Lage am Millerntor – 07. Februar 2024

Lage am Millerntor – 07. Februar 2024

Der FC St. Pauli trainiert wieder und hat ein Suchtpräventionskonzept erstellt. Werder verpflichtet Nachwuchsspieler und Dynamo… naja. Die Lage am Mittwoch.

FCSP News

Fürth

Das „Nach dem Spiel“-Gespräch von Michael mit Danny ist online:

Kollaustraße und Jackson Irvine

„Die Australier sind zurück!“ wäre eine gute Schlagzeile, die man so beim FC St. Pauli vor Jahren auch nicht erwartet hätte. Stimmt auch, inhaltlich, allerdings musste Jackson Irvine gestern aufgrund von „leichten Krankheitssymptomen“ mit dem Training aussetzen.
Besonderes Augenmerk gilt aktuell übrigens dem Zustand des Rasens. // Instagram

Choo-Choo

Statistiken.
Bekanntlich kann man sie meist so drehen und wenden, dass sie aus irgendeiner Richtung passen. Wenn ich den folgenden Artikel von Tim allerdings richtig verstanden habe, sind wir zu etwa 1910% bereits aufgestiegen: „Die Tabelle macht Choo-Choo“.

Fanszene News

Tickets Hertha BSC (h)

Tickets für Heimspiele des FCSP erfreuen sich aktuell ähnlicher Beliebtheit wie Lottogewinne oder genehmigte Urlaubsanträge.
Heute Kiel, morgen Schalke – und nächste Woche Mittwoch (14. Februar, 11.00h) können dann Tickets für das Heimspiel gegen Hertha BSC erworben werden.

Sonderzug Schalke

Außerdem ist der Sonderzug nach Schalke inzwischen ausverkauft (USP), beim Fanladen können Fanclubs allerdings bis Montag (12. Februar) noch Tickets bestellen.

Anreise Magdeburg (a)

USP ruft zur gemeinsamen Anreise mit Regionalzügen auf, diese wird auch vom Fanladen begleitet. Treffpunkt dafür ist Samstag um 6.15h am Hauptbahnhof. // USP

In eigener Sache

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FC St. Pauli von 1910 e. V.

Präventionskonzept gegen Sucht und Alkoholkonsum

Der FC St. Pauli hat mit dem Fanclub „Weiß-Braune Kaffeetrinker*innen“ und der Suchtberatung „Therapiehilfe e.V.“ ein Suchtpräventionskonzept erarbeitet.
Das „Trockendock“, der alkoholfreie Getränkestand auf der Gegengeraden (Stehplatzbereich, Richtung Süd) erfreut sich nun schon länger einiger Beliebtheit, zur kommenden Saison wird es einen weiteren alkoholfreien Getränkestand auf der Haupttribüne geben.

In dem Konzept (18 Seiten, pdf) wird aber das Thema allgemeiner angegangen. Es geht nicht nur um Alkohol und man will diesen auch nicht komplett verbannen, sondern einen verantwortungsvollen Umgang damit schaffen. Auch andere Bereiche im Zusammenhang mit Sucht (Sportwetten, eSport) werden thematisiert. Grundsätzlich sind im Konzept drei Aktionsschritte vorgesehen:

  • Aufklären und sensibilisieren
  • Alternativen schaffen
  • Suchtrisikofreie / -arme Räume schaffen

Zur Saison 2024/25 wird es auch eine Kommunikationskampagne zu den Themen Abstinenz, Sucht, Prävention und Konsummissbrauch geben, in die auch die Amateurabteilungen des FCSP eingebunden werden sollen, ebenso natürlich wie die Profis als Vorbilder.

Döntjes

Werder verpflichtet U19-Spieler aus Leipzig

Okay, so tief geht die Berichterstattung hier dann doch nicht, dass das, was in der Überschrift steht, schon ausreicht um hier Erwähnung zu finden. Lennart Johanns lautet der Name des Spielers, auch da dürfte es bei vielen noch nicht klingeln.
Tatsächlich war er aber, ohne Namensnennung, schon Thema hier, denn wir hatten vermeldet, dass zwei Spieler von RaBa Leipzig nach rassistischen Beleidigungen gegen einen Mitspieler freigestellt worden waren (Lage, 26. Januar).

Der 18-Jährige hatte bereits von 2018 bis 2021 bei Werder das NLZ besucht, nun kehrt er zu seinem damaligen Trainer Cédric Makiadi zurück, der inzwischen die U19 trainiert. An diese Rückkehr sind Bedingungen geknüpft, unter anderen wird Johanns in Antidiskriminierungsarbeit eingebunden. // Werder Bremen

Dynamo Dresden nutzt „polarisierende Wortwahl als Stilmittel“

Es is‘ ja wie‘s is‘. Tapeten in Fankurven sind selten das differenzierte Ergebnis eines abgewogenen Austausches unter Einbeziehung aller Sichtweisen. Können sie nicht sein, will auch niemand.
Insofern überrascht es dann auch nicht, wenn Fanszenen sich dort so äußern, wie der eigene Horizont es halt hergibt. (Keine) Grüße nach Leverkusen und Dresden, wo man sich jetzt jeweils zum dort gefühlten Stand der Geschlechterforschung meinte äußern zu müssen.

Während der DFB die Leverkusener bereits bestrafte und gegen Dynamo nun ein Verfahren einleitete hat der Verein Dynamo Dresden die eigenen Fans in Schutz genommen. Eine „polarisierende Wortwahl“ als „Stilmittel, um Aufmerksamkeit zu generieren“. Immerhin war man clever genug, diese polarisierende Aussage nicht auf den eigenen Medien zu verbreiten, sondern nur in einer Anfrage der dpa, weswegen ich hier auf den kicker verweise.
Du meine Güte, Dynamo. Schon Eure Großeltern haben „polarisiert“, ihr Lappen.

Sind Schiedsrichterinnen zu schlecht?

In einem Kommentar schreibt der kicker von einem Qualitätsproblem der Schiedsrichterinnen in der Bundesliga der Frauen. Daher müssten Schiedsrichter auch bei den Frauen eingesetzt werden, was aktuell in den obersten zwei Ligen (und in großen teilen auch darunter) nicht der Fall ist. Bezug genommen wird dabei auf ein Statement der Sportlichen Leitung des 1. FC Nürnberg von Montag.

Passenderweise sind sowohl der Sportliche Leiter (Osman Cankaya) als auch der Verfasser des Kommentars (Paul Bartmus) männlich – und verkennen vielleicht auch deswegen die fatale Außenwirkung dieser Aussagen. ( +++ Nachtrag: Wie Oskar in den Kommentaren zurecht anmerkt, werden mit Bianca Rech, Sportliche Leiterin der FCB-Frauen, und Ralf Kellermann, Sport-Geschäftsführer der Wölfinnen zwei weitere Personen mit aufgeführt, die sich in der Thematik ähnlich geäußert hatten. +++)

Wenn man nämlich überall liest, dass der Fußball in der Schiedsrichterei ein Nachwuchsproblem hat, so ist dies eine Untertreibung – allerdings sieht es bei den Schiedsrichterinnen in sehr vielen Kreisen noch viel schlimmer aus. Wenn jetzt von oberster Ebene vorgegeben würde, dass die wenigen Schiedsrichterinnen, die es überhaupt so weit schaffen und sich in diesem männlich dominierten Bereich durchsetzen, auch noch „zu schlecht“ seien, so dürften noch viel weniger Mädchen und Frauen sich auf diesen beschwerlichen Weg machen als ohnehin schon.
Darüber hinaus sind Fehlentscheidungen etwas, was Schiedsrichter*innen immer wieder passieren wird, geschlechterunabhängig. So, wie auch Spieler und Spielerinnen auf dem Feld falsche Entscheidungen treffen, ständig und wiederholt – ebenfalls komplett unabhängig davon, welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen.

Zu guter Letzt

Wait for it… // Instagram

Forza St. Pauli!
// Maik

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6 thoughts on “Lage am Millerntor – 07. Februar 2024

  1. Moin Maik,
    erst einmal danke für das heutige Update.
    Grundsätzlich stimme ich dir in Bezug auf den Absatz „sind Schiedsrichterinnnen zu schlecht?“ zu. Auch ich halte solch ein Artikel, wie soll ich sagen, für sehr bescheiden und kontraproduktiv.
    Allerdings ist dir in der Recherche ein kleiner Schönheitsfehler unterlaufen, was leider schnell so wirkt als handle es sich um eine einseitige Berichterstattung.
    Der „Kicker“ veröffentlicht diesen Kommentar zwar nach Aussagen von Osman Cankaya, er bezieht sich aber auch auf Aussagen von Bianca Rech, Sportliche Leiterin der FCB-Frauen, und Ralf Kellermann, Sport-Geschäftsführer der Wölfinnen (somit wird immerhin die Meinung einer Frau miteinbezogen).
    An der Sinnhaftigkeit dieses Artikels ändert sich dadurch zwar nichts, ich halte dieses Detail aber trotzdem für wichtig, da der Artikel jetzt nicht mehr nur auf der Meinung von Männern basiert.

  2. Maik, hast du eigentlich mal vorgehabt eine „Start making nice people famous“ Rubrik zu beginnen?
    Als ich gestern dieses Zitat von Ex Eintracht Frankfurt Präsident Peter Fischer gelesen habe, musste ich daran denken, dass es doch irgendwie gut reinpassen würde?
    „Mein Lebenswunsch ist, dass diese Drecks-Nazi-Scheiße verschwindet, dass sie in der Luft explodieren, wo auch immer. Kotzt ihnen jeden Tag ins Gesicht.“
    So Positivbeiträge liest mensch am Morgen bei nem Kaffee ja irgendwie auch lieber, oder? 😉

  3. Moin. Schön, daß Ihr nun auf auf X nicht mehr aktiv seid. Habe mich ja nun nach Wegfall der geschlossenen Türen, die ich nicht mag, auch auf BlueSky angemeldet, bleibe aber weiter und hauptsächlich auf mastodon aktiv. Was mich zu diesem Kommentar aber bewegt, daß ist die Einbindung von Instagram – ohne account kann mensch zwar die Videos sehen, aber nur ein einziges mal, und das ist gerade für die hier geteilten leider zu wenig, um die Pointe genießen zu können. Vielleicht gibt es dazu ja noch irgendwann eine bessere Lösung, aber einmal ist ja auch besser als keinmal oder X…

  4. Mich würde mal bei der Diskussion um die Schiedsrichterinnen interessieren, ob die in „ihrer“ Bundesliga ähnlich bezahlt werden, wie die Männer in Liga 1 und 2. Oder doch eher wie Männer irgendwo im Amateurbereich. Folglich müsste man, wenn schon, die Leistungen in ähnlichen Einkommensstufen miteinander vergleichen. Ob da die Frauen dann wirklich soooo viel schlechter als die Männer pfeifen, wäre dann erst der nächste Punkt. Nach besserer Ausbildung und besserem Coaching.

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