuscht. Vielleicht überrascht mich und uns Mets ja doch positiv! Sicher ist: Zweikampfstärke und Einsatzwillen bringt er mit – in dieser Hinsicht deckt sich mein subjektiver Eindruck mit den im Beitrag zitierten Statistiken. Einen neuen unangefochtenen Abwehrchef aber hat St. Pauli mit Mets kaum verpflichtet. Ich schätze Medic, Nemeth und auch Fazliji von ihren Anlagen her klar stärker ein.

    Herzliche Grüsse von einem Zürcher in Bern! Dennis

  6. Irgendwie bin ich da optimistisch, weiß nicht warum und nein, ich habe nichts genommen außer Kaffee…vielleicht, weil es mal wieder ein gestandener Profi und kein „Jungspund“ ist.
    Hinten hält er den Laden dicht und vorne ballern Saad und Maurides in der Doppelspitze alles weg…oder so ähnlich.

  7. Zumindest auf dem (digitalen) Papier ist das ein starker Transfer. Wenn langfristig mit einer Dreierkette gespielt werden soll, wovon aktuell auszugehen ist, wäre das auch ohne die Verletzungen/Sperren der anderen IVs eine sinnvolle Kaderergänzung. Dank Leihe + KO sind die Risiken zudem ziemlich überschaubar.

    Ich bin gespannt, ob nun Smith wieder nach vorne rücken wird oder ob man sich mit der Dreierkette Mets – Smith – Medic ein körperlich überaus wuchtiges Abwehrbollwerk bastelt.

  8. Ich habe seit dem Nikolaus-Tag 2022 vor allem Kritik zu unserem Sportchef geäußert. Diese Verpflichtung von Bornemann finde ich allerdings sehr gut und in der Kombination machen für mich damit auch die anderen Winter-Transfers Sinn.

    Für den FC St. Pauli geht es in der Rückrunde nur noch darum, den Abstieg zu verhindern. Dafür ist eine gute Abwehrreihe oberste Priorität. Aufgrund der eher mäßigen Form von Medic und der Verletzungsanfälligkeit von Nemeth war die Innenverteidung die Position, in die investiert werden musste.

    Dies risikoarm als Leihe zu realisieren macht absolut Sinn. Insbesondere wenn man eine Kaufoption ausgehandelt hat und so im nächsten Sommer schauen kann, wie Mets im Team und in der Liga angekommen ist, ob Medic zu alter Stärke zurück findet, ob Nemeth verletzungsfrei bleibt, ob wir vermehrt mit drei Innenverteidigern spielen, wie 23/24 der Trainer heißt, … etc. pp.

    Die Rückrunde 2023 wird sicher kein Leckerbissen. Es geht darum die Klasse zu halten und vielleicht eine Perspektive für 22/23 aufzubauen.

  9. Moin.

    „Dass dann aber ein Verein aus der 2. Bundesliga, wo ein ganz anderer Fußball gespielt wird, auf die Idee kommt, einen Fazliji als Innenverteidiger zu verpflichten, war für mich ziemlich überraschend.“

    Der FC St. Pauli hat Betim als Allrounder in der Defensive verpflichtet, nicht explizit für die Innenverteidigung.

    Siehe unter anderem hier:

    https://www.fcstpauli.com/news/der-fc-st-pauli-verpflichtet-defensivallrounder-betim-fazliji/

    Oder hier:

    https://millernton.de/2022/07/15/wer-ist-betim-fazliji-ein-spielerprofil/

    Viele Grüße
    Patrick

  10. Beim durchlesen des Artikels dachte ich mir: der kommt dir doch bekannt vor?

    Hab im Corona-Jahr 2020 ein Eurosport-Abo gehabt, weil die damals für ein Jahr
    alle Spiele der schwedischen Allsvenskan und der norwegischen Eliteserien live
    übertragen haben. Beide Ligen spielen ja im Kalenderjahr-Modus und so war auch
    in den Sommermonaten Fußball garantiert. Außerdem hab ich mit viel Fußballgucken
    damals auch den Corona-Blues bekämpft…

    Auf jeden Fall hab ich mir auch einige Spiele von AIK Stockholm angesehen; die
    Stockholm-Derbies sind da oft sehr sehenswert. AIK hat damals als Startformation ein
    532/352-System gehabt. Karol hat damals die Position LCB in der Dreier-/bzw. Fünferkette
    gespielt. Meist verteidigte er zusammen mit dem Schweden Per Karlsson und dem Norweger
    Daniel Granli (RCB). Da ich mir immer die Startformationen der Teams aufschreibe, ist mir das
    noch total in Erinnerung.

    Am Anfang der Saison 2020, die damals covidbedingt von Mitte Juni bis Mitte Dezember ging,
    waren diese drei Verteidiger sozusagen gesetzt. Später in der Saison, so ab Herbst, stellte
    AIK dann auf eine Viererkettenformation um (4231, glaub ich), und ab da hatte Karol wohl
    seinen Startelfplatz im Team verloren. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, ihn ab da noch
    gesehen zu haben. Vielleicht wurde er ja auch transferiert…

    Ansonsten ist das ein interessanter Verteidiger, könnte der Dreierkette noch mehr Stabilität bringen
    als zuletzt z.B. auswärts beim KSC (;). Das wird beim schwierigen SP-Rückrundenauftakt (FCN,
    H96, FCK, FCM, FCH) schon sehr wichtig sein.

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