Reisende soll man nicht aufhalten…

Reisende soll man nicht aufhalten…

Finn Ole Becker verlässt den FC St. Pauli nach Saisonende. Er wird zur neuen Saison für die TSG Hoffenheim spielen. Damit verlässt nicht nur eines der größten Talente den FCSP, es endet auch eine auf vielen Ebenen zuletzt nicht mehr so runde Beziehung.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Das Finn Ole Becker den FC St. Pauli verlassen würde, wurde im Laufe des Jahres 2021 immer klarer. Im April liefen laut Andreas Bornemann noch Gespräche über eine Verlängerung. Allerdings wurde auch bereits über ein Szenario nachgedacht, in dem Becker nicht verlängert und das es in diesem Fall auch gemeinsam ins letzte Vertragsjahr gehen würde.
So kam es dann auch. Zwar soll es im Sommer ein Angebot von Eintracht Frankfurt gegeben haben, aber das schien nicht im Sinne von Finn Ole Becker zu sein. Das Transferfenster schloss und Becker blieb beim FC St. Pauli. Eine Verlängerung des Vertrages gelang laut Bornemann auch deshalb nicht, da Becker die Beratungs-Agentur wechselte und das vorherige Angebot nun als „nicht gut genug erschien„, wie Bornemann Ende des Jahres berichtete. Eine Verlängerung rückte damit in weite Ferne.

Ein Idealfall für ein NLZ

In ein NLZ stecken Profifußballklubs sehr viel Geld. Das muss sein, weil es Auflage der Lizenzierungsbestimmungen ist, ein hochwertiges NLZ zu betreiben. Aber es lohnt sich auch aus dem Grund, dass Spieler selbstständig entwickelt werden können und nicht (teuer) eingekauft werden müssen.
Finn Ole Becker, geboren in Elmshorn, erlernte das Fußballspielen beim TSV Sparrieshoop und Holsatia Elmshorn. Im zarten Alter von elf Jahren wechselte er 2011 in die Jugend des FC St. Pauli. Dort durchlief er sämtliche Jugendteams. sodass er 2015, im Alter von 16 Jahren, in der U17-Bundesliga für den FC St. Pauli debütierte. Sein Trainer damals: Timo Schultz.

Zwei Jahre später folgte der Wechsel in die U19. Im gleichen Jahr debütierte er in der U18-Nationalmannschaft. Becker durchlief fortan die weiteren U-Teams des DFB (U19, U20 und zuletzt im Herbst 2021 die U21). In der Saison 18/19 fanden Schultz und Becker in der U19 wieder zusammen. Die U19 spielte eine sehr erfolgreiche Saison und Becker war einer der Leistungsträger. Folgerichtig kam es dann im April 2019, unter Jos Luhukay, zu seinem ersten Kurzeinsatz in der 2. Liga beim Unentschieden gegen Bielefeld. Becker zeigte sofort, dass er ein riesengroßes Talent ist. Das war natürlich auch nicht den Verantwortlichen entgangen. Im Herbst 2018, also noch vor seinem Debüt in der 2. Liga, unterschrieb Finn Ole Becker seinen ersten Profivertrag, der gleich relativ langfristig gewählt wurde (es ist jener, der bis heute Gültigkeit hat und nun im Sommer ausläuft). In der Folgesaison war Becker fester Bestandteil des Profikaders und kam auf 28 Einsätze in der Liga. Ein Jahr später, in der Saison 20/21, waren dann auch wieder Timo Schultz und Finn Ole Becker vereint.

Finn Ole Becker, hier im Einsatz für die U19 des FC St. Pauli, durchlief die gesamte Jugendabteilung des FCSP.
(c) Peter Böhmer

Keine Frage, Finn Ole Becker ist ein ganz fantastischer Spieler und ein sehr großes Talent. Seine Fähigkeiten im Passspiel unter Druck sind enorm und dürften auch der Hauptgrund sein, warum Hoffenheim ihn verpflichtet hat (Analysen seiner Spielweise gibt es hier und hier). Trotzdem muss man auch feststellen, dass er zuletzt kein Stammspieler beim FC St. Pauli mehr war. Im Rautensystem haben Marcel Hartel und Jackson Irvine die Nase vorn gehabt. Das liegt daran, dass Irvine defensiv einfach klar besser ist und mehr Zug zum Tor besitzt als Becker und dieser seinerseits in seiner Entwicklung etwas zu stagnieren schien. Man darf gespannt sein, wie er sich in der 1. Liga macht. Der Fußball dort könnte ihm und seinen Stärken entgegenkommen. Aber er muss sicher an der ein oder anderen Stelle noch zulegen, um auf ein Level mit der Liga zu kommen.

Verlängern oder verkaufen? Nein, verlängern UND verkaufen!

Da es zu keiner Einigung über eine Vertragsverlängerung kam, wechselt Finn Ole Becker nun also ablösefrei nach Hoffenheim. So ideal, wie die Karriere von Becker beim FCSP bis dahin lief, das Ende ist so etwas wie das Worst-Case-Szenario für den Verein. Denn dieser hat viel investiert (wenn ihr mehr über die Logistik und auch Finanzen von NLZ’s wissen wollt, dann schaut mal bei diesem Artikel rein) und bekommt nun am Ende nichts. Klar, es gibt eine Ausbildungsentschädigung, aber das ist im Vergleich zu einer für Becker angemessenen Ablösesumme halt kein nennenswerter Betrag. Das ist schon richtig bitter und Andreas Bornemann machte da im Interview auch keinen Hehl draus, dass diese Situation für den Verein frustrierend ist:

Grundsätzlich sollten Spieler, die bei St. Pauli ausgebildet und entwickelt wurden und ihre Wertigkeit erreicht haben, nach Möglichkeit etwas zurückgeben, wenn sie den Verein verlassen. Sonst können wir in diesem Stil kein Nachwuchsleistungszentrum betreiben.“

Andreas Bornemann (Abendblatt, 20.12.2021)

Ich bin da vermutlich viel zu naiv, aber irgendwie wäre es schön gewesen, wenn sich da auch Dankbarkeit zeigen würde von Spielerseite. Im Idealfall hätte man beides haben können: Becker wechselt und der Verein bekommt trotzdem was dafür. Dazu hätte man den Vertrag verlängern und darin eine Ausstiegsklausel verankern können. Eine, die in der Höhe den Klubs aus der ersten Liga, wo Becker hinmöchte, nicht wirklich wehtut und trotzdem dem FCSP eine gute Summe auf das Konto spült (was weiß ich, 3-4Mio, oder so). Da kann ich mir nicht vorstellen, dass interessierte Klubs aufgrund so einer fixen, eher niedrigen Klausel abgesprungen wären.
Aber da bin ich sicher viel zu naiv und es ist viel zu romantisch gedacht, dass ein Spieler bzw. die Berater-Agentur solche Deals mitmacht – denn natürlich geht es bei derlei Transfers auch um viel Geld und das fällt bei Ablösesummen dann natürlich kleiner aus (Stichwort: Vertragsabschlussprämie). Zudem weiß ich auch gar nicht, wie die Gespräche verlaufen sind und ob es vielleicht auch Enttäuschungen auf Seiten von Becker in den Verhandlungen gab, also wie das laut Bornemann „sehr gute“ Angebot in den Augen der Becker-Seite aussah.

Vielleicht wäre es auch im Fall von Finn Ole Becker möglich gewesen den nächsten Karriereschritt zu gehen und zeitgleich dem eigenen Klub etwas zurückzugeben.
(c) Peter Böhmer

Sicher ist aber, dass der FC St. Pauli nun seine beiden größten Talente der letzten Jahre verloren hat und in beiden Fällen eher wenig dafür bekommt. Igor Matanović unterschrieb zu Saisonbeginn einen Vertrag in Frankfurt und ließ sich direkt wieder an den FCSP verleihen (da sind wir uns nicht sicher, ob das so ein guter Deal war). Dem FC St. Pauli wurden dafür kolpotierte 500.000,- € gezahlt. Bei Finn Ole Becker fließt nun gar keine Ablöse und er bleibt dem Klub auch nicht noch länger erhalten (da er ein ähnliches Angebot aus Frankfurt dem Vernehmen nach ablehnte).
Das ist dann doch schon ziemlich wenig, was da für den FCSP rausspringt beim Weggang von zwei großen Talenten. Ja, Reisende soll man nicht aufhalten. Aber aus Sicht der Klubs, die die Spieler zu Profis machen, wäre es gut, wenn sie für etwas mehr als Kost und Logis aufkommen würden.

Es ist bereits jetzt klar, dass die Achterposition beim FC St. Pauli, ob mit oder ohne Raute gespielt, ab Sommer wieder eine Baustelle ist. Das war auch bereits letztes Jahr so, als Rodrigo Zalazar den Verein verließ. Mit Hartel und Irvine kamen starke Neuzugänge und es bleibt zu hoffen, dass auch dieses Mal die richtigen Entscheidungen getroffen werden.

Trotz allem ist das für Finn Ole Becker natürlich eine riesengroße Chance und ein wichtiger Schritt auf der Karriereleiter, den er sich ganz bestimmt wohl überlegt hat. Man muss ja auch klar sagen, dass Eigengewächse es in ihren Klubs ab einem gewissen Punkt nicht immer nur leicht haben und ein Wechsel dadurch quasi vorprogrammiert ist.
Wir wünschen dir, Finn Ole, alles Gute für die Zukunft!

//Tim

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15 thoughts on “Reisende soll man nicht aufhalten…

  1. Ich finde das Verhalten von Becker einigermaßen unverständlich. Erst will er partout beim FCSP bleiben, dann, kurz vor Ende der aktuellen Transferphase, kündigt er seinen ablösefreien Wechsel zum Sommer hin an. Erscheint mir doch sehr unsolidarisch. Aber ok, ich habe natürlich auch keine Einsicht in die Gespräche der Beteiligten.

  2. Ich gehe eure allgemeine Einordnung mit (wie eigentlich fast immer), v.a. in der Kombination mit Matanovic ist das eine unbefriedigende Situation.

    Einem Punkt allerdings kann ich in der Beurteilung nicht folgen und das ist der von euch angesprochene „fehlende Zug zum Tor“ im Vergleich zu Irvine. So gern ich Jackson Irvine mag, er steht bei über 1000 Spielminuten aktuell bei 1 Tor + 2 Vorlagen, während Becker in ca. 750 Spielminuten 2 Tore und 3 Vorlagen erzielt hat. Dazu fallen mir bei Irvine ad hoc leider fünf vergebene Hochkaräter ein aus Spielen gegen Karlsruhe, Kiel und Aue.

    Somit komme ich wieder in Übereinstimmung mit eurer Analyse, wir haben auf jeden Fall eine sehr große Lücke zu schließen.

    1. Zug zum Tor ungleich Stärke im Abschluss.
      Allein die Tatsache, dass Du Dich an 5 Hochkaräter von Irvine erinnerst, zeigt ja, dass er Zug zum Tor hat (ob er trifft ist eine andere Sache). Bei Becker erinnere ich mich an keine einzige vergebene Großchance

  3. und tschüss

    auch hier steht das Geld mit Sicherheit im Vordergrund. Da kannst machen was de willst.

    Mache wir uns nichts vor. Wenn einer mit den Geldscheinen wedelt ist es aus mit der Solidarität

    Spieler kommen, Spieler gehen nur St. Pauli bleibt bestehen.

    Forza St. Pauli ✊

  4. vor einem halben Jahr wäre ich über diese Nachricht enttäuscht gewesen, heute nehme ich sie eher mit einem Schulterzucken wahr. Ein Ersatzspieler verlässt den Verein und kann somit relativ gut ersetzt werden.
    In den letzten 1,5 Jahren hat sich eh gezeigt, dass die Stärke des Vereins vor allem die Entwicklung und Integration von Neuzugängen ist, statt die Entwicklung der Eigengewächse, siehe Paquarada, Medic, Aremu, Kyereh (Amenyido, Irvine, Ritzka, Smarsch und Daschner sind evtl die nächsten in der Liste).
    Fazit: Schade, aber kein Beinbruch und keine Neuigkeit, die das „Projekt“ von Bornemann und Schultz auf den Haufen wirft.

  5. Moin Tim, oh jeh, als AfMler bin ich gerade aecht ein wenig enttäuscht, aber genauso ist das im Profifussie. Da wechselt demnächst Unser „Eigengewächs“ und gleichzeitig eine „aechte Millerntor-Identifikationsfigur“ ablösefrei in die BuLi zum „PrivatierMilliardärsHobbyVerein“, ist schon voll krass für mich. Finn Ole wünsche ich alles Gute! Aber schon wie so oft, stelle ich mir für Uns die Frage, was ist da „schief“ gelaufen?! Zum anderen lese ich hier von Euch gleich von einer neuen Baustelle für die nächste Saison, welche möglicherweise nun dann selbstverständlich für Euch auch nur durch einen weiteren kostenpflichtigen Transfer -für den von Euch immer noch ersehnten Aufstieg- „noch teurer“ gelöst werden muss. Mein „FC St. Pauli Spirit“ bleibt so dann bestimmt am Millerntor und Auswärts höchstwahrscheinlich auf der Strecke. Jetzt wünsche ich mir noch mehr maximal Platz IV am Ende der Saison und gleichzeitig als AfMler z.B. die paritätische NLZ Förderung des Mädchen und Frauenfußball ab sofort. Forza mein magischer FC Sankt Pauli!

  6. In den meisten Punkten gebe ich euch (wie so häufig) recht. Natürlich würde ich mir auch romantisch wünschen dass der Spieler an den Verein denkt und entsprechend verlängert + Kaufoption. Aber da ist das Interesse eben anders (Thema Handgeld).

    Fairerweise muss man natürlich auch sagen dass der Verein ja auch ähnlich agiert. Wenn ein Spieler nicht mehr passt dann darf er im Zweifelsfall nicht mal mir als Ersatztorhüter agieren… egal wieviel Jahre er für den Verein alles gegeben hat… Das darf man in solchen Situationen eben auch nicht vergessen, ist ein (Scheiß) Geschäft und wenn der Verein entsprechend Entscheidungen trifft, darf er sich dann auch nicht über Spieler aufregen die ähnlich agieren…

    Für mich ist das alles in allem aber dennoch eine Erfolgsgeschichte, FOB zeigt doch jedem jungen Spieler, dass es beim FCSP möglich ist von der Jugend bis in die Bundesliga zu kommen. Das ist Werbung die man lange Zeit so nicht hatte. Dazu hat man einen soliden 2. Ligaspieler für „relativ“ wenig Geld aus den eigenen Reihen gehabt…

    Der Verein wird aus der Situation lernen und zukünftig etwas intensivere Gespräche führen bzw. frühzeitiger versuchen einen potenziellen Käufer zu finden… Der Verlust ist ärgerlich aber sportlich momentan keine Katastrophe…

    1. Moin Timo, Jooh, das Geschäftsmodell in dem Unser magischer FCSP sich um sportlichen Erfolg bemüht ist einfach Sch…..! Über den sportlichen Entscheidungen im Profibereich Unseres FCSP steht glücklicherweise die letzten Jahre das Monetäre eindeutig bei den (Kader)Entscheidungen im Vordergrund und das Millerntor gehört schon bald Uns. Unser „Pfund“ bleibt die soziale „Strahlkraft“ von den Mitgliedern und Fans für diverse Projekte und nicht zu vergessen, auch dem NLZ. Der neue Hoffenheimer „Besitzer“ von Herrn B. leistet dies alles auch „großzügig“ aus seiner „Privatschatulle“ in seiner „überschaubaren“ Gegend.
      In diesem Sch…. Geschäftsmodell ist es logischer weise natürlich in Ordnung, wie das nun (Handgeld?!) gelaufen ist. Gerade in diesem Fall hätte ich mich doch moralisch riesig z. B. über ne Spende aus Hoffenheim an diverse sozialen Projekte und/oder Unseren e.V. hier gefreut, schon um „begründete“ Unmutsäußerungen bei einem evtl. Pflichtspiel am Millerntor und einem Auswärtsboykott vorzubeugen. Wir werden es erleben, oder auch nicht…

  7. War abzusehen und ich bin froh dass es jetzt klar ist und Bornemann so genug Zeit bleibt.

    Ich habe da auch keine Angst, weil unsere sportlich Verantwortlichen einen dermaßen guten Job machen, dass sie auch dieses Problem lösen werden.

    Worüber ich mir allerdings schon seit längeren Gedanken mache ist unser NLZ.

    Bei der Profi-Mannschaft wird immer suggeriert, dass man den Leuten auch die besondere Seele dieses Vereine näher bringt. Da werden Führungen durchs Viertel organisiert etc. und wenn ihr Besucher bei euch im Podcast habt denke ich mir immer: Jo, der Typ hat’s geschnallt was es bedeutet für diesen besonderen Verein zu spielen.

    Bei den Jungs die in den letzten Jahren unser NLZ verlassen haben habe ich diesen Eindruck nicht mehr. Sie können deutlich besser Fußball spielen, aber charakterlich erinnern sie viel mehr an einen dieser cleanen 0815-Fußballstars, wie sie zu Hauf bei FIFA von meinem PlayStation-Controller über die grüne Pixelpampe gejagt werden.

    Vielleicht bilde ich es mir nur ein, vielleicht überschattet auch der großartige Schnecke Kalla meine objektive Wahrnehmung, aber ich fände es wirklich mal interessant ob unser NLZ einfach nur das Borussia-NLZ in braun/weiß ist oder ob da auch St.Pauli-Kultur gelebt wird.

    Gerade seit dem ersten Auftritt von FO Becker mit seiner seltsamen Verbeugung rätsele ich darüber.

    Ist der große Traum von einem Spieler in unserem NLZ einmal mit dem FC St. Pauli oder mit dem FC Bayern München in der Bundesliga zu spielen?

    1. Meine Gedanken gingen in eine ähnliche Richtung.

      Zunächst, es für mich absolut legitim und teilweise sogar nachvollziehbar, wenn Spieler ihren Vertrag nicht verlängern und ablösefrei (mit dem daraus resultierenden Handgeld und der deutlich größeren Auswahl) einen Verein zu verlassen. Das sagt für mich nichts über den eventuellen Charakter des Menschen aus. Außerdem, wir waren schon oft genug Nutznießer!

      Der neue Verein von FOB ist hinsichtlich der sportlichen Möglichkeiten (junges Team, Versuch einer attraktiven Spielweise, hervorragend vernetzter Trainer, hohe Ambitionen) wahrscheinlich sogar gut gewählt. In der WhatsApp-Gruppe der Bundesligaspieler macht „der gehört zu Hoffenheim“ vermutlich auch mehr her als manch anderer Verein.

      Wie Mario messe ich die Arbeit des NLZ ebenfalls daran, was wir von unseren Werten vermitteln. Zwar wird nur ein kleiner Teil dauerhaft beim Fußball bleiben, dennoch müssen wir den jungen Menschen näher bringen, in welcher Branche sie ihr Geld verdienen werden. Sollte das der Fall sein, hat es im konkreten Fall offensichtlich nicht funktioniert. Es gibt jede Menge (Bundesliga-)Vereine bzw. GmbHs/AGs, die es mit ihren Geschäftsgebaren nicht in den ÖRR schaffen.

      1. Frank hat (viel knapper und präziser) genau das zum Ausdruck gebracht, was ich gedacht habe.

        Klar ist es Business und natürlich kann ein Spieler wechseln (auch ablösefrei) und ich bin auch froh dass es so ist (Fußballspieler sind halt eben auch keine Ware, die man nach eigenem Gutdünken vertickern kann).

        Aber ganz generell und unabhängig von JOB hat jeder Arbeitgeber die Möglichkeit ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem es seinen Arbeitnehmern auch bei gut dotierten Angeboten von der Konkurrenz schwerer fällt zu gehen. Einfach weil sich der Arbeitnehmer mit diesem Verein identifiziert.

        Und ich finde als auszubildendes Unternehmen habe ich auch die Pflicht dem Azubi Werte mitzugeben und diese Pflicht hat das NLZ vom FC St. Pauli im besonderen.

        Ist alles ein wenig Offtopic, aber ich finde wenn immer geschrieben wird „Das Geschäft ist knallhart und wir dürfen nicht so romantisch sein“, darf man sowas nicht ausser Acht lassen.

        Das NLZ messe ich nicht ausschließlich am sportlichen Erfolg.

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