Lage am Millerntor – 03. März 2023

Lage am Millerntor – 03. März 2023

FC St. Pauli, erhebe Dich und lauf – oder besser: Fahr! Nämlich zum SC Paderborn, wo diese komische Zombie-Hymne immer noch gespielt wird. Wir schauen außerdem auf das Wochenende, die Polizei, Spakenburg und Rot nach fünf Sekunden.

FCSP News

18.30h – zu Gast beim SC Paderborn

Beginnen wir mit der Grundlage für alles: Den ausführlichen Vorbericht von Tim inkl. Gedanken über breitziehende Zehner sowie die Wette auf Haus und Hof für eine Doppelsechs beim SCP findet Ihr hier.
Die Pressekonferenz des FCSP mit Fabian Hürzeler vor dem Spiel fand gestern statt und kann hier nachgelesen oder angeschaut werden. Das Pendant dazu beim SC Paderborn mit Lukas Kwasniok findet Ihr hier, mit vielen lobenden Worten für „das Team der Stunde“ und auch einigen zu Timo Schultz.
Stimmen zum Spiel von Dapo Afolayan und Karol Mets gibt es im YouTube Kanal des Vereins.

Geleitet wird die Partie von Dr. Arne Aarnink aus Nordhorn. Fünf Spiele hat er bisher von uns gepfiffen, nach drei Niederlagen am Stück gab es zuletzt zwei Siege, die allerdings beide schon im Kalenderjahr 2021 waren, zuletzt im Juli 2021 das 3:0 gegen Holstein Kiel.

Der Rückrundentabellenführer (wir!) tritt also beim Rückrundendritten an, der mit 13 Punkten aus fünf Spielen ebenfalls eine breite Brust aufweisen dürfte, trotz der (siehe Vorbericht) vorhandenen personellen Sorgen. Die Statistik in Paderborn sieht für uns aber eher mau aus: Zwölf Spiele, sieben Heimsiege und nur zwei Auswärtssiege (2019 1:0 durch Alex Meier, sowie 2004 mit 3:0 durch Treffer von Wojcik, Mazingu-Dinzey und Agu(!)).
Erneut sei außerdem auf das „Vor dem Spiel“-Gespräch von Casche mit Sebastian vom Padercast verwiesen:

Kollaustraße

Falls jemand morgen nicht zur A-Jugend (s.u.) möchte aber trotzdem Langeweile hat, ist das Training an der Kollaustraße öffentlich. Offizieller Beginn wäre 11.15h, dies mag sich aber durchaus auch etwas verzögern.

Happy Birthday, David Otto!

Auf dass er auch heute Abend jemanden aussteigen lassen und anschließend feiern kann. // (c) Peter Böhmer

Unser Stürmer feiert heute seinen 24. Geburtstag.
Ein Tor und ein Auswärtssieg wären sicher passende Präsente.

Lage der Liga

Weekly reminder: Denkt an Eure Tippspiele. Bei uns wird diese Woche als Bonus erfragt, wie viele Gegentore St. Pauli und Darmstadt kassieren.

Freitag

Neben unserer Begegnung in Ost-Westfalen steht nur noch ein weiteres Spiel an:
Das „1.FC-Derby!“ (sorry, schon gut, ich hol‘ mir noch ’nen Kaffee).
Der 1. FC Magdeburg (14. Platz / 24 Punkte) empfängt hierbei den 1. FC Kaiserslautern (5. / 38P). Der FCK kann dabei vorzeitig sein Saisonziel erreichen: Ein Auswärtssieg wäre gleichbedeutend mit der Überwinden der 40-Punkte-Marke. Innenverteidiger Robin Bormuth und Linksaußen Kenny Redondo konnten allerdings diese Woche nicht trainieren und drohen auszufallen.
Neutral Zuschauende hoffen sicher auf ein ähnliches Spektakel wie im Hinspiel, dieses endete 4:4.

Samstag

Im Keller der Tabelle brennt noch Licht, welches der SV Sandhausen (18. / 19P) gegen Holstein Kiel (8. / 32P) natürlich noch heller aufdrehen möchte. Dies ist nach fünf Pflichtspiel-Niederlagen in Serie auch bitter nötig und sowohl Neu-Trainer Tomas Oral als auch Kapitän Diekmeier äußerten sich vor dem Spiel optimistisch – was allerdings in solchen Situationen so ziemlich jede in den Profifußball involvierte Person ebenfalls tun würde.

Auch Jahn Regensburg (17. / 20P) möchte am Dimmer drehen, dafür wären Punkte gegen Fortuna Düsseldorf (6. / 35P) ganz hilfreich. Allerdings gab es nur zwei Unentschieden aus den letzten neun(!) Spielen… diese beiden immerhin in Heimspielen, was dann aber auch schon der einzige Hoffnungsschimmer ist. Ein Unentschieden ist aber auch unwahrscheinlich, so ein Ergebnis gab es für die Fortuna bereits seit dem 5. Spieltag nicht mehr. Während die letzten drei Heimspiele der Fortuna gewonnen wurden, gab es auswärts zuletzt zwei Niederlagen.

Und dann schauen wir in der Tabelle nach oben: Der Hamburger SV (2. / 45P) empfängt den 1. FC Nürnberg (12. / 25P) und Ex-Coach Dieter Hecking, der dann gleich mal das verbale Feuer eröffnet: „Wir sollten den HSV nicht zu groß machen, jeder Gegner in den letzten Wochen hatte gegen den HSV die Chance etwas mitzunehmen.“
Dies dürfte für Motivationskünstler Tim Walter wie Musik klingen, der dies sicher großflächig in der Kabine tapezieren wird und angesichts von „nur“ fünf Punkten aus den letzten drei Spielen davon sprach, evtl. mit seinem Team gerade in einer Delle zu sein und kurz Luft zu holen.

Im Abendspiel (20.30h, Free-TV) steigt dann das klare Spitzenspiel: Der 1. FC Heidenheim (3. / 43P) trifft auf Darmstadt 98 (1. / 49P). Je nach den Ergebnissen des SC Paderborn und des HSV zuvor dürfte sich auch die Ausgangslage leicht ändern, grundsätzlich dürften die Gäste aber mit einem Punkt deutlich besser leben können.

Sonntag

Fast ausschließlich in der unteren Tabellenhälfte geht es am Sonntag weiter:
Die SpVgg Fürth (11. / 26P) empfängt mit Hannover 96 (9. / 29P) das einzige Team, welches aktuell noch ganz knapp in der oberen Hälfte steht. Beim Kleeblatt fehlt Simon Asta nach seiner Gelb-Roten Karte, bei den Gästen Derrick Köhn aufgrund einer Gelbsperre.

Kompletter Existenzkampf hingegen an der Hamburger Straße: Eintracht Braunschweig (15. / 21P) spielt gegen Arminia Bielefeld (16. / 20P). Je nach Verlauf der anderen Spiele kann der Verlierer sich auch ganz plötzlich mit der Roten Laterne wiederfinden.

Last but not least unsere Freunde von der Kogge: Hansa Rostock (13. / 24P) trifft auf den Karlsruher SC (10. / 28P), aufgrund der in unserem Spiel hart erarbeiteten Gelben Karte wird John Verhoek dies von der Tribüne aus verfolgen.

FC St. Pauli von 1910 e. V.

Regionalliga Nord (m/w)

1. Frauen am Sonntag gegen Holstein Kiel

Nach dem Weiterkommen im Pokal und der Liganiederlage bei Meppen II steht nun der Heimauftakt ins Pflichtspieljahr an. Mit Holstein Kiel kommt ein Team in die Feldarena, welches aus den bisher 15 Spielen nur einen Punkt mehr geholt hat (22) als der FCSP.
Das Hinspiel endete 1:1, der letzte (und bisher einzige) Sieg datiert bereits aus September 2019.
Geleitet wir die Partie von Sina Carolin Schwieger vom SV Wendessen aus dem Nordharz, die in ihrer ersten Regionalligasaison bereits auch den 3:1-Sieg gegen den ETV pfeifen durfte.

U23 am Sonntag gegen Rehden

Nach den jüngsten Erfolgen sieht die U23 wieder ein Licht am Ende des Tunnels.
Nach den jüngsten Absagen der letzten drei Spiele des BSV SW Rehden weiß der Gegner (Sonntag, Norderstedt, 14.00h) gar nicht so genau, wo er steht. Das letzte Spiel fand am 4.2. bei Holstein Kiel II statt, aus den letzten sieben Punktspielen gab es nur einen Sieg, gegen das abgeschlagene Schlusslicht aus Emden.
Es sieht also nach einer guten Gelegenheit aus, die Abstiegsränge mal wieder zu verlassen – alle hin da, Dauer-/Jahreskarten ermächtigen zum freien Eintritt.

Junioren Bundesliga

Der Drops Klassenerhalt ist in beiden Fällen gelutscht, in Sachen Meisterschaft ist für beide Teams nichts mehr drin – auf in die letzten Spiele.

U19 am Samstag gegen RaBa Leipzig

Noch zwei Spiele sind es in der Liga für die U19, das erste findet morgen um 11.00h gegen RaBa Leipzig statt. Witterungsbedingt fand die Verlegung an den Brummerskamp dieses Mal schon recht früh statt.
Seit 2018 gab es keinen Sieg mehr, ein solcher würde dieses Mal die Chance auf Platz 3 wahren. Aktuell ist man Vierter und hat drei Punkte mehr als RaBa auf Platz 7.

U17 am Samstag bei Hertha BSC

Die U17 liegt auf Platz 5 und gastiert im letzten Ligaspiel der Saison bei Hertha BSC (Samstag, 14.00h, Amateurstadion neben dem Olympiastadion). Hertha ist aktuell 6. und hat noch ein weiteres Spiel auszutragen, während es für den FCSP das letzte Spiel ist. Dies bedeutet aber auch: Sollte man morgen gewinnen, sind es vier Punkte Vorsprung und Hertha könnte im letzten Spiel nicht mehr vorbei.

Aus Hamburger Sicht durchaus auch interessant ist die Situation beim Niendorfer TSV: Im Nachholspiel beim 1. FC Magdeburg gab es ein 1:1, so dass man weiterhin auf einem Abstiegsplatz steht. Noch zwei Spiele, zwei Punkte Rückstand – noch ist also alles drin. Das Auswärtsspiel bei RaBa Leipzig (2.) ist zwar keine einfache Aufgabe, aber letzte Woche konnte man ja auch Tabellenführer Wolfsburg besiegen.

Blindenfußball

Bis zum Saisonauftakt Mitte April ist es noch etwas hin, die Vorbereitung läuft aber schon. Am Wochenende steht ein kleines Turnier in Dortmund an, in Kirchderne testet der Deutsche Meister um 10.00h gegen den MTV Stuttgart und um 14.00h gegen den Gastgebenden BVB.

Die Meisterschale vor dem Kölner Dom. // (c) Stefan Groenveld

Reminder: Die Wahl zu Hamburgs Team des Jahres 2022 ist weiterhin geöffnet und man kann auch selbst etwas gewinnen.

Handball Oberliga

Mit der geringer werdenden Anzahl an verbleibenden Spielen steigt der Druck, langsam mal die Punkte einzusammeln. Für die 1. Männer geht es dafür morgen (17.00h) zum TSV Hürup in die Paul Jensen Halle, kurz vor Flensburg.
Der TSV hat zuhause zwar schon drei Mal unentschieden gespielt, bisher aber noch nicht verloren… Zeit wird es also.
Die 1. Frauen hat spielfrei.

Fanszene News

ACAB – AB?

Es gibt so Themen, die sind sehr undankbar und gewinnen wird dabei wohl niemand wirklich.
Ich schrieb in der Lage vom 13. Februar darüber, nachdem USP auf einem Banner das Thema „Carsten Balschat“ auf einer Tapete ins Stadion brachte.
Vereinsöffentlich war dies allerdings zuvor schon auf der Mitgliederversammlung 2022 geworden, wo der Amateurvorstandsvorsitzende Jörn Sturm die Anfeindungen ansprach, der sich Carsten Balschat zuletzt ausgesetzt sah. Ballschat selbst ist Mitglied der Triathlon-Abteilung und stellvertretender Vorsitzender des Amateurvorstands. Außerdem ist er Polizist und Mitglied bei der DPolG, ausgerechnet jener Polizeigewerkschaft, die nach außen fast ausschließlich durch Rainer Wendt repräsentiert wird.

USP präsentierte im Heimspiel gegen Kaiserslautern eine Tapete mit „DPolG auflösen – All Carsten Are Balschats! – Bullen raus aus Vorstand und Verein!“. Seitdem wurde (insbesondere hinter den Kulissen) viel geredet und vielleicht hätte das bis zur nächsten Mitgliederversammlung einfach unter der Oberfläche weiter gegärt oder sich irgendwann von anderen Aufregerthemen ablösen lassen.

Am Dienstag veröffentlichte Fabian Boll auf seiner Facebook-Seite ein längeres Statement dazu, was das Thema dann auch wieder öffentlich eskalieren ließ. Wer sich die Kommentare dazu durchliest, wird schnell feststellen, dass die Meinungen hierzu sehr weit auseinandergehen.
Ich persönlich halte nichts davon, jenes erste „A“ in ACAB allzu wörtlich zu nehmen. Nichtsdestotrotz habe ich (nicht nur als Fußballfan, sondern auch einfach als Mensch) eine sehr klare Haltung zur DPolG und kann nicht nachvollziehen, dass man sich in dieser Gewerkschaft wohl fühlt. Muss ich auch nicht. Wenn dies aber doch so ist, so wird man auch weiterhin Widerspruch dazu aushalten müssen, auch öffentlich.

Die Besetzung der Vereinsgremien erfolgt in einem demokratischen und mitgliedergeführten Verein aber natürlich über die Mitglieder und Abteilungen – auch dies wird sicher niemand bestreiten. Meinungsäußerungen verhindert dies aber auch nicht.
Der aktuelle Amateurvorstand ist im Juni 2022 von der Mitgliederversammlung für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt worden, die nächste Mitgliederversammlung dürfte im Herbst dieses Jahres stattfinden.

Hansa Rostock

„Fanforscher Jonas Gabler“.
Bevor ich inhaltlich werde: Wie schön ist es bitte, hinter dem Wort „Fanforscher“ nicht mehr automatisch „Gunter A. Pilz“ lesen zu müssen, sondern Leute, die sich tatsächlich damit auskennen?
Zurück zum Thema: Gabler wurde vom NDR interviewt und äußert sich dort im Nachgang unseres Heimspiels gegen Hansa u.a. zu der Sinnhaftigkeit von Geldstrafen, Punktabzügen, personalisierten Tickets und einigem mehr.

Unter anderem kommt er dabei zu dem (ebenso wenig überraschenden wie völlig richtigem) Schluss, dass der einfachste Weg zum Erfolg immer noch die Selbstregulierung der Kurve wäre, eigentlich. Ob dies angesichts des gestrigen Statements der „Fanszene Rostock“ realistisch ist, dürft Ihr selbst entscheiden. Distanzierung von Neonazis im Block oder dem Verbrennen der Regenbogenfahne findet dort jedenfalls nicht statt.

Döntjes

Das Grimsby Town der Niederlande: SV Spakenburg

Die Geschichte von Grimsby Town im FA-Cup hat ja gestern schon für Erheiterung gesorgt.
Eine ähnliche Story gibt es in den Niederlanden, wo Drittligist SV Spakenburg inzwischen im Halbfinale angelangt ist. In der 2. Runde hatte man dabei mit 3:2 bei Erstligist FC Groningen gewonnen, im Viertelfinale gab es jetzt sogar ein 4:1 bei Erstligist FC Utrecht. // YouTube

Man ist damit erstmals im Halbfinale und überhaupt erst der dritte Amateurverein in der Geschichte des Wettbewerbs, dem dies gelingt. Im Halbfinale warten nun Ajax, PSV und Feyenoord.
Wäre diese Geschichte nicht schon erstaunlich genug, kommt jetzt noch noch eine religiöse Komponente hinzu: Der sehr speziellen Religionsgemeinschaft in Spakenburg ist der Sonntag nämlich so heilig, dass hier lediglich der Gottesdienst als Veranstaltung erlaubt ist, weshalb der Verein Sonntags grundsätzlich keine Spiele bestreitet, weder zuhause noch auswärts. (Danke an Michael für den Hinweis.)

Zu guter Letzt

„Aber Herr Schiedsrichter… das war doch mein erstes Foul!!!“
Ja, durchaus korrekt. Dies kann aber auch nach fünf Sekunden schon zu einer Roten Karte führen, wie hier beim U20 Asian Cup zwischen Tadschikistan und Jordanien. (Thx, Greg!) // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

Print Friendly, PDF & Email

3 thoughts on “Lage am Millerntor – 03. März 2023

  1. Das erwähnte Statement der Fanszene Rostock, dass die das Geld, was für die Choreos gedacht war nun stattdessen dem Verein spenden wollen ist auch nur so halb gar, wenn man dann direkt im Anschluss daran dort liest, dass Hansa eh alle Choreos verboten hat….: https://www.fc-hansa.de/news/quo-vadis-f-c-hansa-rostock.html
    Interessant in dem Bericht finde ich aber die indirekte Beschuldigung von Rostock, dass es die Polizei war, die ursächlich für die Probleme am Einlass war:

    „Der Gästebereich wurde um 11:45 Uhr geöffnet und damit 15 Minuten früher als geplant. Es erfolgte eine gründliche Durchsuchung und Kontrolle des mitgebrachten Materials für die Choreografie und der Zaunfahnen. Generell verlief der Einlass in dieser Phase sehr ruhig, geordnet und gründlich ab. Aufgrund der Vielzahl wartender Hansa-Fans gab es im eingezäunten Bereich vor dem Gäste-Eingang erste Drucksituationen. Daraufhin wurde der Einlass durch die Polizei geschlossen. Es gab keine Durchbruchsversuche o.Ä. durch die Hansa-Fans. Durch den gestoppten Einlass und die geschlossenen Tore stieg der Druck allerdings weiter an, wodurch auch Fans verletzt wurden und teilweise von Rettungskräften behandelt werden mussten. Als der Einlass wieder geöffnet wurde, zeichnete sich ab, dass bei gleichbleibender Einlassgeschwindigkeit nicht alle Gästefans pünktlich im Stadion sein werden. Auch in dieser Phase gab es keine Versuche, die Kontrollen zu durchbrechen. Aufgrund des steigenden Drucks stoppte die Polizei erneut den Einlass. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, wurden die Tore schließlich geöffnet und die wartenden Fans ohne Kontrolle von Karten oder Körperkontrollen ins Stadion gelassen.“

    Ich finde, viel deutlicher kann man nicht in Richtung Polizei schreiben, wie unfähig und falsch es ist, in einer ohnehin bereits beengten Situation den Abfluss von Menschen dadurch zu stoppen, indem man den Einlass mehrfach schließt und dadurch die Enge und Drucksituation so sehr steigert, dass man schlussendlich dann die Tore öffnen musste, um schlimmeres zu verhindern und durch das mehrfache schließen dann auch nicht mehr genügend Zeit verblieb, die Kontrollen aufrecht zu erhalten…
    Ich habe die Situation natürlich nicht gesehen, finde die Erklärung allerdings aufgrund eigenem Erleben an anderen Stellen/Orten/Zeiten so ziemlich schlüssig für die dort erlebte „Polizeitaktik“…

  2. Was Fanforscher Jonas Gabler da von sich gibt, ist nur bedingt tauglich. „Ich mache die Beobachtung, dass es immer Phasen gibt, in der einer Fanszene so ein „Label“ sehr stark angeheftet wird. Das war mal der 1. FC Köln, dann ist es Eintracht Frankfurt, der 1. FC Nürnberg oder Dynamo Dresden. Aktuell gehört eben Rostock zu diesen Vereinen, bei denen Fans Probleme machen.“
    Das „aktuell“ in Bezug auf Rostock können wir doch wirklich nicht bestätigen, oder?

    Dann der Punkt mit den personalisierten Tickets. Die sind wohl in der Tat keine Hilfe, wenn es darum geht, solche sinnbefreiten Aktionen zu vermeiden. Dass aber ganz normale Menschen von so etwas abgeschreckt werden könnten, halte ich für nicht begründet. Alle Dauerkarten sind personalisiert, Karten für die großen Sport- und Kulturveranstaltungen in der Regel auch. Die Personalisierung hilft vielleicht gegen den Schwarzmarkt, dass durch die Personalisierung aber suggeriert wird, hier sei es gefährlich, ist Quatsch. Und mit solchem Quatsch relativiert er eben auch seine anderen Aussagen.

    1. Über einzelne Punkte in so einem längeren Interview kann man immer diskutieren, den „Phasen“-Part sehe ich ähnlich wie Du – wobei er damit natürlich auf die medial präsenten Dinge abzielt, und da waren ja (auch aufgrund der Ligazugehörigleit) tatsächlich andere Fanszenen präsenter.

      Personalisierte Tickets hingegen werden auch in unserer Fanszene breit abgelehnt – und nicht zuletzt aufgrund des Umgangs mit der „Datei Gewalttäter Sport“ seitens der Polizei aus meiner Sicht völlig zurecht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert