Fußball, verdammte Hölle! Was für ein Wochenende war das denn?! Wir schauen zurück, insbesondere auf das 1:1 des FC St. Pauli gegen den KSC und den Pokalsieg der 1. Frauen. – aber auch den ganzen anderen Wahnsinn.
FCSP News
1:1 gegen den Karlsruher SC
Ich mach es kurz: In einem Spiel, in dem der Gegner keinerlei Wert auf Ballbesitz legte, sorgte ein Zuordnungsfehler für ein Gegentor und selbst gelang eben auch nur ein Treffer, dafür einer aus der Kategorie „ausgerechnet“.
Ansonsten war das Wichtigste an diesem Tag das Drumherum, insbesondere natürlich die Verabschiedungen (s.u.).
Alles zum Spiel findet Ihr hier:
- Spielbericht MillernTon: „Time to say Goodbye“
- Fotos und Bericht: Stefan Groenveld „Zum Abschluß Sommerfußball“
- Sportschau Highlights
- Bilder und Bericht: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Verabschiedungen
Verabschiedet wurden:
- Leart Paqarada (1. FC Köln)
- Igor Matanović (Eintracht Frankfurt)
- Franz Roggow (BVB U23)
- Christopher Avevor
- Dennis Smarsch
- Jannes Wieckhoff
- Luca Zander (alle Ziel unbekannt)
Außerdem gab es die Verabschiedung von Athletiktrainer Christoph Hainc Scheller und Schiedsrichterbetreuer Dieter Knecht. Im Spielbericht habe ich dazu schon einiges geschrieben. Insbesondere, dass die Verabschiedung von Paqarada bei seiner Auswechslung und die Worte am Mikro von Luca Zander meine persönlichen Highlights waren.
Wir werden uns nun aber auch noch von den Spielern einzeln verabschieden, den Anfang macht Tim heute mit Igor Matanović.
Neues Heimtrikot
Ihr konntet es Sonntag schon im Stadion bewundern (und seit Freitag kaufen), hier jetzt aber nochmal in Ruhe: Das neue Heimtrikot der Saison 2023/24.
Der Rot-Ton im Brustbereich soll an die Backsteine der Südkurve erinnern, der weiße Streifen drum herum an den Torbogen der Hammaburg bzw. des Stadt- und Vereinswappens. Unter dem Label DIIY ist weiterhin alles nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards hergestellt, fair produziert und mit der Verwendung von 100% recycelten Fasern.
Als Gimmicks sind u. a. die 1910 im Nacken und „Nous sommes St. Pauli“ im Kragen zu sehen. Die Regenbogenfarben sind im „Ultra Fair Sportswear Label“ dieses Mal erneut etwas versteckt, aber zumindest noch zu sehen.
Schön zu sehen auch, dass die Trikots neben Spielern der Profis auch von den Spielerinnen der 1. Frauen präsentiert werden. Zu sehen im Shop sind Lina Jubel, Midou Loubongo und Torhüterin Lisa-Sophie Kaisik.
Die Preisdiskussion werde ich hier jetzt nicht führen, aber sie wird sicher kommen und Ihr dürft das selbstverständlich gerne in den Kommentaren tun. Für Erwachsene sind die Trikots jedenfalls für 74,95€ Unisex oder tailliert erhältlich, zusätzlich gibt es für 109,95€ das Trikot auch in einer funktionalen „Authentic“-Version der Profis.
Lage der Liga
Aufstieg
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 1)
Machen wir es kurz, Ihr werdet es alle mitbekommen haben:
Herzlichen Glückwunsch an den 1. FC Heidenheim zu Aufstieg und Meisterschaft in einem Saisonfinale, welches den „Das entscheidende Tor nicht zu früh schießen“-Sonderpreis mit Treffern in 90+3 und 90+9 erhält. Wenn man zu Beginn der Nachspielzeit hinten liegt und das Ding dann noch dreht, sind das magische Momente, keine Frage. Erst recht, wenn dies am letzten Spieltag passiert und man damit wahlweise einen Titel holt oder die Auf-/Abstiegsfrage direkt beeinflusst. Die Highlights gibt es wie immer in der Sportschau.
Besonders empfohlen sei aber noch dieses Video von der Pressekonferenz von „Allesfahrer Frank“, dem wir (nicht nur) besonders herzlich gratulieren, weil er schon mal bei uns zu Gast war, sondern weil er einfach ein toller Typ ist!
Zweitligavertreter in der Relegation wird dementsprechend der Hamburger SV. Alles richtig gemacht also auch von Trainerfuchs Tim Walter, der sich ja früh darauf festgelegt hatte, keine zweite Liga zu schauen. Dementsprechend bestens vorbereitet geht er sicher in die Relegationsspiele am Donnerstag beim VfB Stuttgart und im Volkspark am kommenden Montag.
„Zweite Liga schauen“ hätte dann aber vielleicht am Sonntag um und bei 17.20/17.25h doch den ein oder anderen doofen Moment verhindert. // Twitter
Gerüchte, mit den HSV-Tränen ob der Nachspielzeit und der Elfmeterentscheidung in Regensburg könnte jetzt ganzen Regionen durch die Dürreperiode geholfen werden, erwiesen sich nach unseren Informationen bisher als nicht korrekt.
Wenig Begeisterung löste allerdings aus, dass die Karten für die Relegation Geld kosten, auch für Inhaber*innen einer Dauerkarte. Immerhin sind sie günstiger als im Derby…
Abstieg
Jahn Regensburg und der SV Sandhausen standen ja schon vorher als Absteiger fest, Arminia Bielefeld muss in die Relegation. Grund hierfür war eine desaströse 4:0-Niederlage beim 1. FC Magdeburg (Sportschau Highlights), mit der man die Niederlage von Eintracht Braunschweig bei Hansa Rostock nicht ausnutzen konnte.
Gegner ist der SV Wehen Wiesbaden, gespielt wird am Freitag und Dienstag.
FC St. Pauli von 1910 e. V.
1. Frauen: Pokalsiegerinnen!
Es ist vollbracht! Die 1. Frauen gewannen gestern vor der Rekordkulisse von 3.882 Menschen an der Hoheluft mit 6:1 (2:0) gegen Union Tornesch den Hamburger Pokal und stehen somit nächste Saison erstmals im DFB-Pokal.
Alles weitere in unserem Bericht vom gestrigen Tag.
U23 gewinnt mit 5:3 (2:1) bei Holstein Kiel
36 Punkte in den 18 Spielen der Rückrunde, Platz 3 in der Rückrundentabelle!
Wow… hätte wohl nach der Hinrunde niemand ernsthaft so erwartet. Da waren es nämlich gerade einmal 15 Punkte gewesen. So aber feierte die U23 am Freitag in Kiel nochmal einen schönen Saisonabschluss, der sie (nach den weiteren Ergebnissen vom Samstag, siehe Döntjes) am Ende auf Platz 7 einlaufen ließ.
Die Tore erzielten Bennet Winter und Julian Ulbricht (je 2) und Ronny Müller, der mit zehn Treffern damit auch der erfolgreichste Torschütze des Teams ist. Erfolgsgarant der Rückrunde aber war insbesondere Winter-Neuzugang Julian Ulbricht, der in nur 15 Einsätzen neun Tore erzielte.
Döntjes
1. Liga Watch
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 2)
Da braucht der BVB zur Deutschen Meisterschaft „nur“ einen Heimsieg gegen Mainz und liegt dann 0:2 hinten, verschießt einen Strafstoß… und der 2:2-Ausgleich in der 96. Minute kommt dann eben zu spät.
Dadurch also die drölfhundertste Meisterschaft für den FC Bayern München, die elfte in Folge. Zwar hatte man in Köln in der 81. Minute den Ausgleich kassiert, aber in der 89. Minute traf Joker Musiala dann doch noch zum Sieg. Glückwunsch, FC Bayern.
Unser Mitgefühl gilt natürlich insbesondere Hans-Joachim Watzke, für den das eine echt doofe Woche war…
In Sachen Abstieg witterten einige schon Wettbewerbsverzerrung von RaBa Leipzig, da diese vor dem DFB-Pokalfinale leicht rotierten – am Ende stand trotzdem ein 4:2-Sieg gegen Schalke 04, welches damit nach nur einem Jahr zurück in die 2. Liga darf, für die sich Hertha BSC ja sportlich schon in der Vorwoche qualifiziert hatte.
Relegationsteilnehmer ist der VfB Stuttgart, der gegen die TSG Hoffenheim 1:1 spielte und damit vom VfL Bochum noch abgefangen wurde. Ein Heimsieg hätte Stuttgart gereicht, weil der FC Augsburg in Mönchengladbach verlor, aber… naja, wer weiß, wofür es gut ist.
3. Liga Watch
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 3)
Ein „Wettschießen“ hatte ich in der letzten Lage prophezeit, denn der VfL Osnabrück und SV Wehen Wiesbaden standen auf dem Aufstiegs- und Relegationsrang und hatten es in den Heimspielen gegen den BVB II und den Halleschen FC somit selbst in der Hand. Da sie auch nur ein Tor trennte, war auch die Höhe des Sieges relevant.
Doch während der SVWW früh in Führung ging und diese dann auch bis zum Ende hielt (aber eben nicht mehr ausbaute), spielte der VfL Osnabrück die komplette Gefühlsklaviatur rauf und runter, mit maximalem Drama. Schlechte erste Halbzeit, 0:1-Rückstand in der 48. Minute – und dann begann ein Anrennen, welches ganz lange erfolglos blieb. Sechs Minuten Nachspielzeit – und dann macht man eben die Tore zum Sieg in 90+4 und 90+6. WAHN! SINN!
Damit sprang man noch von Platz 6 direkt in die 2. Liga. Herzlichen Glückwunsch zum insgesamt schon siebten Aufstieg in eben diese, insbesondere natürlich an Trainer Tobias Schweinsteiger.
Die Fans des SV Wehen Wiesbaden hatten bereits den Platz gestürmt und feierten mit den Spielern – bis sich dann langsam über verschiedene Smartphones herumsprach, dass Osnabrück eben noch die zwei späten Tore erzielt hatte und man nun noch in die Relegation muss, wie erwähnt gegen Arminia Bielefeld. Besonders ärgerlich: Hätte man nach dem Führungstreffer in der 44. Minute noch ein einziges weiteres Tor nachgelegt, wäre man vor Osnabrück geblieben.
Komplette Frustration herrschte hingegen beim 1. FC Saarbrücken, der in der 1. Minute den Führungstreffer gegen Viktoria Köln erzielt hatte und damit bis zum Ende auf dem Aufstiegs- oder Relegationsrang stand – und dann eben plötzlich ganz raus war.
Regionalliga Watch
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 4)
Ich hatte mir am Samstag das Spiel von Phönix Lübeck gegen Werder II ausgesucht und verfolgte am Handy auf der alten Holztribüne im Stadion am Flugplatz den Wahnsinn des Spieltages (gleich mehr dazu). Nach Führung und Rückstand schien hier alles auf bedröppelte Gesichter hinauszulaufen, doch durch Treffer in den Minuten 86 und 90+2 sprang man noch zum direkten Klassenerhalt.
Für Werder II hieß es stattdessen zu jenem Zeitpunkt, ab Mittwoch bei Lupo Martini Wolfsburg in der Relegation nachsitzen zu müssen. Doch inzwischen ist klar, dass man sich das sparen kann und direkt abgestiegen ist, weil der Bremer SV aus dem Spiel gegen Teutonia drei Punkte holte – und das ist eine eigene Geschichte.
Ausführlich habe ich sie hier aufgeschrieben, daher jetzt nur in Kürze.
Beim Stand von 1:2 wurde das Spiel am Panzenberg kurz vor der Pause erst unter- und dann abgebrochen. Es soll eine rassistische Beleidigung gegen den Ex-St. Paulianer Marcus Coffie gegeben haben, welche vom Schiedsrichterteam allerdings nicht wahrgenommen wurde. Im weiteren Verlauf verließ das Team der Gäste aus Solidarität mit Coffie geschlossen den Platz und weigerte sich, weiterzuspielen. Dementsprechend blieb dem Schiedsrichtergespann nichts anderes übrig, als die Partie abzubrechen.
Wie der Verband gestern Abend mitteilte, wird die Partie damit für den Bremer SV gewertet, der nun in die Relegation darf. Werder II spielt hingegen nächste Saison in der Bremer Oberliga.
Persönliche Meinung: Was für eine Scheiße.
Rassismus ist nicht zu tolerieren und insbesondere Verein und Fanszene des Bremer SV arbeiten hier seit Jahren auch sehr aktiv mit daran, die Fußballwelt in diesem Zusammenhang besser zu machen. Wenn man das in obigem Text verlinkte Video von Buten & Binnen anschaut, gibt es auch keinen Grund an der Aussage von Coffie zu zweifeln, der sehr ruhig und überlegt vor das Mikrofon trat.
Für den Verband ist hier wohl trotzdem ohne neutralen Zeugen keine andere Entscheidung als die jetzt getroffene möglich. Bleibt zu hoffen, dass die interne Aufarbeitung beim Bremer SV und der Fanszene bestmöglich verläuft. // Twitter
Luton Town – Auftsieg in die Premier League!
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 5)
Luton Town spielt nächste Saison Premier League. Entschieden wurde dies im Aufstiegsfinale gegen Coventry (mit Viktor Gyökeres), wofür es aber natürlich ein Elfmeterschießen brauchte. Gyökeres traf zum zwischenzeitlichen Ausgleich. // YouTube
Wenn Ihr mehr über Luton Town wissen wollt, sei Euch dieses Video empfohlen, welches der Verein nach dem Aufstieg online stellte – inklusive der einschneidenden Veränderungen im Jahre 2008 mit 30 Punkten Abzug und dem Abschied aus den Profiligen und verpassten Aufstiegen im Anschluss.
Sheffield Wednesday – zurück in Liga 2!
Fußball, verdammte Hölle! (Teil 6)
Ihr erinnert Euch an das „Sheffield Miracle“, wo man im Play-Off Halbfinale ein 0:4-Niederlage bei Peterborough im Rückspiel zunächst in der Nachspielzeit mit dem 4:0 ausglich und dann im Elfmeterschießen gewann?
Nun gestern fand in Wembley das Finale statt – und ganz ohne Drama geht es halt nicht.
Gegner FC Barnsley kassierte in der 49. Minute einen Platzverweis – doch auch nach 120 Minuten stand es immer noch 0:0. Doch natürlich liest man auch in Sheffield den MillernTon und spielte ganz lässig die „Das entscheidende Tor nicht zu früh schießen“-Karte.
120+3, Josh Windass. 1:0, Abpfiff, Aufstieg! // YouTube
Zu guter Letzt
Wenn die Sanitäter dir Deine Verletzung nicht so richtig abnehmen… // Twitter
Forza St. Pauli!
// Maik
Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.
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Diese „Lage am Millerntor – 30. Mai 2023“ bekommt hier einen Eintrag in den ewigen Bookmarks. So viel Drama, unfassbar. Danke fürs Recherchieren und Zusammenstellen.
Moin,
und Danke an euch für die Saison, ah, Begleitung. Puh, keine Auswärtspunkte in Heidenheim mehr 🙂
Auf der Suche nach einer Stuttgart Kneipe in Bochum.
Forza.