Lage am Millerntor – 19. Juni 2023

Der FC St. Pauli trifft im Pokal auf Atlas Delmenhorst, die 1. Frauen verpflichten eine Nationalspielerin und auch sonst war einiges los am Wochenende.

FCSP News

DFB-Pokal: Atlas Delmenhorst

Sportlich dankbar

Sportlich dürfte die gestrige Auslosung durch Stabhochspringerin Sarah Vogel bei den Verantwortlichen des FC St. Pauli sehr positiv aufgenommen worden sein. Regionalliga-Absteiger Atlas Delmenhorst ist es geworden und sollte den FCSP im Normalfall vor keine großen Probleme stellen.
Ja, Pokal und eigene Gesetze und so und die spezielle Geschichte der Kiezkicker in den letzten Jahrzehnten – aber bei einem Fünftligisten sind selbst wir meines Wissens schon ewig nicht mehr ausgeschieden.

Gespielt wird außerdem nach den ersten beiden Zweitligaspieltagen, am Wochenende um den 12. August. Man ist also auch schon einigermaßen im Wettkampfmodus.

Spielort

Unklar ist hingegen noch, wo genau gespielt werden wird.

„Atlas hat mit dem Stadion Düsternort, dem Marschwegstadion in Oldenburg und dem Bremer Weserstadion drei Spielorte gemeldet. Wo letztendlich gespielt wird, entscheidet sich in den kommenden Tagen.“

SVAtlas.de

Wenn ich tippen müsste, würde ich aktuell wohl auf Oldenburg tippen, was dann gleichzeitig ein Flutlichtspiel ausschließen würde. Ganz auszuschließen sind aber natürlich auch die beiden anderen Optionen nicht. Bei der letzten Teilnahme hatte man den SV Werder gezogen und durfte aufgrund einer Ausnahmegenehmigung sogar ins „gegnerische“ Weserstadion, welches dann auch ausverkauft war.

Fanszene

Und damit kommen wir zu den weniger erfreulichen Begleitumständen dieses Loses: Teile der Fanszene des SV Atlas Delmenhorst sind nicht gerade verdächtig, Sympathiepreise zu gewinnen – und dies ist eine unpolitische Untertreibung.
Nähe zur AfD, Sexismus, Homo-Feindlichkeit, ein Spieltagsschal mit Onkelz-Zitat, Kontakte zur rechten Szene von RWE – und eben die sehr bemühte Betonung „unpolitisch“ zu sein.
Alles sehr ausführlich zusammengefasst (mit weiterführenden Links) in einem Blogbeitrag der Fanszene des Bremer SV.

Unpolitisch sympathisch natürlich auch, wenn dann binnen Sekunden nach der Auslosung erst mal ein kräftiges „Eis St. Pauli!“ bestellt wird (YouTube).

Trainingsauftakt

Heute!
Kollaustraße!
Trainingsbeginn ist um 17.00h.

Neuer Athletik-Trainer

Thomas Barth wird heute bei jenem Trainingsauftakt sicher auch dabei sein. Zuletzt war er für Jahn Regensburg tätig und wird nun zukünftig mit Karim Rashwan als Athletik-Trainer für das Team des FCSP zuständig sein.
// fcstpauli.com

Transfergerüchte

Während Tim begierig jeden noch so kleinen Schnipsel Transfergerüchte aufsaugt, schüttelt es mich bekanntlich immer innerlich und am liebsten würde ich zu Beginn jeder Transferphase die Decke über den Kopf ziehen und erst am Ende gucken, was denn nun alles passiert ist.
Beim MillernTon haben wir daraus aber die ganz gute Mischung entwickelt, zwar alles zu beobachten und zu verfolgen, aber uns da eben nicht zu zu äußern, ehe der Verein selbst es verkündet. Wohl wissend, dass nichts so gut klickt wie Transfergerüchte – außer Artikel über Pommes, vielleicht.
Was da in den letzten Tagen aber schon wieder alles an Quatsch veröffentlicht wurde, hat dann auch bei Tim mal wieder die Halsschlagader schwellen lassen – und das musste dann auch raus: „Jackson Irvine im Fokus der Premier League“

Neues Auswärtstrikot

Das neue Auswärtstrikot ist da. // Twitter

„A run like this“

Freitagabend gab es etwas Balsam auf die Seele: Der Verein veröffentlichte eine halbstündige Doku über die Serie von zehn Siegen in der Rückrunde mit allen Toren und vielen Stimmen aus Kader und Trainerteam. // YouTube

Testspiel gegen den VfB Oldenburg

Am Freitag, 30. Juni, 16.30h, findet im „Hans-Jürgen Beil Stadion“ in Großenkneten ein Testspiel des FC St. Pauli gegen Regionalligist VfB Oldenburg statt. Wir erinnern uns: Die 0:4-Testspielpleite im Winter sollte für Fabian Hürzeler lange Zeit die erste und letzte Niederlage sein.
Über Ticketinfos und ähnliches ist noch nichts bekannt.

FC St. Pauli von 1910 e.V.

Regionalliga Nord (w)

Gestern ging es für die 1. Frauen nach London, wo morgen das Testspiel beim Clapton CFC ansteht.
Parallel dazu gab es aber auch noch eine Meldung vom Transfermarkt, und was für eine:
Mit Rachel Rinast wechselt eine 48-fache Nationalspielerin der Schweiz an die Feldarena, die auch schon mehrere Jahre für den 1. FC Köln in der Bundesliga auflief.

Die Wurzeln sind aber norddeutsch. Geboren in Bad Segeberg und in jüngeren Jahren für den FFC Oldesloe, TSV Nahe und Holstein Kiel aktiv, kommt sie nun von den Grashoppers in Zürich also wieder in heimische Gefilde und soll bei den nächsten Schritten des Fußballs für Frauen beim FCSP maßgeblich helfen. Wer vor Saisonbeginn schon etwas mehr von ihr hören will, kann dies in ihrer Funktion als Expertin bei Ran für die U21-EM (Männer) machen, die übermorgen startet. Auch bei der Frauen-WM wird sie als Expertin im Einsatz sein, dann allerdings im SRF.

Und falls das alles noch nicht reicht: Singen kann sie auch (YouTube) und auch bei einer CastingShow hat sie schon teilgenommen, mit klarer T-Shirt-Botschaft. Kleine Trigger-Warnung bezüglich der dort vertretenen Jury: Neben der fantastischen Caroline Kebekus saß dort (FameMaker, ProSieben) auch Luke Mockridge.

C-Jugend Oberliga

Ich muss mich korrigieren: Ich schrieb hier am Freitag, dass die U14 unbedingt am Wochenende mit vier Toren Unterschied gewinnen müsse, um einen Abstieg aus der (U15-) Oberliga zu vermeiden. Dies misslang mit dem 4:1 bei Cordi zwar knapp, absteigen muss man aber trotzdem nicht.
Wie uns das NLZ wissen ließ, spielen nämlich die U14-Teams des HSV und des FCSP mit einer „WildCard“ in der U15-Oberliga mit und können somit nicht absteigen.

Fanszene News

MT095 – „Das emotionale Narrativ der Rückrunde“

Oh, wir hatten viel Spaß. Und wir hoffen, es geht Euch beim Anhören auch so.
Unsere Saisonabschlussfolge, inkl. der Wahl des MVP, dem Rückblick auf unsere Saisonprognosen und einigen Eurer eingesandten Fragen.

Pommes!!! (?)

„Stereolicious“ heißt ab der neuen Saison der neue Caterer am Millerntor, nachdem dies jahrelang Förde Show Concept war.
„Größere Auswahl, mehr vegane Angebote“ verspricht man, eine neue Schanktechnik mit eigenem Mehrwegkonzept inkl. Reinigungskreislauf soll auch kommen.
Pommes wird es wohl auch geben (zumindest kann man dies bei einem Foto zu den Job-Ausschreibungen erahnen), ob dies aber auch auf allen Tribünen möglich ist bleibt abzuwarten.

1910-Museum: „Fußball. Flucht. Exil. – Max Kulik, ein jüdischer Sportler und Arzt aus St. Pauli“

Unter dem Namen „Fußball. Flucht. Exil“ ist ab sofort eine Sonderausstellung im Vereinsmuseum zugänglich, die das Leben von Max Kulik nachzeichnet. Kulik war ein jüdischer Arzt auf St. Pauli, spielte hier Fußball u.a. mit Wilhelm Koch und Tull Harder und konnte dann vor den Nazis ins Ausland fliehen.
// Alle Infos: fcstpauli-museum.de

Döntjes

Aufstieg 2. Bundesliga (w)

Kaum zu glauben: Der HSV kann Relegation und Aufstieg!
Okay, für das Profiteam gilt dies nicht, aber die 1. Frauen haben nach dem 3:0 im Hinspiel gegen Viktoria Berlin gestern auch das Rückspiel mit 3:1 gewonnen und steigen somit in die 2. Bundesliga auf.
Ob es trotzdem ein Derby in der Regionalliga geben wird, liegt nun am Entscheidungsspiel zwischen Aurich und dem HSV II am kommenden Wochenende.

Wappenküsser

Man kennt das: Spieler bekennen sich emotional und nicht selten tränenreich zum Verein, küssen das Wappen, beteuern wie toll alles ist… und beim erstbesten Angebot für ein paar Euro mehr sind sie weg. Alternativ auch ohne Angebot bei einem Abstieg.

Leidvoll erfahren mussten das aktuell die Schalker Anhänger, wo es im TausendFreunde-Blog eine durchaus differenzierte Aufarbeitung dessen gibt, inkl. ein paar Worten zu Rodrigo Zalazar.

Vorzeitiges Ende nach homofeindlichen Gesängen bei USA gegen Mexiko

In Las Vegas fand das Halbfinale der CONCACAF Nations League zwischen den USA und Mexiko statt. Schiedsrichter Ivan Barton aus El Salvador ließ die Nachspielzeit beim Stand von 3:0 für die Gastgeber nicht ausspielen, sondern beendete die Partie vorzeitig. Grund hierfür waren homofeindliche Rufe der mexikanischen Fans. Der Ruf „Puto“, insbesondere bei Abstößen vom Tor gebräuchlich, wird seit ein paar Jahren von den Verbänden sanktioniert. Der Verband hat inzwischen Videos erstellt, um diesen Ruf zu verhindern – offenbar nicht mit ausreichend Erfolg. // Deutschlandfunk / Twitter

DFB droht nächste Steuernachzahlung

Du meine Güte… das ist aber auch kompliziert.
Da soll man als Fußballverband wirklich wissen, wie viele Länderspiele man veranstaltet hat. Von 2018 bis 2020 hat man für 40 Länderspiele 250 Millionen Euro aus Vermarktungszahlungen der UEFA erhalten. Abgerechnet wurden aber eine andere Zahl (42 Spiele), was dann zu einer anderen Aufteilung führte und steuerlich günstiger ausfiel. Zu klären wäre jetzt, ob dies nur ein Versehen war oder Vorsatz vorlag.
// Deutschlandfunk (4m59s)

Zu guter Letzt

Ein bisschen Aufregung bei USA – Mexiko gab es auch vor dem frühzeitigen Ende schon auf dem Platz: (Twitter)

Forza St. Pauli!
// Maik

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