FC St. Pauli vs. FC Bayern München 0:1 – Keine Punkte, aber auch kein Grillfest

FC St. Pauli vs. FC Bayern München 0:1 – Keine Punkte, aber auch kein Grillfest

Gegen den FC Bayern München liefert der FC St. Pauli ein sehr starkes Spiel ab – aber war am Ende doch nahezu chancenlos.
(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Es war völlig klar, dass der FC St. Pauli viele Zutaten brauchen würde, um gegen den FC Bayern München etwas Zählbares zu holen. Eine dauerhaft stabile Defensive. FCSP-Spieler, die über sich hinauswachsen. Dann auf der Gegenseite einen FCB, der einen schlechten Tag erwischt. Und sowieso eine gute Prise Glück und einen perfekten Spielverlauf. Einiges davon war am Samstag da, aber eben nicht alles, um gegen das beste Team der Bundesliga zu punkten.

Die Aufstellung

Im Vergleich zum 2:0 gegen die TSG Hoffenheim stellte Cheftrainer Alexander Blessin zwangsweise einmal um: Philipp Treu (Oberschenkelverletzung) wurde erwartungsgemäß in der Startelf durch Lars Ritzka ersetzt. Eine weitere denkbare Änderung (Wagner für Boukhalfa im Mittelfeld) gab es nicht, unter anderem weil Boukhalfa offensiv seine Stärken ausspielen sollte und dessen Abstimmung mit Jackson Irvine zuletzt überzeugte, so Blessin.

Dapo Afolayan wechselt auf Lieblingsposition

In der personellen Aufstellung gab es zwar nur eine Veränderung, in der Positionierung aber eine weitere: Dapo Afolayan tauschte mit Morgan Guilavogui die Seiten, agierte auf der linken Außenbahn. Blessin erklärte nach der Partie, dass man mit dieser Umstellung vor allem die starke linke Seite der Bayern mit dem schnellen Alphonso Davies besser kontrollieren wollte und zeigte sich damit nach Abpfiff zufrieden.

Bayern München rotiert

Auf Seiten des FC Bayern München rotierte Trainer Vincent Kompany auf vier Positionen und damit deutlich mehr als aufgrund der bisher geringen personellen Wechsel zu erwarten war. Im Vergleich zum 1:0 gegen Benfica Lissabon in der Champions League am Mittwoch begannen Raphael Guerreiro, Leon Goretzka, Leroy Sané und Kingsley Coman anstelle von Konrad Laimer, Joao Palhinha, Michael Olise und Serge Gnabry.

Hamburg, Deutschland, 09.11.2024, Bundesliga, Fussball, Millerntor-Stadion Vincent Kompany, Cheftrainer des FC Bayern München, blickt um sich beim Spiel gegen den FC St. Pauli. Copyright: Stefan Groenveld
Vincent Kompany hatte nach Abpfiff warme Worte für den FC St. Pauli übrig, nicht nur aus sportliicher Perspektive: „Wir wurden toll in Hamburg empfangen. Ich denke wir alle haben gespürt, wie speziell und anders dieser Ort ist.“ // (c) Stefan Groenveld

Musiala – sonst nix

Der FC Bayern München agierte nominell in einem 4-2-3-1. Diese Formation war auf dem Platz allerdings selten zu sehen, weil Joshua Kimmich seine Position im defensiven Mittelfeld bei Ballbesitz immer wieder verließ. Oft begab er sich auf die rechte Innenverteidigerposition, sodass der FCB mit einer Dreierkette aufbauen konnte. Dieses Positionsspiel hätte theoretisch dafür sorgen können, dass der FCSP auf den Außenbahnen Probleme bekommt.

Denn durch die hintere Dreierreihe konnten die Außenverteidiger der Bayern, Davies und vor allem Guerreiro, nach vorne schieben. Gegen die linke Seite des FC Bayern München verteidigte das Duo Guilavogui-Saliakas aber extrem gut, über die gesamte Spielzeit passierte hier offensiv eigentlich gar nichts. Auf der rechten Seite war die Situation etwas komplexer, weil Guerreiro viel öfter als Davies seine Position auflöste und in den offensiven Halbraum schob.

So wurde die linke Seite der Defensive des FC St. Pauli immer wieder vor Zuordnungsprobleme gestellt, teilweise ließ sich Boukhalfa von der Sechserposition rausziehen. Blessin erklärte nach der Partie, dass diese Situationen theoretisch schon gefährlich waren, weil die Bayern-Spieler schnell erkannten, dass Boukhalfa seine Position verließ und diesen Raum direkt bespielen wollen. Doch wirkliche Torgefahr konnte der FC Bayern in diesen Situationen nicht erzeugen und in der zweiten Halbzeit, so Blessin, war die Abstimmung beim FCSP auch klar verbessert.

FC St. Pauli ist nur schwer zu knacken

Sowieso war eigentlich alles ziemlich gut, was der FC St. Pauli gegen den Ball anbot. Das Team zog sich erwartungsgemäß in ein tiefes 5-4-1 zurück und dagegen hatte der FC Bayern München eigentlich über fast die gesamte Spielzeit keine wirklichen Lösungen parat. Hauke Wahl zeigte sich zufrieden: „Aus dem Spiel heraus haben wir den Bayern extrem wenig gegeben. Wir haben unfassbar gut verteidigt über 90 Minuten.“ Und tatsächlich war der FC Bayern München trotz sehr viel Ballbesitz vor allem in der ersten Halbzeit ziemlich selten in Tornähe aufgetaucht. Den ersten Abschluss hatten sie nach 14 Minuten, bis zum Pausenpfiff sollten nur drei weitere folgen.

Das ist für ein Team, welches zusammen mit Bayer Leverkusen in der Torschuss-Statistik auf einem anderen Planeten agiert (beide über 180 Torschüsse bisher – es folgt Gladbach mit 143), ziemlich wenig. Weniger als vier Abschlüsse in einer ersten Halbzeit hatten sie in dieser Saison noch nie. In acht von neun bisherigen Ligaspielen hatten sie sogar doppelt so viele. Diese Zahlen hätte es vermutlich nicht gebraucht, denn es konnten alle auf dem Platz erkennen, wie gut die Defensivarbeit des FC St. Pauli funktionierte. Absolut beeindruckend ist es trotzdem.

Musiala doing Weltklasse-things

Doch was nützt all das, wenn es dann doch ein Gegentor gibt? In der 22. Minute spitzelte Irvine Gegenspieler Davies den Ball vom Fuß. Der Ball bewegte sich auf Leon Goretzka zu, Irvine spitzelte den Ball erneut weg, der dadurch in Richtung Zentrum zu Eggestein kam. Dieser konnte den Ball aber nicht kontrollieren, Jamal Musiala spritzte dazwischen. Eggestein wehrte sich und gewann den Zweikampf eigentlich auch. Doch da war noch Boukhalfa in Ballnähe und es folgte dann wohl ein „Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher“-Moment, den Musiala für sich nutzen konnte, weil er ein weiteres Mal nachsetzte (was allein schon das griffige Gegenpressing der Bayern gut beschreibt).

Es kam, was kommen musste: Musiala nahm aus knapp weniger als 30 Metern Maß und erzielte ein Traumtor. Auch wenn diese Situation anders ausgehen muss, weil Boukhalfa und Eggestein konsequenter agieren müssen, bleibt von diesem Gegentor vor allem ein Gefühl der Machtlosigkeit. Denn da lässt der FCSP gegen die beste Offensive der Liga so wenig zu, wie noch kein anderes Team und die erzielen dann halt einfach ein Traumtor (xG: 0,02) aus der Distanz.

Kompany voll des Lobes für den FCSP

Trotz des Rückstandes änderte sich am Spiel selbst nur wenig. Der FC Bayern München hatte weiterhin viel Ballbesitz, kam aber nicht durch gegen das kompakte 5-4-1 des FC St. Pauli. Bayern-Trainer Vincent Kompany war nach Abpfiff voll des Lobes: „Wir haben gegen ein sehr energiereiches Team gespielt. Sie waren sehr kompakt, diszipliniert und sehr abgeklärt in der Spielverwaltung. Auch nachdem wir das erste Tor erzielt haben, ist St. Pauli nie panisch geworden, hat seinen Matchplan nicht geändert, ist geduldig geblieben.“

So ging es mit einem 0:1-Rückstand in die Pause. Und aus Sicht des FCSP musste man sich darüber schon ärgern. Weil man eigentlich ein nahezu perfektes Spiel ablieferte. Ohne diese Einzelaktion von Musiala hätten sie mit hervorragender Defensivarbeit genau das erreicht, was sich Blessin von seinem Team gewünscht hatte: So lange wie möglich das 0:0 halten.

Zeitsprung, hin zur Phase kurz vor dem Gegentreffer. Denn bei all dem Fokus auf die Arbeit gegen den Ball und all dem Ballbesitz des FC Bayern München, darf nicht vergessen werden, dass der FC St. Pauli sogar eine kleine Druckphase erzeugen konnte rund um die 20. Minute, mit mehreren Ecken. Besonders auf solche Standardsituationen hatte Blessin einen Fokus gelegt, um Torgefahr zu erzeugen.

Zwar habe man auch versucht, mit langen Bällen kurz vor die letzte FCB-Kette zu arbeiten, bei denen dann Eggestein den Ball für die Achter klatschen lassen sollte. Doch aus dem Spiel heraus, so Blessin, ist die Qualität der Bayern in Sachen Gegenpressing und Tempo in letzter Linie einfach extrem hoch, sodass man sich mehr auf Standardsituationen konzentrierte. In zwei dieser Situationen wurde es auch richtig eng für die Bayern, als der Ball in den Fünfmeterraum flog, doch der FCSP bekam keinen Abschluss hin. Zwar einen Abschluss, aber keinen gefährlichen, bekam dann Karol Mets in der 29. Minute hin, als er artistisch den Ball aus dem Rückraum über das Tor setzte.

Hamburg, Deutschland, 09.11.2024, Bundesliga, Fussball, Millerntor-Stadion Jamal Musiala (FC Bayern München) trifft per Fernschuss zum 1:0 gegen den FC St. Pauli. Copyright: Stefan Groenveld
Den hat Jamal Musiala aber auch perfekt getroffen, meine Güte! Johannes Eggestein, Eric Smith und Nikola Vasilj werden Zeugen eines ziemlich tollen Treffers. Dieses Tor zum 1:0 reichte dem FC Bayern München, weil der FC St. Pauli offensiv nicht zwingend wurde. // (c) Stefan Groenveld

FC St. Pauli offensiv zu ungefährlich

Was man in der 29. Minute noch nicht ahnen konnte: Dieser Torschuss von Mets sollte die letzte wirklich gefährliche Aktion des FC St. Pauli gewesen sein. Zwar zählt die Statistik noch einen weiteren Torschuss des FCSP – doch der Versuch von Morgan Guilavogui in der 79. Minute vom linken Strafraumeck landete… am rechten Strafraumeck.

Für die geringe Torgefahr des FC St. Pauli gab es zwei Gründe. Zum einen agierte der FC Bayern München bereits zum Ende der ersten, spätestens aber zum Anpfiff der zweiten Halbzeit extrem dominant und ballsicher. Zwar fehlte es dem Team von Kompany weiterhin an zwingenden Torgelegenheiten, aber mit einer 1:0-Führung im Rücken erweckte das schon einen sehr souveränen Eindruck (und erinnerte – wenngleich individuell auf höherem Level – sehr an den Hürzeler-Fußball des FC St. Pauli der Vorsaison). Die Ballsicherheit der Bayern war dabei genau das, was dem FCSP bei seinen Ballaktionen fehlte. Hier sprang die Annahme ein paar Zentimeter zu weit weg, dort fehlte die Passgenauigkeit und wieder woanders waren die Gegenspieler einfach handlungsschneller und teilweise auch einfach athletischer.

„…dann fehlen Dir die Körner“

Mit zunehmender Spieldauer wurde aber auch deutlich, welchen Preis der FC St. Pauli dafür zahlen musste, gegen den FC Bayern München defensiv so gut zu arbeiten. Denn es fehlte an Power, um offensiv gefährlich zu werden, was unter anderem daran zu erkennen war, dass im zweiten Abschnitt oft nicht mal mehr versucht wurde, die Tiefe hinter den Bayern-Innenverteidigern zu attackieren. Blessin: „Wenn du die ganze Zeit verteidigst und Räume zuläufst (…) dann fehlen dir irgendwann die Körner.“ Das dürfte auch daran gelegen haben, dass man auf Seiten des FC St. Pauli von der Bank eben nicht noch offensiv so nachrüsten konnte, wie der FC Bayern, der in der zweiten Halbzeit noch Gnabry, Müller und Olise einwechselte.

Vielmehr liegt es aber daran, dass der FC Bayern München, besonders das Innenverteidiger-Duo mit seinem Tempo, sehr gut verteidigte. Und das ist nicht nur gegen den FCSP so. Der Blick in die Zahlen zeigt nämlich, dass der FC St. Pauli mit seinen nur drei Torschüssen nicht besonders negativ hervorsticht: In den letzten sieben(!) Ligaspielen haben die Bayern nur jeweils fünf oder weniger Torschüsse zugelassen. Werder Bremen hatte sogar keinen einzigen, Benfica Lissabon unter der Woche in der Champions League auch nicht. Der FC Bayern München ist nicht nur offensiv, sondern vor allem defensiv aktuell das Maß der Dinge in der Bundesliga.

Grenzwertiges Foul läutet wilde Schlussphase ein

In einer Situation während der zweiten Halbzeit hätte das Spiel aber noch einmal eine ganz andere Dynamik bekommen können. In der 66. Minute fing Morgan Guilavogui einen Kimmich-Querpass ab und war drauf und dran, eine sehr gute Kontersituation für den FC St. Pauli zu starten. Min-jae Kim aber grätschte ziemlich risikoreich und kompromisslos in Guilavogui hinein. Ein Foul, welches vor allem aufgrund seiner Dynamik eine eher dunkelgelbe Farbe hat. Blessin sprach im Anschluss auf der PK davon, dass Kim in der Situation eine Verletzung „billigend in Kauf“ genommen habe und das „entsprechend auch so bestraft“ werden müsse. Zudem erklärte er, dass er sich die Zeitlupe lieber nicht anschauen wolle, weil es dann „wahrscheinlich noch schlimmer“ aussehe.

Der Blick auf die Zeitlupe zeigt aber, dass das Gegenteil der Fall ist: Zwar rauscht Kim schon kräftig in Guilavogui rein und aufgrund der Dynamik ist das schon dunkelgelb eingefärbt. Aber sein Fuß ist nicht durchgestreckt, das Trefferbild nicht so, wie es in Realgeschwindigkeit aussah. Auch wenn man das aus Sicht des FC St. Pauli gerne anders gehabt hätte, aber einen Platzverweis hat diese Aktion wohl eher nicht verdient gehabt.

Die Aktion von Kim ließ aber auf jeden Fall die Emotionen ziemlich hochkochen. Saliakas sowie Blessin oder Nemeth (das war auch auf der PK noch unklar), sahen jeweils die gelbe Karte aufgrund zu deutlicher Beschwerden nach Empfinden des Schiedsrichter-Gespanns. Für das Spiel des FC St. Pauli war diese Aktion so etwas wie der Startschuss in eine wildere Phase. Das Team versuchte nun, die Bayern-Spieler wesentlich früher zu stören, es wurde insgesamt auch deutlich intensiver in den Zweikämpfen. Blessin erklärte: „Wir wollten die letzten Minuten etwas mehr öffnen, um alles nochmal zu probieren.“ Das Spiel wurde zudem durch höheres Anlaufen des FCSP etwas wilder. Offener wurde es allerdings nicht bzw. wenn, dann eher einseitig (Blessin: „Für dieses wilde Spiel haben uns die Körner gefehlt.“). Der FC Bayern München kam in den letzten Minuten der Partie zu seinen besten Chancen, sieben seiner zwölf Torschüsse erarbeitete man sich ab Minute 75.

Eric Smith (schwer?) verletzt

Bei einer der Verteidigungsaktionen während der letzten Bayern-Chancen verletzte sich dann auch noch Eric Smith. Er hatte Schmerzen am Oberschenkel und musste kurz vor Schluss auch noch ausgewechselt werden. Da gibt es wohl schon die Befürchtung, dass Smith sich ernsthafter verletzt hat. Eine genaue Diagnose wird es zu Beginn der kommenden Woche geben, erklärte der Verein noch am Samstagabend. Einen möglichen längeren Ausfall von Smith bezeichnete Blessin nach Abpfiff als „worst case“. Die Daumen sind gedrückt.

Hamburg, Deutschland, 09.11.2024, Bundesliga, Fussball, Millerntor-Stadion Eric Smith (FC St. Pauli) sucht mit dem Ball am Fuß einen Mitspieler. Harry Kane (FC Bayern München) versucht ihn dabei zu stören. Copyright: Stefan Groenveld
Eric Smith zeigte gegen den FC Bayern München, dass er nicht nur einen feinen Fuß besitzt, sondern auch eine gröoße Stütze für den FC St. Pauli in der Innenverteidigung ist. Nun droht er aber verletzt auszufallen. // (c) Stefan Groenveld

Keine Punkte, dafür Selbstvertrauen

Der FC St. Pauli verliert also das Spiel gegen den FC Bayern München. Angesichts der Prognosen vor der Partie ist eine 0:1-Niederlage sicher eher positiver, als viele erwartet hätten. Null Punkte bedeutet diese Niederlage aber leider trotzdem, aller guten Leistung des FCSP zum Trotz. Da Bochum (0:5) und Kiel (1:6) ihre Spiele gegen die Bayern aber jeweils mit fünf Treffern Differenz verloren haben, hätte es in Sachen Torverhältnis im Vergleich zur direkten Konkurrenz aber wesentlich schlechter laufen können. Und sowieso: Dass sogar der FC Bayern München lange Zeit Probleme hatte, die kompakten Defensivreihen des FC St. Pauli zu knacken, dürfte das Vertrauen in die eigene Spielweise extrem stärken.

So wartet man also weiterhin am Millerntor auf einen Treffer des FC St. Pauli in dieser Saison. Wäre auch zu schön gewesen, wenn dieser noch den späten Ausgleich gegen den FC Bayern München bedeutet hätte. Doch trotz der Torlosigkeit kann der FCSP auf diese Partie stolz sein und dürfte neben einiger Erfahrung auch Selbstvertrauen daraus ziehen. Andere Clubs müssen nach Spielen gegen die Bayern Grillfeste veranstalten, um die Wogen zu glätten. Beim FC St. Pauli hingegen überwiegt nach Abpfiff zwar die Erkenntnis, dass man gegen diesen FC Bayern München nur schwer hätte gewinnen können. Aber eben auch die Gewissheit, dass dieser FCSP mit seiner Spielweise auch dem besten Team des Landes knifflige Aufgaben stellt.

Immer weiter vor!
// Tim

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

23 thoughts on “FC St. Pauli vs. FC Bayern München 0:1 – Keine Punkte, aber auch kein Grillfest

  1. Bayern wollte gewinnen, aber keine Demütigung von Pauli.. Nach dem Tor haben sie mit Engagement verwaltet und dem Gegner Respekt gezollt. Der konnte nicht besser spielen, als er spielte. So waren’s alle zufrieden.

    1. Bayi konnte nicht mehr zustande bringen, weil wir sie nicht gelassen haben. Ohne den Sonntagsschuss von Musiala (wieso eigentlich kein Gelb wegen ständigen Reklamierens?) geht das Spiel 0:0 aus.
      Im übrigen muss Kim spätestens nach dem Foul an Albers vom Platz fliegen. Mit der happigen Grätsche gegen Guilavogui zwei Fouls, die er in der Form gar nicht begehen müsste, wenn Bay vorher den Deckel drauf gemacht hätte. Aber die Marschrichtung war keine Demütigung, ja nee, is klar…
      Gelbe Karten für Kane und Sane für das ständige Rumweinen beim Schiri wären auch noch drin gewesen. Aber der musste sich ja lieber an unserer Bank abarbeiten…
      Ansonsten verdienter Sieg, das muss man schon sagen.

  2. Mega Einordnung, danke.

    Mich freut es für das Team, dass sie so eine Leistung abrufen konnten. Fühlt sich gut an, was da bisher entwickelt wurde.

  3. Moin.
    Erstens heißt das Sankt Pauli, soviel Zeit muss sein.
    Und zweitens willst du doch nicht im Ernst behaupten, dass der Trainer des FC Bayern vorgegeben hat, das Ergebnis nur zu verwalten um Respekt zu zollen??

      1. Du warst nicht wirklich im Stadion, oder? Das war der gleich harte Fight wie gegen RB. Da wurde überhaupt nichts abgeschenkt. Man hat allerdings gesehen, dass die Physis bei Bayern einfach schon eine Nummer größer ist. Gefühlt waren alle 1 Kopf größer und 20 kg mehr Muskelmasse…und letztlich auch etwas handlungsschneller. Antizipation war einfach der Unterschied aus meiner Wahrnehmung.

        Und das gleiche hatte ich auch schon gegen RB gedacht. Schon beeindruckend die Physis.

  4. Mit einem interessanten sportlichen Wettkampf hat das ganze bei einem 23 (!!!) mal höheren Kaderwert eh nichts mehr zu tun.

    Gleichwohl: Der Gegner mit einem xG-Wert von unter 1. Statistik-Freaks könnten jetzt mal herausfinden, wann das zuletzt der Fall war…

    1. Zuletzt am 33. Spieltag beim 2:0 gegen Wolfsburg, da waren aber auch einige Jugend- und Ersatzspieler im Einsatz und kein Harry Kane. In der letzten Bundesligasaison sonst nur im Februar beim 0:3 gegen Leverkusen. Davor muss man dann in den November 2023 und die CL springen, wo sie gegen Kopenhagen weniger als 1 xG hatten

  5. Lieber Tim,
    Vielen Dank für den Bericht, dein Tempo ist klasse!
    Ich hatte gestern den Eindruck, dass Bayern München auch noch einen Gang höher schalten konnte, es aber nicht nötig hatte, denn unseren xG-Wert schätze ich auf 0,01.
    Spannend wäre nur ein 1:1 ganz kurz vor Schluss geworden.

    Eine Frage an die Fachleute: Wieso kann der Kimmich immer wieder den Schiedsrichter ansprechen, ohne verwarnt zu werden, wenn doch Neuer Kapitän ist? Gibt es eine Art Stellvertreter-Regelung für einen Feldspieler, wenn der Torwart Kapitän ist?

    Ansonsten: Immer weiter vor!

    1. Ja, genau die Regelung gibt es, damit der Torhüter nicht immer quer über den Platz rennen muss und das Spiel verzögert wird (und ich gehe davon aus, dass Kimmich die Rolle hat)

    2. Exakt das. Wenn der Torwart Kapitän ist wird EIN Feldspieler ernannt, der dann mit dem Schiri kommunizieren darf.
      Soweit ich weiß, der TW übrigens nicht.

  6. Moin,

    Genau Pauli ist der Maulwurf und wir sind St.Pauli.

    So ein Kommentar erinnert mich an die Aussagen meines Schwiegervaters, kann kein Spiel sehen weiß aber immer genau warum wir wie gespielt haben. Aber auf die Idee das der FC. Bayern uns nicht demütigen wollte ist er nicht gekommen.

    So eine Aussage ist auch absoluter Unfug und das weiß jeder der das Spiel gesehen hat.

  7. Dein „Header“ entspricht zufällig meinem Twitter-Posting 😊😊

    Danke für den treffenden Bericht!

    Die Stimmung fand ich übrigens etwas mau für so ein Spiel, aber vermutlich merkte auch das Publikum, dass einpeitschendes Anfeuern nix gebracht hätte.

  8. A team that is winning by only one goal is *never* holding back its horses. Especially not in Germany. By the way, *right* winger is also Guilavogui’s preferred role, but I concur that the reason why he’s right or left is propably for defensive considerations linked to the opponent.

  9. Ich bin total fein mit dem Spiel. Ich habe gesehen, wie Bochum von dem Bayern überrollt wurden. Wir hingegen waren gar nicht so weit von einem Punktgewinn weg.

    Die Zahlen, die wir uns nach dem Spiel angeschaut haben waren:

    86-60-74
    79-71-57
    82-53-71

    Das sind die Anzahl der Gegentreffer, die in den letzten drei Jahren die letzten drei Tabellenplätze einnahmen.

    Wir fangen uns pro Spiel durchschnittlich 1,2 Tore.

    Wenn wir das mal hochrechnen…

    Sorry Leute, aber mit 41 Gegentoren steigst Du nicht aus der Bundesliga ab. Da ändert auch nichts daran, dass wir zu Hause noch kein Tor gemacht haben.
    So lange wir in schöner Regelmäßigkeit auswärts punkten, läuft alles fantastisch.

    Hauptsache ruhig bleiben und so weiterspielen wie bisher.

  10. Schöner Bericht, Danke dafür. Die Stimmung war gerade am Anfang doch richtig richtig gut. Zum Ende dem Spielverlauf entsprechend, aber trotzdem echt ok, also meiner Meinung nach. Zu Kim, der muss rot sehen. Weil es genau wie von Tim beschrieben, einfach nur nach klar rot aussah. Ok in der Zeitlupe nicht, danke an Kim, dass er sein Bein nicht durchstreckt. ABER der Schiri hatte keine Zeitlupe! und vor allem, was wäre wohl wenn Hauke, an der Mittellinie, sooo in Kane rein rauscht? Dann wäre es sofort dunkel Rot. Weiter verwaltet Bayern nie ein 1:0 in der Bundesliga. Erst recht nicht gegen Teams der unteren Tabellenhälfte! Aber so f…. what! eins null gegen den großen FC Bayern mit dieser Leistung macht einfach nur Bock auf mehr!

    1. Sorry, wenn ich da reingrätsche 😉
      Weil es für Dich so aussah als ob es Rot war, was die Zeitlupe widerlegt, hätte der Schiedsrichter, der deutlich näher dran stand und im Zweifel (bei allem Respekt) auch ein deutlich besser geschultes Auge hat, Rot zeigen müssen?
      Puh… nee.
      Und auch wenn Hauke Wahl da gegen Kane so reinrutscht, wäre das kein Rot gewesen.

  11. hätte gestern durchaus eine krachende niederlage in kauf genommen, wenn wir dafür punkte gegen heidenheim, union, augsburg und/oder mainz geholt hätten. diese nuller schmerzen mehr, als es eine hohe niederlage gegen bayern hätte tun können.
    union macht es vor: die spielen nahezu jedes spiel so wie wir gestern und haben bisher nahezu das optimum heraus geholt. mit neun mikrigen geschossenen toren haben die nur zwei mehr, als wir, aber acht punkte mehr geholt. für die geht es auch in erster linie darum, die klasse zu halten.
    für uns gilt es, die leistung einerseits immer wieder zu bestätigen und andererseits auch endlich adäquat zählbares daraus mitzunehmen. am besten gleich in zwei wochen gegen gladbach.

  12. Moin,
    kein Treu, kein Saad, kein Metcalfe. Nur 1 Sahneschuss eines Ausserirdischen. Ohne den hätten wir einen Punkt mitgenommen. Kurzum: Ich bin sagenhaft stolz auf diese Truppe!
    Nur sollte man auch ehrlicherweise sagen, dass die Hoffnung irgendwann eine Chance für ein eigenes Tor zu kreieren 90min lang bei Null Prozent lag. Daran, dass St. Pauli zwei der vier erfolglosesten Stürmer der Liga in seinen Reihen hat, muss gearbeitet werden.

  13. Ja, ist vieles richtig. Ohne einige Stammspieler wird es hart. Aber das war doch gestern genau eines der Spiele, für die wir aufgestiegen sind. Und einen Musiala mal live am Millerntor zu sehen, ist schon echt wahnsinn.

    Gut, es sind zu wenig Punkte. Aber wir haben gesehen, dass wir in dieser Liga mithalten können.

    Einige Spieler erreichen halt leider ihre Grenzen, spielerisch, gedanklich, wie auch immer.

    Im Winter noch mit dem einen oder anderen nachlegen, dann wird das schon.

  14. Musiala hat ein geiles Tor geschossen, bei dem Vasilj ein winziges bisschen zu früh oben war mit seiner Hand, genau in der Höhe des Balls, ganz knapp verpasst, schaut mal die Zeitlupe von der Szene, lohnt sich👍 Das war ein knapper Sieg von BM, verdient, aber nicht locker erspielt.
    Forza FCSP ✊

  15. Die xG von Bayern waren allerdings in Halbzeit 1 auch nur deswegen so niedrig, weil Musiala in Minute 5 nicht geschossen hat, als er mehr oder weniger frei durch war.

  16. Das war eine Hammerleistung von unseren Boys in Brown. Klar, es ist trotzdem verloren und kein Punkt.

    Aber nur ein Gegentreffer? In dieser Saison haben die Bayern in der Liga nur gegen den Meister ebenfalls nur ein Tor geschossen, ansonsten immer mehr, mitunter ja sehr viel mehr.

    Unsere Defensive war großartig und insbesondere Vasilj hat uns da mal wieder den Arsch gerettet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert