Der FC St. Pauli verliert gegen Werder Bremen, drumherum gibt es Pyro und viele Diskussionen. Außerdem schauen wir auf ein Feuerzeug, nach Frankreich und in die Niederlande.
Redaktionskonferenz
Wir (Nina, Tim, Maik) haben gestern Abend schon mal schnell alles Wichtige besprochen, inklusive Adventskalender-Auslosung, Werder, Pyrotechnik und was die Woche über noch so ansteht.
Wahlweise als Podcast oder auf YouTube:
FC St. Pauli
0:2 gegen Werder Bremen
Sportlich war das Nüscht.
Wie bisher immer in dieser Saison (abgesehen vom Pokal in Halle), bedeutete ein Rückstand auch eine Niederlage. Inklusive Gegentor durch Ducksch, was natürlich noch unschöner ist als alles andere.
Alles zum Geschehen auf dem Platz, wie immer ausführlich bei Tim: „An der Grenze angekommen“
Pyrotechnik
Wir haben in der oben verlinkten Redaktionskonferenz drüber gesprochen und in einem eigenen Artikel von gestern alles auch ausführlich aufgearbeitet, inklusive Stellungnahme des Vereins von Oke Göttlich: „Pyrotechnik – ist doch kein… Problem?“
Unter dem Artikel gibt es auch viele Kommentare, in einem in aller Regel sehr angenehmen Diskussionsstil. (Nachtrag, 13.30h: Der Stil ist immer noch okay, die Bewertungen werden mit der Zeit etwas wilder – bis hin zur unironischen Forderung von lebenslangen Stadionverboten.)
Wie so oft gibt es bei dem Thema keine einfache Lösung, es ist nicht Schwarz/Weiß.
Einlasssituation
Ebenso nicht einfach scheint es zu sein, knapp 30.000 Menschen in ein Stadion einzulassen. Konnte man bei den letzten Spielen noch die bauliche Situation aufgrund des DOMs geltend machen, fiel diese Ausrede dieses Mal weg.
Schlangen gab es trotzdem ohne Ende, insbesondere vor der Gegengeraden. Ein Anstehen von über 30 Minuten war keine Seltenheit. Ist medial natürlich weniger Thema, weil Lothar Matthäus sich dazu ja auch nicht äußert…
Weitere Links:
- Highlights: Sportschau
- Bilder: Stefan Groenveld, „Zum Schuhe ausziehen“
- Bericht Millernstrain (Inklusive Ambivalenz-Text zur Pyrotechnik)
- Bericht Übersteiger
- Bericht in der taz
- Bericht und Fotos: fcstpauli.com
- Stimmen zum Spiel: fcstpauli.com
Neues von den Alten: Youssoufa Moukoko
Eine reißerisch beworbene und gestern ausgestrahlte Reportage auf Pro7 mit dem Titel „Tricksen, Schummeln, Täuschen – Das Millionengeschäft mit den Fußball-Talenten“ (zu finden auf joyn.de) soll, so die Aussage der Verantwortlichen, auf das Schicksal junger afrikanischer Fußballer hinweisen, die von windigen Spielerberatern mit Versprechungen gelockt werden. Diese Versprechungen können in den meisten Fällen nicht eingehalten werden, wenn die erhoffte Karriere in Europa scheitert.
Konkret geht es hier aber gar nicht um diese Schicksale, sondern man nimmt lieber ein prominentes Beispiel, verkauft sich halt auch besser. Hier wird behauptet, dass Youssoufa Moukoko tatsächlich vier Jahre älter ist und sein „Vater“ (zu dem er die Beziehung abbrach, sobald er volljährig war) gar nicht sein Vater sei, sondern in Kamerun lediglich eine (inhaltlich nicht korrekte) Geburtsurkunde neu erworben und den Jungen seinen richtigen Eltern quasi abgekauft hätte.
Kronzeuge in der Reportage: Der angeblich betrogene Betrüger, Joseph Moukoko. Mitleid mit ihm wäre aber in jedem Fall fehl am Platz, denn neben einem fürstlichen Salär als Scout bei Borussia Dortmund und einem vom BVB vermittelten Job für seine Frau in einer Werbeagentur, dürfte er auch aus der jetzigen Reportage finanziell etwas ziehen können.
Weitere Beweise, in Ermangelung einer anderen Geburtsurkunde und eines Geständnisses des Spielers selbst? Fehlanzeige. Die Indizien inklusive der Befragung von Freunden aus Moukokos Jugend wiegen allerdings schwer. Die Kommentarspalten zu dem Thema sollte man so oder so weiträumig umgehen.
Angestellte des FC St. Pauli kommen in der Reportage nicht zu Wort. Lediglich ein Statement, dass man sich zu ehemaligen Spielern nicht äußere, wird eingeblendet. Auch seitens Moukoko fehlt eine Stellungnahme. // Mehr dazu auch in der 11Freunde (€)
Neues von den Alten: Guido Burgstaller
Guido „GB9“ Burgstaller wurde am Wochenende in der Wiener Innenstadt Opfer eines tätlichen Angriffs, bei dem er sich durch einen Sturz unter anderem einen Schädelbasisbruch zuzog. Burgstaller befindet sich aktuell in einem Krankenhaus, wie der SK Rapid mitteilte.
Wir wünschen selbstverständlich alles Gute!
Lage der Liga
Entgegen aller Weltuntergangsszenarien in den Kommentarspalten gilt weiterhin: Der FC St. Pauli steht nach wie vor auf Rang 15 und damit einem Nichtabstiegsplatz.
Am kommenden Wochenende trifft allerdings der 1. FC Heidenheim auf den VfL Bochum, ohne eigene Punkte in Stuttgart droht dem FCSP also dann der „Sturz“ auf den Relegationsplatz.
Freitag
Das war doch mal ein unterhaltsamer Spieltagsauftakt: Der SC Freiburg ging gegen den zuletzt so erfolgreichen VfL Wolfsburg mit zwei Tore nach Ecken von Grifo kurz vor und nach der Pause jeweils durch Kübler mit 2:0 in Führung. In der 62. Minute erhöhte Michael Gregoritsch auf 3:0.
Die Entscheidung? Nee, Wolfsburg kam durch Tore von Wind (75.) und (sehenswert per Fallrückzieher) Svanberg (83.) nochmal zurück. In der Nachspielzeit erzielte Höler etwas kurios noch ein Tor für Freiburg, dieses wurde aber vom VAR aufgrund einer Berührung mit der Hand wieder einkassiert.
Es blieb also beim 3:2 (1:0). // Sportschau-Highlights
Samstag
- Borussia Mönchengladbach – Holstein Kiel 4:1 (3:1) // Sportschau-Highlights
- FSV Mainz 05 – Bayern München 2:1 (1:0) // Sportschau-Highlights
- FC Augsburg – Bayer 04 Leverkusen 0:2 (0:2) // Sportschau-Highlights
Und dann war da noch das Spiel des 1. FC Union Berlin gegen den VfL Bochum. Offizielles Endergebnis: 1:1 (1:1). Bochums Koji Miyoshi wurde dabei bereits nach 13 Minuten aufgrund eines Foulspiels mit offener Sohle vom Platz gestellt. In Unterzahl ging man trotzdem durch Sissoko in der 23. Minute in Führung,m Union konnte in der 33. Minute durch Hollerbach ausgleichen – der Endstand. // Sportschau-Highlights
Ob dieses Ergebnis aber Bestand haben wird, ist fraglich. In der Nachspielzeit, als Bochums Torhüter Patrick Drewes bereits eine Gelbe Karte für Zeitspiel erhalten hatte, trifft ihn ein Feuerzeug aus der Union-Kurve am Kopf. Drewes wird behandelt, das Spiel unterbrochen, beide Teams verlassen den Platz.
Nach knapp einer Viertelstunde geht es weiter. Da Bochum nicht mehr wechseln kann, Drewes aber nicht mehr weiterspielt, geht Feldspieler Hofmann ins Tor. Beide Teams haben sich auf einen Nicht-Angriffpakt verständigt, kicken sich den Ball zu – und nach Ablauf der kurzen Restspielzeit wird das Spiel abgepfiffen.
Bochum allerdings kündigte bereits an, Protest gegen die Spielwertung einzulegen. Ein Wiederholen der Restspielzeit ist in Deutschland von den Regularien ausgeschlossen, realistisch gibt es also nur folgende Möglichkeiten:
- Alles bleibt, wie es ist – plus außersportliche Strafen für Union. Die Köpenicker werden hierfür sicher mit der geringen Restspielzeit und der numerischen Überzahl argumentieren.
- Spielwiederholung – wohl für Bochum die ungünstigste Möglichkeit, denn eine Niederlage bei Union kann nicht ausgeschlossen werden.
- Wertung mit drei Punkten für den VfL Bochum, Niederlage für Union.
Theoretisch wäre vielleicht auch möglich, dass die Spielwertung so bestehen bleibt, Union aber einen Punktabzug erhält. Dies halte zumindest ich aber für sehr unwahrscheinlich.
Sonntag
- 1. FC Heidenheim – VfB Stuttgart 1:3 (1:2) // Sportschau-Highlights
- Borussia Dortmund – TSG Hoffenheim 1:1 (0:0) // Sportschau-Highlights
- RaBa Leipzig – Eintracht Frankfurt 2:1 (1:1) // Sportschau-Highlights
FC St. Pauli von 1910 e. V.
Regionalliga Nord
Beim VfB Lübeck gab es für die U23 nichts zu holen. Zwar hielt man über eine Stunde ein 0:0, am Ende aber stand vor 3.495 Zuschauenden ein 2:0 (0:0) an der Lohmühle. Sicher gilt hier zu berücksichtigen, dass mit Romeo Aigbekaen und Marwin Schmitz zwei potentielle Stammspieler zu den Profis abegstellt waren. // VfB Lübeck // FC St. Pauli
Damit ist das Kalenderjahr 2024 für die U23 abgeschlossen, weiter geht es erst Ende Februar. 25 Punkte aus 20 Spielen reichen für Platz 12 in der 18er-Liga. Theoretisch beginnt ab Platz 14 die Abstiegszone, je nach Anzahl der Nord-Absteiger aus der 3. Liga (wo mit Osnabrück und Hannover II gleich zwei Kandidaten auf Abstiegsplätzen stehen) und Ausgang der Aufstiegsspiele.
Fanszene News
Tickets Union
Das erste Heimspiel der Rückrunde bringt Union Berlin ans Millerntor.
Der Vorverkauf findet diese Woche (Donnerstag, 19. Dezember, 11.00h) statt.
// fcstpauli.com
Adventskalender
Wir haben am Wochenende unter anderem ein Karma-Tor und ein Tor zu einem Titel gesucht.
Heute hingegen suchen wir wohl irgendwas mit Musik.
Döntjes
Regionalliga West: Türkspor Dortmund will „strategischen Partner“
Mit sehr großen Ambitionen war Türkspor Dortmund in die Saison der Regionalliga West gestartet. Sportlich läuft es aber leider so gar nicht wie erhofft. Sieben Punkte aus 18 Spielen, Rückstand auf den Klassenerhalt zur Winterpause bereits 13 Punkte.
Das ist natürlich ein ausgezeichneter Zeitpunkt, um der Fußballwelt zu erklären, dass man noch einiges vor hat und dies mit einem „strategischen Partner“ angehen wird.
„Der neue Partner wird u.a. große Teile der sportlichen Leitung, des Marketing und des Sponsoring übernehmen.“ Tja nun, was soll da schon schiefgehen.
// kicker // Instagram
2. Liga-Watch
Was ein Wahnsinn! Wie gut, dass wir da raus sind.
Außerdem natürlich bester Beleg für das unter anderem regelmäßig von Oke Göttlich angeführte Argument, dass eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder für mehr Spannung und einen ausgeglicheneren Wettbewerb führt.
Von Platz eins bis neun sind es aktuell drei(!) Punkte, die Teams auf den Plätzen eins bis drei sind mit 28 Punkten (aus 16 Spielen) allesamt punktgleich, ebenso mit 26 Punkten die Teams auf den Plätzen vier bis sieben.
Tabellenführer: Die SV Elversberg in ihrem zweiten Zweitligajahr.
3. Liga-Watch
Was zur Hölle war denn da los?!
33 Tore – nicht am gesamten Spieltag, sondern nur in den sechs Spielen am Samstag!
Unter anderem mit:
- 3:3: Arminia Bielefeld gegen Unterhaching, mit einem Nachspielzeit-Ausgleich der Gastgeber
- 4:6: Sandhausen gegen Aue
- 2:5: Wehen Wiesbaden gegen Ingolstadt
- 0:4: 1860 gegen Verl, dabei die Löwen nach einer halben Stunde in Unterzahl
Frankreich: Neun Ultragruppen von staatlicher Auflösung bedroht
Wie die L’Equipe berichtet, stehen aktuell neun Ultragruppen verschiedener Vereine unter Beobachtung. Neben der Brigade Loire vom FC Nantes soll dies auch Gruppen von AS Saint-Étienne und Olympique Lyon betreffen. Hintergrund dürften die Bemühungen Frankreichs sein, gegen zunehmende Gewalt und Ausschreitungen im Umfeld von Fußballspielen vorzugehen.
Frankreich: Spiel von PSG wegen homofeindlicher Rufe unterbrochen
Die Partie zwischen PSG und Olympique Lyon (3:1) war gestern zu Beginn der 2. Halbzeit unterbrochen, nachdem Schiedsrichter Benoit Bastien wiederholte homofeindliche Gesänge aus dem PSG-Block wahrgenommen hatte. Kapitän und Ex-BVB-Spieler Hakimi ging daraufhin vor die Kurve und versuchte auf die Fans einzuwirken.
PSG war diese Saison bereits für homofeindliche Gesänge seiner Fans sanktioniert worden. // BlueSky
Niederlande: Fans von Beşiktaş bei Europapokalspiel im Januar verboten
Wie die Stadt Enschede mitteilte, wird das Europa League-Spiel zwischen Twente und Beşiktaş am 30. Januar ohne Fans der Gäste stattfinden.
Begründet wird dies mit Verhalten der Beşiktaş-Fans bei früheren Spielen und allgemeinen Sicherheitsbedenken.
Niederlande: Wettanbieter-Zoff
Wie im Rasenfunk (Ligatour) nachzuhören, beschloss eine Aufsichtsbehörde in den Niederlanden bereits vor ein paar Wochen ein zukünftiges Werbeverbot für Online-Casinos und Sportwetten-Anbieter. Bestehende Verträge dürfen nicht mehr verlängert werden. Dies trifft Profifußball-Vereine natürlich auch dort, wäre hierzulande nicht anders – so wünschenswert diese Entscheidung auch wäre, Stichwort Suchtprävention.
Unabhängig davon kündigte nun die Liga an, einen neuen Sponsoren für die Liga zu haben – ab der Saison 2025/26 firmiert man unter VriendenLoterij Eredivisie. Die „VriendenLoterij“ ist die staatliche Lotterie in den Niederlanden und fungiert bereits seit 2005 als Partner der Eredivisie. Neu ist aber nun die Namensgebung.
Wenig überraschend sorgte diese Unterscheidung für leichte Irritiationen. Die offizielle Unterscheidung zum Werbeverbot aber besteht darin, dass es sich eben um kein reines Online-Spiel handele und daher ein geringeres Suchtrisiko biete, außerdem würden ja 40% der Erlöse an gute Zwecke gehen.
Unterm Strich eine Entscheidung, die an die Entscheidung des FC St. Pauli erinnert, bei dem ein Wettanbieter seinen Werbevertrag nicht verlängerte und der Verein sich dazu entschied, auch keinen neuen ins Boot zu holen und dies auch werbewirksam kommunizierte. Kurze Zeit später wurde dann der Deal mit der Spielbank veröffentlicht, was ebenfalls Kritik hervorrief.
Zu guter Letzt
Torwart.
Einsame Position.
Umso schöner, wenn man dann ein Tor zumindest mit den eigenen Fans feiern kann. So wie Andre Onana gestern für Manchester United im Derby bei City, als die Red Devils nach langem Rückstand in der 88. Minute zunächst per Elfmeter ausglichen und dann in der 90. Minute noch den Siegtreffer erzielten – offensichtlich sehr zur Freude Onanas und des Gästeblocks. // reddit
Andre Onana celebrating Amad Diallo’s goal with the Man Utd away end
byu/oklolzzzzs insoccer
Forza St. Pauli!
// Maik
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moin, erstmal vielen Dank für den wie immer fundiert und unterhaltsam geschriebenen Artikel! inhaltlich habe ich hier nichts beizutragen, möchte aber auf einen dauerhaften Missstand im Umlauf der gesamten gegenggrade unten am Zaun hinweisen…es steht permanent Wasser im Umlauf, und das nicht wenig! dieses Mal bestimmt 4 cm hoch, was sicherlich auch durch die Witterung bedingt war, aber auch bei trockenem Wetter, da die beregnungsanlage wohl vorm Spiel ein wenig zu großzügig eingestellt ist. Wer nicht mit Gummistiefeln ausgestattet ist, hat mit Sicherheit nasse Füße zu ertragen, im Winter nicht jedermanns Sache…hier frage ich mich, ob beim Neubau vergessen wurde, eine entsprechende Entwässerung einzubauen, es kann ja wohl kaum so sein, dass dafür nur die Tore im Zaun vorgesehen sind. Wie gesagt, gehört nicht unbedingt hierher, ist aber sicherlich vielen ein Dorn, und zwar im fuß, statt im Auge…falls ihr mir sagen könnt, an wen ich mich da wenden sollte, kümmere ich mich auch gern selbst noch mal an anderer Stelle darum…vielen Dank im voraus, forza st. pauli!
Da musst Du wohl Genoss*in werden und dann selber den Auftrag geben, den Mangel zu beheben!
Sorry, den Elfmeter konnte ich nicht liegen lassen.
Ich musste am Samstag auch ganz unten stehen und war froh, dass meine Schuhe ausreichend robust waren. Und dabei war das ja wirklich kein besonders regnerischer Tag.
OMG, lustig und peinlich zugleich 😉
Die Einlasssituation hatte so auch noch keiner der bei uns Stehenden erlebt, circa 50 Minuten bei uns. Positiv gesehen war der Einlass im Vergleich zu anderen Stadien paritätisch, negativ gesehen bedeutete das „ein Ordner und eine Ordnerin“ für eine Schlange, die sich quer übers Heiligengeistfeld schlängelte, was dann bei einem (leider noch) überwiegend männlichen Klientel dazu führt, dass vereinzelt Frauen aus der Schlange gewunken werden, der Rest sich aber staut. Nur dadurch, dass am Ende keine Tickets mehr gescannt wurden, kam man noch vor Anpfiff rein.
Gut möglich, dass es durch Krankheit kurzfristig nicht anders möglich war, aber naja.
Moin Leute,
Die Aktionen am Samstag haben gezeigt, dass Ultras sich wichtiger finden als die Mannschaft, den Spielverlauf, den Verein und „das ganze Stadion“.
Und: Ultra-Kultur mag ein Teil der Fankultur sein, ist für mich aber keine St. Pauli Kultur. Klingt in jedem Stadion gleich. Vorsänger-Animationen. Vorwiegend männlich geprägt. Unspontan. Und auch ein bisschen humorlos.
Schöne Woche und uns allen am nächsten WE ein bis 3 Punkte
Kai „Nimm doch den Golke raus“ Flemming
Was mir bei „das ganze Stadion“ noch einfällt, warum wurde Aux Armes nur mit der Gegengerade gesungen. Ich mein, ich hab trotzdem mitgesungen, aber gegen Kiel war es noch mit dem gesamten Stadion, diesmal wieder so exklusiv, fand ich komisch.
Was ist denn „St. Pauli Kultur“? Was genau macht sie aus?
Hallo Paul!
Für mich hieß das immer, da St. Pauli einzigartiger ist, anders, individueller. Allein die Geschichte mit der Totenkopffahne von Dr. Mabuse. Die Gegengrade. Die Kuchenblockfahne. Usw. Ein Gemenge aus verschiedenen Dingen. Die Ultrakultur ist eben die Ultrakultur. Die wurde einfach übernommen. Das klingt in jedem Stadion gleich. Und zur Stimmung, die ja angeblich erst mit den Ultras gekommen ist: In den 80ern wurde ein Fanzine gegründet, das hieß Millertorn Roar.
Gruß Kai
Da du offenbar mindestens seit den 80ern am Start bist, weißt du ja, dass es schon weitaus früher Pyrotechnik im Stadion gab. Mit dem Unterschied, dass es noch nicht willkürlich von der DFL mit Strafgeldern belegt wurde.
Und Ultrakultur wurde bei Sankt Pauli niemandem übergestülpt, sondern hat sich aus aktiven Fans um Passanten und Carpe Diem mit der Zeit entwickelt, so wie diese aktiven Fans auch Fanzines wie Millerntor Roar und später Übersteiger ans Millerntor brachten und damit einen weiteren Grundstein legten, für das, was wir heute an Fankultur haben.
Schlussendlich wäre es doch albern und nicht zuletzt geschichtsrevisionistisch, so zu tun, als sei im Jahre 2002 USP plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und hätte die kultige, bunte Pauli-Welt mit Dauerlala und Pyrotechnik unterjocht und niedergebrannt.
Ältere Zeitzeug*innen sollten auch die Reichskriegsflaggen bei uns im Stadion noch gut erinnern können. Wichtiger denn je ist es in diesem Kontext, den Werdegang von Doc Mabuse und der Totenkopfflagge bis hin zu Sven Brux als Sicherheitschef nachfolgenden Generationen bitte korrekt und in allen Facetten wiederzugeben.
Und dazu gehören von Anfang an eben auch militante, linksradikale Hausbesetzer*innen wie Doc Mabuse und Co., deutlich mehr Gewalt in den Kurven als heute und Pyrotechnik als Ultra noch nicht mal in Italien ein Ding war.
Das Bild vom lustigen Punker mit der Totenkopffahne und einem netten Fanszine, die dann von Ultras verdrängt wurden ist vor allem eins: eine merkwürdig verzerrte Darstellung der historischen Tatsachen, die sehr vieles (bewusst?) auslässt.
Danke.
Danke.
Viel besser als ich es schreiben könnte.
Hallo Schnips,
sorry, aber ich hatte nirgendwo geschrieben, dass „lustigen Punker mit der Totenkopffahne und einem netten Fanszine, die dann von Ultras verdrängt wurden“.
Ich habe auch nicht behauptet, dass “ im Jahre 2002 USP plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht und hätte die kultige, bunte Pauli-Welt mit Dauerlala und Pyrotechnik unterjocht und niedergebrannt.“
Ein User fragte mich, was ich unter Pauli-Kultur verstehe. Das habe ich dann beantwortet.
Gruß Kai
Hier fehlt ausnahmsweise mal so etwas wie ein „Herzbutton“.
Danke Schnips, genau so ist es. Forza FCSP
Yep, das mit den Ultras und ihrer Form von „Fankultur“ oder wenn Narren gleichsam denken ihre Freiheiten immer und überall ausleben zu können… Nachsatz – Es ist wohl auch anzunehmen, dass sich unter den besagten nicht einer findet, der als Profi mal dem Ball nachgejagt ist und um damit zu begreifen, dass Pyro zwar „lustig“ sein mag, aber höchst „unsportlich“ ist…
Wir hatten zu Stani-Zeiten mal diesen Torwart mit Derby-Volksheldenstatus, der stets seine enge Freundschaft zu USP betonte (sich später aber leider als misogyner Vollassi entpuppte…).
Und es muss kein Ultra Profi sein, so lange der komplette FCSP-Kader seinen Aufstieg mit Bengalos in der Hand inmitten seiner Ultras feiert.
Aber schon den Unterschied wissen, dass einmal keinmal ist…
Einlass ist jetzt schon länger beschissen, da fehlen Ordner*innen und mehr Scanner…
Ansonsten war es mir zu viel Liebe auf den Tribünen. Das wirkte ja fast so als wenn die Süd für beide Teams war. Kann ggf auch vor dem Stadion zelebriert werden. Geht ja immernoch um nen Heimsieg 🙂
Es fehlt auch mal wieder so ein Hassgegner. Testspiel gg Rostock? 😬💩💩
Wir ruinieren den Rasen und die Ruhe am ersten Januar-Wochenende einfach mit nem Turnier gegen den HSV, Dynamo und die Kogge.
Gute Idee, ich schlag das dem Verein mal vor.
Moin Maik,
finde Eure persönliche positive Haltung zu Pyro als Fankultur nach Sonnabend nicht mehr passend, es reicht einfach und das hat auch nischt mit einer Wetterlage zutun, wenn meist junge Heranwachsende („MännCHEN“) z. B. einfach die körperliche Unversehrtheit anderer Stadionbesucher (auch Kinder!) gefährden.
Der berühmte Bremer Stadionsprecher Arnd Z. hat mir gestern im ÖRR dazu ab Minute Neun „aus meinem Herzen gesprochen“:
https://www.ardmediathek.de/video/zeiglers-wunderbare-welt-des-fussballs/mainz-bleibt-mainz-wie-es-singt-und-lacht-und-jubelt/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtODBhOTMyZTItM2I2Yy00MzUxLWEzNjUtOTM2OTc2NGZhZTNj
Forza Micky
Moin Micky,
Danke für den Kommentar, zur Kenntnis genommen.
Viele Grüße,
Maik
Was war denn am Samstag so gefährlich für die Kinder?
Schon mal neben nem Pyroschwenker gestanden?
Ja und zwar mit Kind auf der Süd und die Betreffende Person sprach mich und meinen Lütten an das er jetzt gleich ein Bengalo zündet und es gut wäre wen wir ein stück zur Seite gehen er ist gleich dann auch wieder weg. Mein Lütter fand das sehr Spannend und hat hinter her gesagt das es zwar schon sehr stinkig war doch auch voll Cool. Nicht alle sind die bösen Monster wie von vielen vermittelt wird. Normalerweise stehe ich wenn meine Lütten dabei sind auf der GG, doch mein großer von beiden wollte gerne mal mit mir auf der Süd stehen wo ich sonst mit seiner großen Schwester stehe. Er wollte die Art des Supports selber erleben. Er hat ein sehr positives Bild von der Süd bekommen und das trotz Pyroschwenker und das kam während des Spiels öfters vor.
Forza FCSP
Meine Bingokarte ist voll, böse Ultras=nicht Sankt Pauli und denkt denn niemand an die Kinder. Danke!
Der Millerntor Roar auf den Tribünen war übrigens schneller beendet als das Fanzine und das gab es auch nicht so richtig lange.
Schnell hat sich dann mit der SingingArea ein erster Schritt Richtung Ultra aufgetan und die die keine Lust hatten fürs Singen und Fahnen schenken beschimpft zu werden sind dort hin. Ich bin froh heute mit Mitte 50 Teil der Ultras zu sein und wenn ihr euch auch nur ein bisschen mit USP und der Südkurve beschäftigt hättet wüsstet ihr das dort viele Frauen unterwegs sind.
Und wir sind viel mehr bei USP Ü40, denn wenn Mensch immer pauschalisiert wird keine konstruktive Diskussion möglich sein um mal auf einander zu zu gehen. Ein Punk zu den bösen Ultras möchte ich gerne ergänzen, es gibt immer einen regen Austausch zwischen Verein und Ultras und auch die Ultras können schwierige Situationen erkennen und einordnen und dem entsprechend handeln. Das ist in über 22 Jahren USP häufiger geschehen. Forza FCSP
Zur Einlass-Situation: ja mal wieder unterirdisch gewesen. Wir brauchen hier eine Lösung besonders für die GG. Es kann nicht sein, dass man 1h vor Stadionöffnung mittlerweile anstehen muss um ohne Probleme an seine angestammten Plätze zu kommen. Gerade im mittereren Bereich ist die GG überfüllt, und das oft sehr schnell nach Stadionöffnung.
Dieses Mal waren die Scanner die Engstelle, an unserem Einlass war einer defekt und die anderen sehr langsam was wohl an dem Wetter lag. Es hat also immer sehr lange gedauert bis ein Ticket gescannt wurde.
Ich habe 75 Minuten angestanden und war erst 45 Minuten vor Anpfiff drin.
zu der einlassituation: in der gegengerade passen 12.000 menchschen richtig? es gibt 12 scannner. ich habe sie mal gezählt. 4 treppen x 3 scanner. mehr sind platzmässig und bautechnisch meiner meinung nach nicht möglich. neben jeder der 4 scanneranlage ist ein notausgang nötig um die tribüne durch die treppe jede zeit evakuieren zu können. jeder scanner muss also 1.000 menschen durchlassen. der stau ist in der gegengerade meistens beim scanner und nicht beim bodycheck, was es heisst dass mehr personal nicht notwendig ist. bei 5 sekunden por scan braucht man 83 minuten um 1.000 menschen durch zu lassen. wenn die scanner nicht gut funktionieren, wenn menschen ihre digitalen tickets aufm handy nicht finden, wenn der bildschirm sicht dreht und den code dadurch verschwindet, wenn beim gedruckten ticket ein knick ist, oder die tinte verwischt ist,… dauert es für alle länger. 10 sekunden pro scanvorgang würde 166minuten heissen! über 2,5 stunden! eine wartezeit von 30 minuten ist eigentlich eine unglaubliche top performance. wer früh drinnen sein will muss halt früh anstehen. anders geht es nicht. ihr könnt mal nächstes mal in der warteschlange zählen wie lange das personal für ein bodyscan brauchen und wie schnell der scanner durchgeht. ich zähle immer wieder und bin der meinung dass wir meistens ziemlich schnell sind für diese tribüne. das einzige was der einlass entlasten würde ist die tribüne noch früher aufzumachen. das kostet geld. hätte nicht dagegen wenn wir es investieren würden. das würde eventuell sogar cateringumsatz fördern.
in bezug auf den bochumer keeper und das feuerzeug.
da liest man davon, dass sich hsv-gräfe und auch kahn zum thema äußern und teilweise dem keeper schauspielerei vorwerfen.
nun, mag vielleicht sogar stimmen. doch ich habe volles verständnis dafür. ich werde keine horrorszenarien aufzeigen, die durch so ein feuerzeug einstehen können.
dass es geworfen wurde ist unstrittig. ebenso dass es den kopf getroffen hat.
es braucht nicht immer blut um den FCU und seine fans zu sanktionieren (schon weil ich beide absolut nicht leiden kann).
es wird eine 0:2 wertung geben und 3 punkte für bochum.
jens
Ich bin da ganz bei Dir.
Es ist aus meiner Sicht auch nicht Sache des Sportgerichts, zu bestimmen ab welchem Trefferwinkel ein Feuerzeug ausreichend weh tut.
Öffnet das Teams die Möglichkeit, Spiele zu gewinnen, weil Spieler von Gegenständen getroffen werden? Offensichtlich… dann sollen Fans halt aufhören, Gegenstände zu werfen.
(Hier jetzt gedanklich die Brücke zur Pyrotechnik zu bauen, wäre mal „spannend“. Da fehlt mir aber gerade Zeit und Lust zu ;-))
Du meinst, Pyro-Aktionen absprechen, dann aber nur die anderen Raketen aufs Spielfeld schießen lassen und so den Spielabbruch und Wertung fürs eigene Team erzwingen? GENIAL…dann hat es sich auch mit jeglichen Fanfreundschaften… 😉
Ich gebe heute auch mal wieder meinen Senf dazu. Bin ja nun auch schon seit knapp 37 Jahren an Bord. Ob Bunker-Nordkurve, Singing Area, etc. es gab immer wieder Menschen die supporten wollten und das finde ich wichtig und gut. Da wir (dem Himmel sei Dank) nicht alle gleich ticken oder uns auch einfach im Laufe der Zeit verändern, sollten wir uns gegenseitig so respektieren wie wir sind. Ob nun Ultra oder kritischer sachlicher Fussballexperte. Was mich zunehmend stört ist der ständige Fingerzeig auf die, die es anders und daher falsch machen. Auf der GG erlebte ich zuletzt ein aggressives Verhalten gegenüber einem Fan, der einfach laut und emotional einen Spieler des Gegners verfluchte. Weder ansatzweise rassistisch noch homophob. Das war einfach nur frotzeln. Dann lese ich in einem anderen Blog darüber, dass die Fans auf der GG oder Nord entweder (dauer)supporten mögen oder einfach nicht ins Stadion gehen sollten. Die anderen meckern über den immer gleichen Singsang der Ultras. Echt jetzt? Kann nicht jeder so supporten wie er oder sie es möchte. Hauptsache ist doch, die Person bewegt sich mit ihren Äußerungen in einem, unseren FCSP gerechten, Rahmen. Und zu Pyro: Ich liebe diese Bilder von Pyro im Stadion. Das ist für mich einfach unheimlich stimmungsvoll und gehört dazu. ABER: Nur so lange, wie niemand verletzt wird und vor allem keinerlei Raketen oder Böller geworfen oder abgeschossen werden. Dass das den Verein viel Geld kostet ist Mist. Mit diesem Geld könnte man sinnvollere Projekte unterstützen. Aber ist diese Strafe überhaupt gerechtfertigt? Ich mag es nicht beurteilen. Gegen den SVW zog der Qualm nicht ab. Ja, war blöd. Aber ja nun bei weitem auch kein Weltuntergang. Verloren hätten wir trotzdem und wäre er rasch abgezogen wäre das Echo wohl ein anderes gewesen. Was fällt mir sonst noch ein. Der Einlass: Nur peinlich. Ich war schon in einigen Stadien, aber das vor der GG ist aktuell echt schon unangenehm und nicht mehr wirklich akzeptabel. Es muss doch möglich sein mehr als diese paar Scanner zu installieren. Aber es wurde zur Kenntnis genommen und sicherlich von den zuständigen Personen beurteilt.
Zu guter Letzt: Mir war das auch zu viel Herzschmerz mit dem SVW (den ich tatsächlich sehr schätze). Bei einem Heimspiel finde ich es im Stadion wichtig sich auf das eigene Team zu konzentrieren. Aber ich kann akzeptieren, dass das auch anders gesehen wird.
Viele braun-weiße Grüße
Benny von der GG