Lage am Millerntor – 14. Februar 2023

Lage am Millerntor – 14. Februar 2023

Die Lage am Dienstag rund um den FC St. Pauli, u.a. mit dem „Monumental“, Jakub Jankto, Macauley Chrisantus und (keinen) Pfifferlingen.

FCSP News

Heimsieg gegen Kaiserslautern

Zäh war es, aber eben auch erfolgreich – zum Glück.
Tims Analyse hatten wir hier ja gestern schon beworben, im Verlauf des Tages kam die Aufbereitung in Form von „Stimmen und Statistiken“ hinzu.
Weiterlesen könnt Ihr dann bei Kleiner Tod.

Kennt Ihr noch Macauley Chrisantus? Der Stürmer des KSC sorgte mit seinem Tor am 5. Februar 2010 dafür, dass die Serie von drei „zu Null“-Siegen des FC St. Pauli (2:0 in Ahlen, 1:0 gegen Aachen, 2:0 in Duisburg) nicht weiter ausgebaut werden konnte, auch wenn der FCSP trotzdem mit 2:1 gewann.
Was uns natürlich zu der Frage bringt, wann zuletzt vier Mal in Folge zu Null gewonnen werden konnte…
Fünf Spiele in Folge zu Null mit vier Siegen gab es in der Aufstiegssaison 2006/2007 (2:0 bei Werder II, 3:0 gegen Ahlen, 0:0 in Osnabrück, 2:0 gegen Düsseldorf, 3:0 in Erfurt), da war aber eben das Unentschieden in Osnabrück dabei.
Und erinnert Ihr Euch noch an den April 1998, als es in vier Spielen 4x ein 0:0 gab? Wahnsinn.
Gar sieben Spiele ohne Gegentor gab es November 1993 bis März 1994, da waren allerdings auch zwei 0:0 dabei.
Aber vier Siege in Folge zu Null? Mit der Saison 1986/87 habe ich die Suche eingestellt – wenn also jemand ergänzen möchte, nur zu.

Podcast Dreierpack

Im „Nach dem Spiel“-Gespräch hatte Michael erneut Stefan vom FCK-Blog zu Gast, der von seinem Hamburg-Wochenende berichtete. Sie sprachen über die Situation als Gästefan am Millerntor, das Spiel und natürlich auch (s.u.) über die rassistischen Beleidigungen gegen unsere Spieler in sozialen Netzwerken.
Wenn Ihr die ca. 36 Minuten durch habt, könnt Ihr aber gleich weiter hören: „If you can hear us“ ist ebenso mit der Spieltagsfolge am Start wie „Welcome to Hell“, letztere wie gewohnt auf Englisch.

Kollaustraße

Heute ist trainingsfrei, morgen wird zur gewohnten Zeit um ca. 11.15h trainiert und am Donnerstag und Freitag dann wieder ohne Öffentlichkeit.

Rassismus gegen Maurides und Afolayan

Im Nachgang des Heimsieges gegen Lautern gab es in den sozialen Netzwerken rassistische Beleidigungen gegen Maurides und Dapo Afolayan. Dies insbesondere auf Instagram, teilweise auch als Direktnachricht an die Accounts der beiden Spieler. Als Maurides seinen Account daraufhin auf „privat“ schaltete, wurde auch der Account seiner Partnerin Opfer dieser Angriffe.
Es sollte unnötig sein dies hier zu erwähnen, ist es aber eben leider nicht: Rassismus ist keine Meinung. People of Colour als Affen zu bezeichnen ist rassistisch.

Dies dann auch noch im Nachgang eines Spiels zu machen, in dem der gegnerische Verein explizit den Kampf gegen Rassismus auf den Trikots trug, zeugt einerseits von besonderer Dummheit, gab dem 1. FC Kaiserslautern aber andererseits auch die beste Steilvorlage der Welt sich davon zu distanzieren. Danke also auch an dieser Stelle für die klaren Worte. Im Folgetweet gibt es auch die Bitte um Entschuldigung.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Handball Oberliga

Ja, es ist schwer. Ja, zwei Niederlagen gegen die beiden Teams die noch hinter dir stehen ist als Drittletzter schon echt nicht hilfreich, wenn drei Teams absteigen.
Aber: Aufgeben is‘ nich‘! Weiter geht’s, FCSP!
Noch gibt es 16 Punkte zu holen, die ersten beiden davon können am übernächsten Samstag gegen die HSG Marne/Brunsbüttel geholt werden.

Döntjes

„Kein Platz für Rassismus im Bewerbungsverfahren“

Heute von 16.00h bis 17.00h gibt es im Rahmen der Aktion des Vereins gegen Rassismus bei der Jobsuche eine Talkrunde auf LinkedIn.
Moderiert wird diese von Selma Kuyas, vom FCSP nimmt mit Laura Becker die Verantwortliche für HR (Human Resources) teil. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.

Erstligaprofi macht Homosexualität öffentlich

Wir wissen alle, dass dies keine Meldung sein sollte und normalerweise auch niemanden interessieren sollte. Die Realität ist aber leider auch im Jahre 2023 eine andere und daher ist dieser Schritt womöglich umso wichtiger – und hoffentlich ein ganz entscheidender dahin, dass diese Art von Meldung dann zukünftig eben keine mehr ist:
Jakub Jankto ist tschechischer Nationalspieler und aktuell in Diensten von Sparta Prag. Auf seinem Instagram-Account veröffentlichte er gestern ein Video, indem er zunächst allerlei Selbstverständlichkeiten feststellt und dann mit folgendem Satz schließt: „I am homosexual and I no longer want to hide myself.“
Stay strong, Jakub!
(Es existiert auch ein Twitter-Account mit dem gleichen Video, dieser ist allerdings nicht verifiziert und daher evtl. nicht von ihm.)

https://www.instagram.com/reel/ComnhRVqKqz/

Zum Abschluss noch zwei Themen, die gestern bei der XXL-Lage dann einfach hinten über fielen:

Weiterhin Popcorn in der Vorstadt

Auf Nordtribüne Hamburg gibt es einen Text zu Detlef Dinsel zu lesen. Wer jetzt schulterzuckend sagt „Ach, der vom FC Augsburg…“ hat schon einen kleinen Wissensvorsprung, die meisten werden wohl eher „Kenn ich nicht…“ oder „Der ist doch gerade beim HSV Thema, oder?“ denken.
Und mit der Verbindung FCA/HSV sind wir dann auch beim Thema, denn beim Spiel in Heidenheim hing folgendes Transparent gut sichtbar vor der Kurve: „Für Einen Dinselfreien Aufsichtsrat“. Die Begründung hierfür lautet wie folgt:

„Ein renditefixierter und profitorientierter Investor, der übrigens schon beim FC Augsburg für Magenschmerzen gesorgt hat. Dort hat er nach 6 Jahren, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion seine Anteile hintenrum gewinnbringend an einen amerikanischen Heuschreckeninvestor weiterverhökert. Übrigens ist das nur herausgekommen, weil die Ultras der Legio Augusta einen Wechsel im Handelsregister bemerkt haben. Interessen und Werte des Vereins waren Dinsel dabei komplett egal – Hauptsache, die Rendite stimmte. Eine persönliche Verbindung zum HSV hat Detlef Dinsel übrigens nicht.

Nordtribüne HSV

50+1 – Kompromiss in Sicht?

Der Konflikt um 50+1, die DFL und das Kartellamt läuft nun schon etwas länger. Wie die Sportschau bereits am Freitag berichtete, scheint nun eine Lösung am Horizont zu erscheinen.
Aktuell gibt es mit dem VfL Wolfsburg (VW), Bayer 04 Leverkusen (Bayer) und der TSG Hoffenheim (Dietmar Hopp (SAP)) drei Ausnahmen zur gängigen 50+1-Regel. Mittelfristig könnten Hannover 96 (Martin Kind, Kind Hörgeräte) und RaBa Leipzig (Brausegetränk) hinzukommen, wenn diese die vorgeschriebene Anzahl an Jahren eine erhebliche Förderung nachweisen können. Im Fall von RaBa wäre dies 2029 zu erwarten – und ja, aktuell erfüllt Leipzig auf dem Papier die Vorgaben von 50+1.

Genau diese drei Vereinen sollen nun lt. Sportschau eine Art Bestandsschutz bekommen und noch ein paar weitere kleinere Auflagen erfüllen (u.a. soll ein möglicher Standort-Umzug wie im US-Sport ausgeschlossen werden). Weitere Ausnahmen (wie eben zukünftig Hannover oder Leipzig) sollen nicht mehr zugelassen werden. Offizielle Statements dazu gibt es aber seitens der DFL nicht, Oke Göttlich hatte sich auf den Vereinskanälen aber zuletzt ähnlich geäußert.

Stadionumbau

Das „Monumental“, das Stadion von River Plate in Buenos Aires wurde modernisiert und bietet nach dem Wegfall der Laufbahn und einer Absenkung des Spielfeldes nun 81.000 Fans Platz.
Im folgenden Twitter-Thread gibt es eine Sammlung von Fotos und Videos vom 2:1 (0:1)-Sieg am Wochenende gegen Argentinos Juniors.

Zu guter Letzt

Kleine Regelfrage: Das Spiel ist offensichtlich unterbrochen und soll vermutlich mit einem Anstoß fortgesetzt werden. Wie ist die korrekte Spielfortsetzung und persönliche Strafe nach jenem Vorfall in Bolivien? // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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9 thoughts on “Lage am Millerntor – 14. Februar 2023

  1. Rote Karte für den zurück schlagenden Spieler (wg. Tätlichkeit), Klassenkeile für den Ordner, Bier für die irgendwas mit „Punta“ rufenden Fans!!

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