Der FC St. Pauli macht Fabian Hürzeler zum Cheftrainer. Diese Entscheidung ist nach den letzten Wochen nicht mehr verwunderlich und dürfte trotz fehlender Erfahrung von Hürzeler das geringste Risiko darstellen.
(Titelbild: Peter Böhmer)
Nein, so richtig groß waren die Veränderungen nicht, die der FC St. Pauli im Testspiel gegen Union Berlin präsentierte. Davon war aber auch nicht auszugehen, denn Fabian Hürzeler sagte bereits nach seiner ersten Trainingseinheit: „Ich werde nicht den großen Zampano machen und alles auf links drehen. Wir haben die Dinge schon sehr gut gemacht. (…) Wir werden weiterhin mutig sein, nach vorne spielen. Es wird vielleicht ein-zwei strukturelle Anpassungen geben, die man hoffentlich auf dem Platz sieht.“
Leichte Veränderungen im Test gegen Union
Im Testspiel gegen Union Berlin konnte man dann zumindest erahnen, was Hürzeler mit „ein-zwei strukturellen Anpassungen“ gemeint haben könnte. Bei der 2:3-Niederlage in Berlin agierte der FC St. Pauli zwar weiterhin mit einer Fünferkette, wie auch zum Ende der Hinrunde. Aber anstelle von zwei Angreifern, standen an der Alten Försterei drei Offensivkräfte auf dem Platz, während dahinter eine Doppelsechs agierte.
Es ist natürlich unklar, ob dies eine dauerhafte Umstellung sein soll und wie sich das verändert, wenn Jackson Irvine wieder mit an Bord ist. Neben der leicht veränderten Formation zeigte sich das Team aber auch im Pressing sehr aktiv und vor allem recht gut geordnet im neuen System. Deutlich wurde aber auch: Alte Fehler, Ballverluste in ungünstigen Positionen und Probleme in defensiven Umschaltmomenten, hatten weiter Bestand. Und so lesen sich die Worte von Hürzeler nach dem Spiel so, als wenn er sie von seinem ehemaligen Chef gelernt hätte: „(…) Und wenn wir einfache Fehler vermeiden, können wir hier sogar als Sieger vom Platz gehen. Wichtig ist jetzt, dass wir die Fehler analysieren und das Beste daraus machen.“ (Twitter)
Risikoärmste Option
Es ist ein sehr großer Schritt, den Fabian Hürzeler macht. Sein letztes Spiel als Cheftrainer eines Fußballclubs machte er im März 2020, als der FC Pipinsried in der Oberliga unter seiner Leitung mit 7:2 gegen den FC Deisenhofen gewann. Zwischendurch, als Timo Schultz coronabedingt fehlte, durfte er das Cheftrainer-Dasein gemeinsam mit Loïc Favé ausüben. Die Spiele damals verliefen überaus erfolgreich für den FCSP.
Trotzdem muss Fabian Hürzeler als unerfahren bezeichnet werden. Einen 29-jährigen zum Cheftrainer zu machen, der gerade erst seine Ausbildung zum Fußballlehrer absolviert, ist alles andere als risikoarm. Er ist damit der jüngste Cheftrainer in den ersten drei Ligen in Deutschland. Da die Verantwortlichen bei der Entlassung von Timo Schultz betonten, wie ernst die sportliche Situation ist und Oke Göttlich sagte, dass „Hoffnung + neuer Stürmer + x“ nicht reiche, stellt sich die Frage, ob das nun vorhandene Risiko mit Hürzeler an der Seitenlinie nicht genau das ist, was es zu verhindern galt.
Allerdings ist es natürlich ein Vorteil, dass mit Fabian Hürzeler kein Unbekannter beim FC St. Pauli anfängt. Durch seine Zeit als Co-Trainer kennt er die Spieler, die Abläufe, den Staff und sicher auch die Feinheiten im zwischenmenschlichen Umgang beim FCSP. Und auf der anderen Seite ist auch die Arbeitsweise von Hürzeler den Verantwortlichen bekannt. Dies bedingt eine geringe bzw. gar keine Eingewöhnungszeit, was angesichts der bereits fortgeschrittenen Vorbereitung ein gewichtiges Argument gewesen sein dürfte.
Zeit arbeitete für Hürzeler
Der FC St. Pauli hat sich nach Ende der Hinrunde Zeit gelassen mit der Entscheidung. Erst drei Wochen nach dem letzten Spiel, wenige Tage vor Start der Vorbereitung, hat man Timo Schultz entlassen. Und erst kurz vorher, so war zu hören, haben sich die Verantwortlichen nach der Verfügbarkeit von anderen Kandidaten umgehört. Jeder weitere Tag der Vorbereitung mit Hürzeler als Interimslösung spielte ihm gewissermaßen in die Karten. Denn die Verantwortlichen betonten, dass ein Trainerwechsel nach der Hinrunde Sinn mache, da nun eine lange Vorbereitung anstehe. Wechselt man mitten in dieser noch ein weiteres Mal den Trainer, wäre weitere wichtige Zeit verloren gegangen.
So muss der Weg zu dieser Entscheidung als holprig bezeichnet werden. Denn fraglich ist, wie die Entscheidung pro Hürzeler gefallen ist. Einzig auf Basis von zwei Wochen Vorbereitung und einem Testspiel mit leichten Veränderungen und alten Problemen, dürfte sie (hoffentlich) nicht gefallen sein. Viel eher wird man sich in dieser Zeit auch mit anderen Kandidaten intensiv befasst haben. Hürzeler scheint sich dabei als beste Option herauskristallisiert zu haben.
Und so komisch es klingen mag: Ein neuer Trainer mit neuer Spielidee in einem neuen Umfeld (man schaue auf den Saisonstart von Bielefeld und Fürth) hätte ein höheres Risiko dargestellt. Höher als einen 29-jährigen ohne Erfahrung zum Cheftrainer zu machen. Denn seine Fähigkeiten nur anhand seines Alters und seiner Erfahrung zu beurteilen, ist falsch. Hürzeler wurde von mehreren Seiten immer wieder bescheinigt, dass er ein absoluter Fachmann in Sachen Fußball ist. Entscheidend wird nun sein, wie er ein Team führen kann. (Und falls es jemanden interessiert: Ich persönlich finde auch, dass es die richtige Entscheidung ist.)
Es ist sehr interessant, welche Personalentscheidungen der FC St. Pauli in der Winterpause trifft. Mit Elias Saad und Maurides wurden zwei Spieler verpflichtet, die über keinerlei Erfahrung in der 2. Bundesliga verfügen. Mit Fabian Hürzeler gibt es nun einen Cheftrainer, der ebenfalls keine Erfahrung auf dieser Ebene vorweisen kann. Es ist den Verantwortlichen also nicht vorzuwerfen, dass hier Entscheidungen aufgrund von öffentlichem Druck oder Ähnlichem getroffen wurden. Denn dann hätte man vermutlich auf Erfahrung gesetzt. Viel eher zeigen diese Personalentscheidungen, dass es sich dabei um solche aus Überzeugung zu handeln scheint.
Kaum auszumalen, was passiert, wenn der Rückrundenstart in die Hose geht und der FCSP keine Chance mehr hat auf dem Transfermarkt zu reagieren und nun auch die Patrone „Trainerwechsel“ verschossen wurde. Es ist zu hoffen, dass diese Überzeugungen genau ins Schwarze treffen.
In diesem Sinne: Viel Erfolg mit der neuen Aufgabe, Fabian Hürzeler!
// Tim
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Ich bin kein Fan von den letzten Entscheidungen von der sportliche Leitung. Sprachen wir über das NFL, würde ich vermuten, dass die FCSP für eine gute Draft Position spielt.
Hallo Tim,
im Kern durchaus überzeugend deine Sichtweise und deine Argumente, aber warum spricht niemand über Loic Favé? War/ist der etwa weniger Fachmann als Hürzeler?
Der ist irgendwie ‚kalt abgeschoben‘ worden, oder?
Ansonsten aber beibe ich sehr skeptisch, denn man wird kaum annehmen können, dass Schulle seine Co-Trainer nicht hat zu Wort kommen lassen. Insofern: Offenbar ist doch allen Dreien nicht mehr eingefallen, um eine Wende zu initiieren.
Viele Grüße, Winfried
Ich kenne Hürzeler nicht. Er steht für das Team Schultz und damit für eine Art von Fußball, die ich sehr zu schätzen gelernt habe.
Positiv ist, dass Hürzeler dann irgendwie doch für Kontinuität steht.
Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack was die Personalie Schultz angeht, der mich nach dieser Entscheidung noch ratloser zurück läßt.
Die sportliche Bilanz des Jahres 2022, die nach vereinsinternen Aussagen die eines Absteigers war, ist auch die Bilanz von Hürzeler.
Im Herbst sagte Oke einmal sinngemäß, dass wir nicht die Leute brauchen, mit denen wir uns besonders wohl fühlen, sondern die, die den Finger auch mal in die Wunde legen, die Missstände ansprechen, auch wenn es unbequem ist.
Meine er damals schon Hürzeler?
Wir wissen es nicht.
Aber irgendwie kommen mir Erinnerungen an 2017, als Janßen das Traineramt von Ewald Lienen übernahm.
Ich hoffe, dass tatsächlich eine offene, objektive und sachliche Analyse die Entscheidungen dieses Winters gelenkt haben und nicht persönliche, atmosphärische Schwingungen, die man als Außenstehender schon seit September erahnte.
Und ich hoffe, dass wir in den ersten Spielen ordentlich Punkte liefern, sonst wird das ein ganz unangenehmes Frühjahr.
Viel Zeit wird Hürzeler vermutlich nicht bekommen.
Naja…..zusammengefasst sind das ja alles „billige“ Lösungen, die von unserem magischen FCSP
da angeboten werden. Ob wir damit den Weg aus dem Keller finden, ist wohl mehr wie fraglich
Auch wenn ich generell eine positive Grundeinstellung habe, hauen mich diese Maßnahmen alle nicht
vom Hocker….mir ist zuviel Regionalliga dabei……aber wenn das der neue Weg sein sollte, dann
gucken wir halt in Zukunft erst einmal 3. Liga und kurze Zeit später dann Regionalliga am Millerntor.
Sollte sich mein Gefühl täuschen, bin ich der Letzte, der sich dafür nicht entschuldigen kann
Aber ich hatte gehofft, dass nach Burgstaller, Kyereh und Schulle mindestens zweitliga-erfahrene und
taugliche Namen neu hinzukommen…..jetzt sieht der eingeschlagene Weg anders aus….die „billige Variante“ halt.
Forza
Eines kann man Bornemann jedenfalls nicht vorwerfen: Dass er das Risiko scheut. Sowohl die Neuverpflichtungen (erst recht – wenn nicht noch ein „Name“ für die Offensive verpflichtet wird) als auch die Trainerposition könnten ihn den Job kosten, auch wenn wir nicht absteigen. Ich denke, dessen ist er sich bewusst – von daher sehe ich es wie Tim: eine reine Verlegenheitslösung wird Hürzeler nicht sein.
Anders als so mancher Kommentar (nicht nur hier), sehe ich nicht unbedingt, dass Hürzeler gleichsam nach der Devise „mitgefangen – mitgehangen“ für die TS-Zeit verantwortlich ist. Wie viele seiner Ideen oder Kritiken tatsächlich in die gemeinsame Arbeit eingeflossen sind, lässt sich von außen schlecht beurteilen. Jedenfalls war er eben nur einer von zwei Co-Trainern und eben nicht der Verantwortliche. Ich denke, Bornemann wird sicherlich einen besseren Einblick in die Arbeitsweise der Drei gehabt haben – dass nur Hürzeler bleiben durfte, könnte insofern den Grund haben, dass Hürzeler andere Lösungen vorschwebten, die er letztlich gerade nicht im Trainerteam durchsetzen konnte.
Was natürlich für den Erfolg der Entscheidung „Hürzeler“ spricht ist der Umstand, dass die Mannschaft weitaus besser gespielt als gepunktet hat. Schaut man, wie eng es tabellarisch zugeht, dann reicht eigentlich Kontinuität in der Leistung, für die man sich ab & an auch belohnt, schon aus, um wieder in angenehmere Gefilde zu gelangen. Es brauch gar nicht alles auf links gekehrt zu werden. Und vielleicht reicht sogar der Weckruf Trainerentlassung, um die letzten 5 % herauszukitzeln.
Schaut man im Nachhinein auf die Entscheidungen der letzten Woche, so verdichtet sich bei mir der Verdacht, dass die Entlassung TS keinem Masterplan folgt, wie mancherorts behauptet. Dann hätte man schon längst mit anderen Kandidaten gesprochen und „zeitnah“ eine externe Lösung präsentiert. Mittlerweile glaube ich, dass die Entlassung doch Folge der Analyse und der Unzufriedenheit mit den präsentierten Lösungsvorschlägen für die bekannten Probleme war. Inwieweit persönliche Animositäten dabei eine Rolle gespielt haben oder dazu gekommen sind, werden wir in absehbarer Zeit wohl nicht erfahren.
An einen Masterplan glaube ich auch nicht. Dann wäre der Zeitpunkt der Entlassung nicht so beschissen gewählt gewesen.
Tut mir Leid.
Fuer mich hat das ganze einen extrem faden Beigeschmack:
(1) Hürzeler war Teil des Teams Schulz, und ich glaube, dass Schulle ziemlich demokratisch gefuehrt hat. Das heiss, dass wir statt drei Fachleuten, jetzt nur noch einen haben. D.h ich erwarte, dass das Trainerteam jetzt weniger kompetent (bzgl. Taktik, Weiterentwicklung von Spielern, Umgang mit Krisensituation etc) sein wird. Das einzige wo ich Hürzeler mehr zutraue ist Emotionalitaet/Motivation. Ich sehe ihn als emotionaler und aggressiver als Schulle–evtl kann er die Spieler damit besser mitreissen.
(2) Ich sehe den Kader als Hauptproblem (fehlender sehr guter 9er und 10er) und dieser ist nicht sehr verstaerkt wurden
(3) Wenn also Hürzeler’s Emotionalitaet/Motivationsansatz nicht (relativ schnell) greift, kommen wir schnell in grosse Abstiegsgefahr–mit einem unerfahrenem Cheftrainer.
(4) Dann kommt eventuell der Feuerwehrmann, und wenn auch das nicht greift, dann kann es leider Richtung 3 Liga gehen. Fuer mich ist dieses Sznario seit heute wahrscheinlicher geworden.
Sehe ich ganz genauso.(alle Punkte)
Wenn wir Mitte März auf einem Abstiegsplatz stehen, kommt Friedhelm Funkel und im Sommer gibt es einen Neustart mit neuem Sportchef und Trainer.
Nüchtern betrachtet einfach ein weiteres Glied in der Kette merkwürdiger Entscheidungen. Wenn man sich 2022 ansieht, dann spricht doch viel für ein Problem fehlender Spieler. In der ersten Jahreshälfte fehlten zentrale Spieler durch Verletzungen oder Länderspiele. In der zweiten Jahreshälfte waren in der Defensive wieder Verletzungen prägend und in der Offensive trafen die Stürmer nicht – was angesichts ihrer Performance bei den Vorgängervereinen nicht überrascht. Schließlich lief es 2021 richtig gut. Nun statt neuer Spieler den Impuls zu setzen, einen Co-Trainer zum Cheftrainer zu machen, das muss man wirklich nicht verstehen….. Dem neuen Trainer drücke ich im Interesse des Vereins die Daumen.
Das wirkt doch alles recht planlos.
3 Wochen bis zu Schultz Entlassung, dann nochmal 3 Wochen bis zur Beförderung von Hürzeler. Das wirkt nicht so als ob man vollends von Hürzeler überzeugt wäre, sondern eher wie die kostengünstige, risikoarme Notlösung.
Bornemann hätte mM zum Trainingsauftakt ein neues Trainergespann präsentieren müssen. Hier wurde und wird immernoch (Co Trainer gibts ja aktuell nicht) wertvolle Zeit verschwendet.
Trotzdem halte ich Hürzeler für einen guten Trainer und vielleicht ist er ja ein ähnliches Talent wie Nagelsmann. Auf eine gute Rückrunde!
Wahnsinnig schwach moderierter Übergang
Interna sind mir nicht bekannt, daher keine Ahnung wer die Idee auf ein 5-2-3/5-3-2 umzustellen hatte, aber seit Dienstbeginn war das eigentlich ein DREIER Trainer Team und einer bleibt dann über? Das ist ganz schwach, auf allen Ebenen
Solange so eine Kultur in der Führung zelebriert wird, bin ich auf jeden Fall raus.
Und so einen Cheftrainer Start kann sich doch nicht ernsthaft jemand wünschen… Bitter, bitter
Schon von Außen wirkte es so, dass Schulle und Favé enger waren. Hürzeler war ja nicht umsonst derjenige, der während der Spiele nicht mit auf der Bank saß. So gesehen mag es im Negativen konsequent von Bornemann sein, das Duo im Paket vom Hof gejagt zu haben. Denn beide standen zusammen für die Spielidee und deren Umsetzung, die uns fast in die 1. Liga geführt hätte. Mag auch sein, dass Hürzeler mehr der Typ Motivator, sein Style mehr fordern als fördern ist. Bleibt zu hoffen, dass er da mehr als nur Strohfeuer-Qualitäten hat. Wir werden es erleben. Aber was Bornemann da veranstaltet, macht echt nicht den Eindruck, richtig durchdacht zu sein. Mal schauen, wann die neuen Co-Trainer aufschlagen.
Somit sollte klar sein, daß es also keine sportlichen Gründe waren, die zur
Entlassung von Timo Schultz geführt haben, wenn einer der Co-Trainer danach
zum Cheftrainer befördert wird.
Ansonsten sehe ich die Patrone „Trainerwechsel“ noch nicht als verschossen an.
Sollte der Rückrundenstart komplett in die Hose gehen, glaube ich nicht, daß
man sich das beim FCSP bis zum 34. Spieltag lang angucken wird. Dazu ist das
Gefälle zwischen Liga 2 und Liga 3 zu groß. Wahrscheinlich werden die Spieltage
18 – 22 [FCN, H96, FCK, FCM, FCH] dann die wahre Reifeprüfung für Hürzeler sein.
Auf mich wirkt das Ganze ohnehin so, als ob Bornemanns Wunschkandidaten
dann doch nicht bereit gewesen sind, zum FCSP zu kommen und Hürzeler dann
eben die bestmöglichste Alternative darstellte. Zum Anfang einer Saison hätte ich
diesem Move (Co wird Chef) ja vielleicht etwas abgewinnen können, so mitten in
einer Saison, die vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt ist, wirkt das auf mich
ganz schön riskant. Ich hätte da zunächst weiter Schulle vertraut.
Irgendwie habe ich bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl und hoffe, daß wir in
der Rückrunde nicht zum zweiten AUE werden.
Das Versagen der Führung ist es drei Wochen für beide Entscheidungen gebraucht zu haben. Erinnert an die Entscheidung für Schulle damals als man auch ewig brauchte.
Warum wird sowas nicht während der Rückrunde laufend vorbereitet so dass es schnell zu einer Entscheidung kommt?
Warum gibt es kein vorbereitetes Trainer scouting auf das zurückgegriffen werden kann wenn eine Trainerentlassung in Betracht gezogen wird?
Leider drängt sich da der Eindruck auf, dass viel gewartet wird (vgl. auch Verträge letzte Saison) und nicht vorausschauend Szenarien entwickelt werden.
Ob die Entscheidung richtig ist, kann und will ich nicht bewerten.
Nun letztlich kann man alles Schönreden
Ich bleibe dabei, das Vorgehen ist unterirdisch und die Ergebnisse basieren nicht auf Analysen sondern Hoffnungen
Solange die KI noch gute Lösungen für Bornemann ausgeworfen hat, wurde er völlig zu Unrecht abgefeiert. Selbst mit den guten Spielern kommt er nicht nachhaltig klar. Seine Kader sind Hire and Fire. Mit Trainern kann er da nach der völlig unsinnigen carte blanche durch Göttlich genauso verfahren. Wenn es schief geht zieht er wieder den Kopf aus der Schlinge. Hürzeler ist jetzt schon eine lame duck, die keine Chance hat. Der Kader ist nach meiner Einschätzung schwächer als vorher und ob des finanziellen Aufwands sogar schlecht
Selbst die „Stars“, wie Smith, Saliakas, Eggestein, Hartel sind nur Zweitligamittelmaß. Der Sportchef war sogar für Aachen zu schlecht. So sieht die Lage auch aus. Seine Bilanz ist bisher katastrophal
„Viel eher wird man sich in dieser Zeit auch mit anderen Kandidaten intensiv befasst haben“
Es könnte ja auch sein, dass dieEntscheidung pro Hürzeler gefallen ist, weil keiner der „ausgeguckten“ externen Trainerkandidaten bereit war, ans Millerntor zu wechseln. Mir scheint, dass der FCSP nach den Ergeignissen zur Entlassung von Schulle kein begehrter Trainersitz ist. Abläufe, Begründungen, Reaktionen sprechen sich doch in der Branche herum und die Äußerungen einiger Trainer mach auch die Wertschätzung von Schulles Arbeit deutlich. Da seit der Regentschaft von Oke und AB kein Trainer länger als 1-2 Jahre bleiben durfte, tut sich doch kein bekannter Übungsleiter dieses Risiko an – schon gar nicht nach den Reaktionen vieler Fans.
Ich halte die Entscheidung pro Hürzeler für eine Notlösung und kann nur hoffen, dass er unbeschadet – vielleicht sogar gestärkt – aus diesem Abenteuer herauskommt. Der „Fall Matanovic „ sollte eigentlich eine ernste Warnung sein.
Spannend wird die Frage des Co-Trainers sein: darf Hürzeler ihn aussuchen oder wird er von AB gesetzt?
Insgesamt eine traurige und peinliche, allerdings selbst verschuldete Phase des FCSP, die Nichts Gutes für die Zukunft erwarten lässt.
Szenario 1:
Die Entscheidung gegen Schulle (Disclaimer: Ich finde sie falsch) hat deswegen so lange gedauert, weil die sportliche Leitung und das Präsidium gemacht haben, was sie vorher auch angekündigt haben, eine sorgfältige und ergebnisoffene Analyse. Dito die Entscheidung für Hürzeler.
Szenario 2:
Bornemann und Göttlich haben unter Mitwirkung des trojanischen Pferdes Hürzeler einen perfiden Plan geschmiedet, um Schulle und Favé kaltherzig rauszumobben. Um gleichzeitig auch den ganzen Verein zu zerstören, haben sie sich absichtlich besonders viel Zeit gelassen. Dito die ewig dauernde Trainerfindung. Dabei sind sie auch noch so doof, dass sie gar nicht kapieren, dass dann ja auch der lukrative Hauptamtler-Job, den sich Oke mit Hilfe von AFM und AR erputscht hat, flöten wäre.
Zugegeben, Szenario 1 klingt schon recht absurd…
Da es die gemeinsame Analyse nicht gegeben hat, kann Szenario 1. nicht greifen. Es wird allerdings nicht das Zweite sein, weil man die falsche Entscheidung so treffen kann. Ist halt so. Bornemann dachte nur er kriegt Köllner vorher überredet zu kommen. Da dann aber 1869 noch ne fette Ablöse wollte, hat das nicht mehr geklappt. Jetzt kommt er erst im Sommer, so 1860 weiter den HSV der dritten Liga spielt und wir nicht absteigen.
Die gemeinsame Analyse hat es nicht gegeben?
Das war mir nicht bewusst, gibt es dafür eine Quelle?
Top-Kommentar, den unterschreibe ich auf der Stelle.
Schulle ist direkt nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub beurlaubt worden. Mit ein Rätsel wann die stattgefunden haben soll. Ansonsten erwähnt auch niemand mehr diese ominöse Analyse
Die Fragen, die Schulle bezüglich der Hinrunde und einer Perspektive für eine erfolgreichere Gestaltung der Rückrunde beantworten sollte, sind ihm also entweder nicht gestellt worden oder er konnte sie nicht beantworten, weil er bis zu seiner Freistellung im Urlaub war?
Das wäre in der Tat ominös, denn es würde ja bedeuten, dass Bornemann und Göttlich es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen. (Und dass ersterer seinem Trainer Urlaub genehmigt hat, obwohl die wichtige Aufarbeitung der Hinrunde auf der Agenda hätte stehen sollen – aber wenn sie in Wirklichkeit gar nicht stattgefunden hat, wäre dieser Punkt natürlich zu vernachlässigen.)
Dass niemand mehr von der Analyse spricht, reicht mir übrigens nicht als Quelle dafür, dass sie nicht stattgefunden hat.