Lage am Millerntor – 26. Juni 2023

Lage am Millerntor – 26. Juni 2023

Der FC St. Pauli gewinnt in Dunfermline und verpflichtet mit Andreas Albers einen Stürmer. Außerdem: Regionalliga, DFB, WM und Osasuna. Die Lage am Montag.

FCSP News

3:0 beim Test in Dunfermline

Sportliches

Der Werbewert der „Football has no gender“-UK Tour dürfte dann doch höher einzuschätzen sein, als der sportliche Wert des Spiels für die neue Saison. Ein hochverdientes 3:0 (1:0) beim Wieder-Zweitligisten Dunfermline Athletic durch Tore von Johannes Eggestein (10.), Hauke Wahl (47.) und David Otto (75.), außerdem ein beinahe Tor-des-Monats durch einen Seitfallzieher von Etienne Amenyido kurz vor Schluss.

David Otto erzielt per Flugkopfball das 3:0 beim Test in Dunfermline. Der Torwart kann dem Ball nur noch hinterherschauen.
Das 3:0 durch David Otto.
// (c) Jamie Johnston, FIL-18658-0033 / Imago via OneFootball

Spannung kam beim Spiel im East End Park nicht wirklich auf, zu deutlich die Überlegenheit des FC St. Pauli in allen Bereichen, die sich auch nach dem Seitenwechsel und einer fast komplett neuen Aufstellung nicht änderte.
Wie vorab angekündigt kamen dabei auch zahlreiche Nachwuchsspieler zum Einsatz.

Hälfte 1: Burchert – Dźwigała, Smith, Medić – Luca Günther (U23), Boukhalfa, Eggestein, Ritzka – Afolayan, Bennet Winter, Robin Müller (U23)
Hälfte 2: Ahlers – Lennart Appe, Wahl, Nemeth – Saliakas, Hartel, Niklas Jessen, Treu – Eggestein (60. Amenyido), Julian Ulbricht (U23), Otto

Drumherum

Die knapp 8.000 Fans im Stadion erlebten eine sehr gut gefüllte Gästekurve. Support war vereinzelt da, aber eben nicht organisiert. Auch Celtic-Gesänge gab es ab und an – kann man doof finden, ist aber bei einem Spiel wo ein Großteil der Gästekurve es mit eben diesem Verein hält wohl auch eher normal und hielt sich zumindest im Rahmen. Nationalflaggen sind hingegen bei uns auch weiterhin nicht gerne gesehen. Dies gilt aber genauso auch für das Maskottchen, welches vor dem Spiel mit Schottland- und Deutschland-Fahne herumlief.

Umso eindrucksvoller aber die Choreo, für die Glasgow St. Pauli verantwortlich zeichnete und die neben den Braun-Weiß-Roten Bannern im oberen Teil der Kurve auch noch Luftballons und vor allem einige wichtige Statements beinhaltete, u.a. auch passend zur Pride-Parade, die am Samstag in Edinburgh stattfand: // Twitter

Ein besonderer Moment war dann auch, als ein Banner zu Ehren des kürzlich an Krebs verstorbenen John Griffiths von Glasgow St. Pauli hochgehalten wurde, unter lang anhaltendem Applaus der gesamten Kurve. // Twitter

Größtenteils am Mittwoch und Donnerstag hatten sich St. Pauli-Fans auf den Weg gemacht, überwiegend mit dem Flieger, vereinzelt auch mit der Bahn (Grüße an Klaas!). Ich hatte mich für ein verlängertes Wochenende in Edinburgh entschieden und muss sagen, dass die Stadt als Ziel für eine Städtereise sicher ganz hervorragend geeignet ist. Sowohl Freitag Vormittag als auch der komplette Samstag wurden daher mit Sightseeing verbracht.

Einige Fans hatten sich auch direkt in Dunfermline einquartiert und erwarteten die Braun-Weiße Delegation dann am Alhambra-Theater, auch Dunfermline hatte aber auch noch weitere Pubs zu bieten, u.a. das „The Old Inn“ in dem der DAFC 1885 gegründet worden war.
Nach dem Spiel fand im Alhambra dann auch noch ein Konzert mit The Wakes und eigens abgestimmter Playlist statt – leider gab es auf dem Weg dorthin einen feigen Überfall einer zahlenmäßig um ein Vielfaches überlegenen Gruppe Rangers-Fans auf zwei St. Pauli-Fans, nur um später das „erbeutete“ Material noch stolz im Internet zu präsentieren. Was für Lappen. Gute Besserung den beiden Betroffenen.

Reisefazit?

Das Gesamtfazit der Tour bleibt offiziell noch abzuwarten, dürfte aber sehr positiv ausfallen. Die Aktivitäten rund um die Spiele, sowohl in London als auch in Schottland, dürften das Bild des FCSP auf der Insel weiter verbessert haben. Die MOPO (€) zitiert daher auch sowohl Oke Göttlich als auch Bernd von Geldern mit durchaus positiven Statements und spielt schon mal neue Ziele für zukünftige Reisen durch. Ideen gibt es einige, neben San Francisco (Levi’s), Spanien und Italien werden auch Polen (*hust* Sicherheitsbedenken! *hust) und Israel genannt. Die Beziehungen zu Hapoel Tel Aviv sind bekannt, DFL-Zielmarkt“ (=Förderung) ist das Land auch.
Solange man zwei australische Nationalspieler hat, dürfte auch Australien Bestandteil der Überlegungen sein, hier gibt es aber natürlich allein schon die Entfernung als großes Hindernis.

Links:

Neuverpflichtung im Sturm: Andreas Albers

1,93m groß und ablösefrei, so die Vorzüge von Neuzugang Andreas Albers. Der dänische Stürmer stand bis Saisonende bei Jahn Regensburg unter Vertrag und verpasste dort in den letzten vier Zweitligajahren nur drei Spiele. In den dementsprechend 133 Spielen traf er 36 Mal und gab 13 Vorlagen. Seine Bilanz gegen uns war sogar besonders gut, in den acht Spielen erzielte er vier Treffer und drei Assists.
Sein ausführliches Spielerprofil findet Ihr hier.

Andreas Albers auf dem Trainingsgelände des FC St. Pauli, der ihn vom SSV Jahn Regensburg verpflichtet hat. Copyright: FC St. Pauli
Andreas Albers auf dem Trainingsgelände des FC St. Pauli. // (c) FC St. Pauli

Kollaustraße

Andreas Albers wird dann heute (11.15h) erstmals mit dem Team trainieren.
Zur gleichen Uhrzeit ist dann auch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag eine Einheit angesetzt, ehe es am Freitag zum Testspiel nach Großenkneten geht (VfB Oldenburg, 16.30h).

Trainingslager in Südtirol

Der FCSP fährt zum Trainingslager erneut nach Südtirol, ins Passeiertal nach St. Leonhardt. Die Abreise erfolgt am Donnerstag, 6. Juli, zurück geht es am Sonntag, 16. Juli und damit zwei Wochen vor Saisonstart.
Geplant sind zwei Testspiele, eines davon ist gegen den österreichischen Erstligisten Austria Lustenau auch bereits auf Sonntag, 9. Juli um 16.00h in St. Martin bereits angesetzt. Ein zweites Spiel soll am Samstag drauf stattfinden. // fcstpauli.com

Hauke Wahl im Pressegespräch

Schon vor der Schottlandreise und seinem ersten Tor im braun-weißen Trikot war Neuzugang Hauke Wahl im Pressegespräch. // fcstpauli.com
Angesprochen auf Fabian Hürzeler sagte er:

„Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Er lässt lange und intensiv trainieren. Aber alles mit Inhalten und Spaß. Die Spielidee muss ich immer weiter verinnerlichen, ich habe nach drei Tagen aber schon viel Input bekommen. Das wird in den nächsten Tagen und Wochen weitergehen.“

Hauke Wahl über Fabian Hürzeler, fcstpauli.com

Neues von den Alten

Oha, da ist auch ’ne Menge passiert, daher nur in Stichworten:

Außerdem wechselt Betim Fazliji bekanntlich zurück zum FC St. Gallen. Hierzu gibt es jetzt ein kurzes Interview auf gruenweiss.sg mit Tim, der dort auf Fazlijis Zeit bei uns zurückschaut.

Lage der Liga

Auch hier nur die namhaftesten News:
Schalke 04 hat im Sturm etwas getan und Bryan Lasme von Arminia Bielefeld verpflichtet, der bis 2027 bei den Königsblauen unterschrieb und ablösefrei wechselt.
Währenddessen bringt der Hamburger SV weiter munter seine 30 Millionen Euro unters Volk: Immanuel Pherai wechselt von Eintracht Braunschweig zum Nachbarn und unterschrieb bis 2027.

Hannover 96 und 50+1

Hui, das könnte ja noch spannend werden:
Auf der gestrigen Mitgliederversammlung von Hannover 96 wurde den Mitgliedern mitgeteilt, dass die DFL die 50+1-Regel in Hannover aktuell als nicht erfüllt ansieht (Twitter, Rote Kurve).
Hierzu hat man bei 96 nun erst mal um eine Stellungnahme gebeten, genaueres ist noch nicht bekannt. In Leipzig wurden parallel einige Personen mit vor Lachen blutig geschlagenen Oberschenkeln in Krankenhäuser eingeliefert.

Fanszene News

Female St. Pauli Stories

Die 15. Folge aus Debbies Podcastserie beschäftigt sich mit Ana, ihres Zeichens u.a. aktiv beim „Kabinett der schönen Künste e. V“, dem „Institut für Radikale Akzeptanz“ und dem „Feminité Museum“.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (w)

Die Teilnehmerinnen der Regionalliga Nord der Frauen in der Saison 2023/24 stehen nun fest, gestern holte sich der HSV II mit einem 4:0 (2:0) gegen SpVg Aurich den letzten freien Platz.
In die 2. Bundesliga aufgestiegen ist ja bekanntlich das erste Team des HSV, abgestiegen sind der Eimsbütteler TV, der Osnabrücker SC, TSG Burg Gretesch und Jahn Delmenhorst.
Damit kehrt die Liga wieder zu ihrer „normalen“ Größe von vor der Pandemie mit zwölf Vereinen zurück. Absteigerinnen aus der 2. Bundesliga gibt es nur in andere Regionalligen.
Die teilnehmenden Teams:

  • Schleswig-Holstein (2)
    • SV Henstedt-Ulzburg (2.)
    • Holstein Kiel (6.)
  • Hamburg (2)
    • FC St. Pauli (10.)
    • Hamburger SV II (Neu)
  • Niedersachsen (6)
    • Hannover 96 (3.)
    • SV Meppen II (4.)
    • TuS Büppel (5.)
    • TSV Barmke (7.)
    • VfL Jesteburg (9.)
    • Eintracht Braunschweig (Neu)
  • Bremen (2)
    • ATS Buntentor (8.)
    • Werder Bremen II (Neu)

Döntjes

Frauen dürfen in Hamburg ab sofort in Herrenteams mitspielen

Was auf dem HFV-Verbandstag beschlossen wurde, ist nun auch in der Spielordnung verschriftlicht: Ab der neuen Saison können Frauen auch im Bereich der Herrenteams mitspielen, zumindest bis zur Kreisliga.
Dies kann durchaus auch mit „Zweitspielrecht“ erfolgen, so dass die Spielerinnen zusätzlich auch bei einem Frauenteam mit gemeldet sein können. // HFV

Ante Budimir und Osasuna von Conference League ausgeschlossen

CA Osasuna hat sich mit einem 7. Platz in La Liga sportlich für die UEFA Conference League qualifiziert. Erfolgreichster Torschütze: Ex-Kiezkicker Ante Budimir mit acht Toren.
Eben jene UEFA will dem Verein aber nun den Weg nach Europa verbauen und hat ihm mitgeteilt, dass das „UEFA Control, Ethics and Disciplinary Committee“ dem Club die Teilnahme verweigere. Hintergrund sind Manipulationen aus der Saison 2013-14(!), in denen Osasuna versucht hatte, Spieler von Betis im Spiel gegen einen direkten Konkurrenten mit einer Motivationszahlung besonders zu motivieren. Betis gewann trotzdem, Osasuna stieg ab. 2020 hatte es hier nach einem Gerichtsurteil auch Haftstrafen gegeben.

Die handelnden Personen sind längst andere, der Vorfall liegt fast zehn Jahre zurück – in Anbetracht anderer Verfehlungen im Bereich Financial Fair Play bei größeren Clubs kann man sich dem „Strong with the weak, weak with the strong“Statement von Osasuna wohl eher anschließen.
Sollte das Urteil Bestand haben, würde Athletic Bilbao nachrücken.

DFB mit stabilem Statement nach Rassismus gegen U21-Spieler

Ich werde Länderspiele aller Art hier auch weiterhin eher stiefmütterlich behandeln, aber wenn der DFB mal positiv auffällt, kann man das ja auch erwähnen – auch wenn es aus einem schlechten Anlass heraus passiert.
Dieser Anlass waren nämlich rassistische Beleidigungen gegen zwei Spieler der U21, nachdem diese bei der EM jeweils einen Elfmeter verschossen hatten. Immerhin reagierte der DFB ungewohnt klar und unmissverständlich:

„Denjenigen, die gestern nach dem Spiel der U21 diskriminierende, beleidigende und menschenverachtende Kommentare gegen einige Spieler verfasst haben, möchten wir sagen: Ihr widert uns an. Ihr seid keine Fans, Euch brauchen wir nicht, Euch wollen wir nicht. Eure Äußerungen werden wir strafrechtlich verfolgen.
Seid Euch sicher: Ihr werdet nie gewinnen, denn wir sind mehr. Wir sind offen, vielfältig, bunt und verdammt stolz darauf.“

DFB auf Twitter

(Anmerkung: Ich reagiere auf „Das sind keine Fans“ oder Fans in Anführungszeichen und ähnliches sonst eher allergisch. Hier würde ich das jetzt einfach mal durchgehen lassen, weil es darum gerade nicht geht. Außerdem ist es bei den Internet-Krakeelern natürlich zumindest theoretisch wirklich möglich, dass es sich dabei einfach nur um rechte Trottel handelt, die mit Fußball sonst wenig zu tun haben.)

Vergabe der WM 2030

Gianni Infantinos teuer erkaufte Sympathie für Staaten wie Katar und Saudi-Arabien dürfte bekannt sein, trotzdem scheint eine bereits als sicher geltende Bewerbung von Saudi-Arabien für die Ausrichtung der WM 2030 nun doch kein Thema mehr zu sein.
Geplant war diese mit Griechenland und Ägypten, allerdings hat Ägyptens Sportminister Ashraf Sobhy nun mitgeteilt, dass man nicht in eine Konkurrenz-Bewerbung gegen Marokko gehen werde, welches sich gemeinsam mit Spanien und Portugal bewirbt. Ob die dabei ebenfalls angedachte Beteiligung der Ukraine aufrecht erhalten wird, bleibt abzuwarten. // Sportschau

Zu guter Letzt

No comment. // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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6 thoughts on “Lage am Millerntor – 26. Juni 2023

  1. Moin Maik,
    danke für Deinen Reisebericht, ich war ja nur letztlich auf Twitter nur ein „wenig mit dabei“.
    Mit den Fahnen und Nationalflaggen, das ist ja sehr „schön“ von Dir beschrieben, da fallen mir natürlich sofort die Free Palestine Banner und Fahnen ein, welche bei „linken“ Vereinen auf der „Insel“ und auch bei Unseren internationalen FanClubs des öfteren zu sehen sind. Die „generellen Antisemitismus Vorwürfe“ in den Kommentaren Unserer „Antideutschen Linken“ St. Paulianer*Innen im Netz dazu haben mich aecht kurz zweifeln lassen. „Kein Mensch ist Illegal“ ist auf der Sonnenseite am Millerntor zu lesen, kann es sein, das es bei „Uns“ Menschen gibt, die Palaestinensern genau dieses „Grundrecht verweigern“, bzw. generelle Forderungen diesbezüglich und Kritik dazu an der Politik(Apartheid?!) des israelischen Staates mit Antisemitismus gleichsetzen und gefühlt für mich mit hässlichen Kommentaren verurteilen? Wenn es nach diesem Leuten geht, war die Reise von Unserem magischen FCSP dann nämlich keine gute Idee, so mehrmals gelesen.
    Forza St. Pauli
    Micky
    PS Wir sind vielfältig, bunt und setzen Uns stets fürs Menschenrecht ein!
    https://taz.de/Vorwurf-der-Apartheid-an-Israel/!5832739/

    1. Moin Micky,
      Danke für den Kommentar.

      Ich habe aber für mich schon vor Jahren beschlossen, diese Thematik nicht durch Internet-Kommentare lösen zu können und werde das daher auch hier weiter so handhaben und jede Diskussion zu Israel und Palästina nur offline führen.

    1. Moinsen,
      Ich hab Anfang der 90er mal in „GrandMassage“ OT Sage gewohnt, am anderen Ende war die Regenter Straße, DaDaDa…
      aber Achtung der Deutschlandticket Bahnhof für den Kick ist Ahlhorn!

  2. Tanz den Meloni-Salvini-Berlusconi !

    zu Reisebericht, SP in Schottland
    „…neben USA (Frisco), Spanien und Italien werden auch Polen (*Hust-Sicherheitsbedenken-Hust)
    und Israel genannt…“ (Zitat Millernton)

    Dein Hust-Sicherheitsbedenken-Hust sollte ja wohl am allermeisten für alle eventuellen
    Reiseziele der SP-has-no-Gender-Tour gen Italien gelten. Polen dagegen war bisher in
    seiner Geschichte was Faschismus angeht in der absoluten Opferrolle und hat z.B. von
    West-Deutschland (BRD) bis heute keinen Cent Kriegsreparationen gesehen, für all das,
    was die Nazis unter anderem auch dort zwischen 1939 und 1945 angerichtet hatten.
    Da ausgerechnet als Deutscher den Polen nach Baerbockscher Art vielleicht auch noch
    die Welt erklären zu wollen, finde ich ziemlich deplatziert.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Generalplan_Ost

    Und Italien darf man ja wohl seit den Wahlen 2022 wieder völlig ungeniert als faschistischen
    Staat bezeichnen. Die Parteien der Regierungskoalition heißen dort Fratelli d’Italia, Lega Nord
    und Forza Italia. Auf D-Schland übertragen: eine Koalition aus AFD, NPD und dem rechten Flügel
    der CDU/CSU – mit Alice Weidel als Bundeskanzlerin.

    SPD-Rüstungskanzler Scholz („Zeitenwende“) empfing diesen Februar die Neo-Faschistin Meloni in
    Berlin mit allen Ehren und auf einem riesigen roten Teppich. Es ging dabei um die Themen „Migration“
    (also das Gegenteil davon, Stichwort „Festung Europa“) und – natürlich – „Ukrainekrieg“ (bzw. die weitere
    Expansion der NATO Richtung Russische Föderation).
    Zur Zeit karrt die Bundeswehr 4000 Soldaten und 300 Panzer ins Baltikum („Griffin Storm“) und bricht
    damit erneut so ziemlich jeden Sicherheitsvertrag den die BRD der SU bzw. der RF als Bedingung für
    die „Deutsche Einheit“ (1990) und den Abzug der GSSD aus Ostdeutschland (1991-1994) einst gegeben hatte.
    — Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!

    Berlin, Februar 2023, Meloni bei Scholz im K-Amt
    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/italien-meloni-antrittsbesuch-kanzleramt-scholz-100.html

    Rimini, März 2023, Gewerkschaftsbund-Konferenz, Teilnehmer empfangen PM Meloni mit
    kommunistischem Partisanenlied „Bella Ciao“
    https://www.youtube.com/shorts/Pcp_jGOf89U

    Naja, bei all den Wirren der Gegenwart kann man ja auch schon mal den zeitgeschichtlichen Überblick
    verlieren und sich vor Polen fürchten, deshalb noch mal kurz die Hauptakteure des faschistischen
    Imperialismus in Europa des 20.Jahrhunderts.

    Aufstieg des Faschismus in Europa bis zum Anfang des 2.WK
    [Zeitdauer/Ort/Regime-Anführer/Politische Partei(en)]
    1922-1943 Italien (Mussolini, PNF)
    1923-1943 San Marino (Gozi, PFS)
    1933-1945 Deutschland (Hitler, NSDAP)
    1933-1974 Portugal (Salazar, UN)
    1934-1945 Österreich (Dollfuß, VF) 1938 Einmarsch von Nazi-Deutschland
    1935-1941 Jugoslawien (Stojadinovic, JRZ) 1941 Einmarsch der Nazi-Achsenmächte (GER, ITA)
    1936-1975 Spanien (Franco, FET)
    1936-1941 Griechenland (Metaxas, REGIME 4.AUGUST) 1941 Einmarsch der Nazi-Achsenmächte
    1937-1944 Rumänien (Cuza, Goga, Carol II. , PNC/EISERNE GARDE/FRN; ab 1940 Diktator Antonescu)
    1939-1945 Slowakei (Hlinka, HSLS)
    1939-1943 Albanien (Mborja, PFS)

    Deutsches Miserere, Antikriegslied von Hanns Eisler & Bertolt Brecht (1943)

    1. Vielen Dank für den Geschichts-Exkurs.
      Wenn mich die Legia-Hools dann abstechen, werde ich immerhin mit dem wohligen Gefühl niedersinken, dies alles gelesen zu haben 🙂

      (Ich will nicht leugnen, dass es auch in Italien „interessant“ werden könnte, da kann man aber über die Wahl des Gegners deutlich besser mit arbeiten, denke ich.)

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