Vier Jahre Andreas Bornemann – Teil 1

Vier Jahre Andreas Bornemann – Teil 1

Vor fast genau vier Jahren, im Sommer 2019, wurde Andreas Bornemann Sportchef beim FC St. Pauli. Seitdem hat sich einiges verändert. Wir schauen in einer zweiteiligen Artikel-Serie auf sein Wirken.
(Titelbild: Peter Böhmer)

Wie bewertet man die Arbeit des Sportchefs einen Profifußballclubs? Vorweg: Das ist richtig, richtig schwer und auch der Grund, warum wir uns an so einen Artikel bisher nicht gewagt haben. Spieler können anhand ihrer Leistungen auf dem Platz bewertet werden, Trainer aufgrund ihres Wirkens an der Seitenlinie. Aber Sportchefs haben einfach sehr viele Zügel in der Hand und bei keinem davon sind sie allein in der Entscheidungsfindung, auch wenn das in der Öffentlichkeit teilweise so wirken mag.

Verantwortlich für alle sportlichen Entscheidungen

Das Wirken von Sportchefs wird oft einzig und allein auf die Entwicklung des Kaders reduziert. Und das ist auch nicht ganz so falsch, weil dies eben der größte Wirkungshebel ihrer Arbeit ist. Aber es gehört noch einiges mehr dazu, allen voran das Nachwuchsleistungszentrum und das Funktionsteam um den Kader herum. Diese müssen bei der Bewertung der Arbeit von Sportchefs also mitgedacht werden. Das tun wir auch, allerdings gewichten wir das alles natürlich in Richtung Kader-Entwicklung (die anderen beiden Punkte hängen ja auch direkt oder indirekt damit zusammen).

Bei der Bewertung der Kader-Entwicklung muss beachtet werden: Spieler, die zum FC St. Pauli wechseln sind nur in ganz, ganz seltenen Fällen bereits fertig mit ihrer Entwicklung. Der FCSP kann sich „fertige“ Spieler einfach nicht leisten, muss darauf setzen, dass sich diese im Team entwickeln. Wenn das gelingt, dann ist der Transfer als erfolgreich einzuordnen. Damit das gelingt, muss aber zum einen der Spieler zum Team passen, aber auch entsprechend gefördert werden. Das eine ist Aufgabe des Sportchefs, das andere Aufgabe des Trainerteams. Das Trainerteam steht zwar auch in der Verantwortung vom Sportchef, aber der Einfluss auf die Spieler-Entwcklung durch den Sportchef ist nur über diese Brücke möglich. Wenn Spieler besser werden, dann ist das also immer ein Team-Erfolg. Und wenn Transfers nicht passen, dann hat mindestens ein Rädchen im Team-Gefüge nicht wie geplant gegriffen. Das spannende und zeitgleich schwierige bei der Bewertung der Arbeit von Sportchefs: Sie sind ein Rädchen im Team-Gefüge, aber können zeitgleich auch an allen weiteren Rädchen drehen, sie verändern.

Am 08. Mai 2019 verkündete der FC St. Pauli, dass Andreas Bornemann neuer Sportchef wird (inzwischen ist der „Geschäftsführer Sport“, ich belasse es der Einfachheit halber aber bei der Bezeichnung „Sportchef“). Er übernahm damit den Posten des wenige Wochen zuvor freigestellten Uwe Stöver, der sich nicht von Marcus Kauczinski trennen wollte. In Sachen Kaderplanung ist eine Neubesetzung im Frühsommer natürlich ein absolutes Desaster (und entsprechend lief die erste Saison). Bornemann wird seitdem öffentlich mal gefeiert, mal zerrissen, Zwischentöne gibt es (in den Sozialen Medien zumeist) nicht. Wie sehr ihn selbst das interessiert, unklar. Sicher ist aber, dass Andreas Bornemann keine Angst vor unpopulären Entscheidungen hat. Sicher ist auch, dass die Kommunikation nach außen an der ein oder anderen Stelle seines Wirkens besser hätte sein können. Schauen wir uns das mal Saison für Saison an.

Deutschland, Hamburg, 05.03.2020, Interview mit Trainer Jos Luhukay (FC St. Pauli) auf den Trainingsplaetzen an der Kollaustrasse  Copyright: Peter Boehmer
Die Zeit von Jos Luhukay beim FCSP darf durchaus als unglücklich bezeichnet werden.
(c) Peter Boehmer

Saison 2019/2020

Die (inoffiziell) alles regierende Hand in den Hinterzimmern der FCSP-Geschäftsstelle, hieß bis in den Sommer 2019 Andreas Rettig. Rettig traf bereits vor der Verkündung, dass Bornemann neuer Sportchef wird, einige wegweisende Entscheidungen für die kommende Saison. Eine davon war die Verpflichtung von Jos Luhukay, über die Bornemann zwar im Bilde war, der aber dann doch recht deutlich ein „Adressbuch-Transfer“ des ehemaligen kaufmännischen Geschäftsführers gewesen ist. Der Transfer von Bornemann selbst zum FCSP gehört übrigens auch in diese Kategorie, zumindest kannte Rettig ihn aus gemeinsamen Freiburger Zeiten. Als Bornemann dann seine Arbeit aufnahm, war nicht nur die Trainerposition bereits besetzt…

Der Transfer-Sommer 2019 dürfte für Anderas Bornemann einer der frustrierendsten gewesen sein. Denn der Kader gab aufgrund von vielen gut bezahlten Spielern ziemlich wenig Spielraum für neue Transfers her. Werft mal einen Blick auf den Kader dieser Saison und schaut, welcher dieser Spieler den FCSP vor Ablauf des Vertrages verlassen haben. Zieht man die jungen Spieler mal ab, die erst per Leihe und später fest in die dritte Liga wechselten, dann bleiben nur noch Henk Veerman und Mats Møller Dæhli übrig. Alle anderen Spieler, ob mit viel oder wenig Spielzeit, haben ihre Verträge bis zum Ende gehabt (im Fall von Knoll, Himmelmann und Tashchy wurde er gegen eine Abfindung aufgelöst), vielleicht sogar ausgesessen – ein untrügliches Zeichen, dass sie ganz gut bezahlt wurden.

So musste Andreas Bornemann in einen übervollen Kader noch die gewünschte Qualität hineinbringen, was auch über Leihen von Spielern versucht wurde. Insgesamt kamen zehn neue Spieler, wovon gleich fünf geliehen wurden. Nimmt man den Herbst und Winter mit dazu, dann verließen den FCSP ebenso viele Spieler. Denn erst entließ sich Cenk Sahin quasi selbst, dann mussten wir uns schweren Herzens von Mats Møller Dæhli verabschieden. Dessen Transfer machte aber immerhin die Kasse voll, sodass der FC St. Pauli zwar über einen sehr teuren Kader verfügte, aber immerhin eine positive Transferbilanz aufweisen konnte. So gut wie damals im Herbst 2019 wurde Møller Dæhli übrigens bisher nicht wieder.

Zugänge 19/20

  • Luca Zander
  • Sebastian Ohlsson
  • Rico Benatelli
  • Boris Tashchy
  • James Lawrence (Leihe)
  • Youba Diarra (Leihe)
  • Viktor Gyökeres (Leihe)
  • Leo Østigård (Leihe)
  • Matt Penney (Leihe)
  • Korbinian Müller

Abgänge 19/20

  • Mats Møller Dæhli (Wintertransfer 19/20)
  • Jeremy Dudziak
  • Richard Neudecker
  • Sami Allagui
  • Jan-Marc Schneider
  • Maurice Litka
  • Brian Koglin
  • Cenk Sahin (November 2019)
  • Alexander Meier
  • Youba Diarra (vorzeitiges Leih-Ende)
  • Justin Hoogma (Leih-Ende)

Einordnung

Von den fünf fest verpflichteten Spielern standen zwei (Rico Benatelli, Luca Zander) bereits fest, bevor Bornemann begann. Auch der Luhukay bereits bekannte Boris Tashchy (Verpflichtung am 05.06.19) wurde vor Bornemanns Amtsantritt (01.07.19) verpflichtet, wenngleich er da sicher schon mitgeredet haben dürfte. Korbinian Müller als zweiter Torwart war eine sichere und höchstwahrscheinlich günstige Option. So bleibt unter den fest verpflichteten Spielern nur noch Sebastian Ohlsson übrig, der kurz vor Ende der Transferphase zum FCSP kam. Sein Transfer kann, auch wenn das Ende nicht so schön war, als Erfolg bezeichnet werden.

Erfolgreich waren auch die meisten Leih-Geschäfte, die der FC St. Pauli im Sommer 2019 einfädelte. Mit Leo Østigård, James Lawrence und Viktor Gyökeres kamen drei Spieler zum Team, die nicht nur zum Stamm zählten, sondern sich sofort zu absoluten Leistungsträgern entwickelten. Matt Penney konnte da nicht mithalten, ist aber aufgrund seines Derbytreffers in die Vereinshistorie eingegangen. Nicht geklappt hat das wohl vielversprechendste Leihgeschäft: Youba Diarra kam, auch aufgrund von Knieproblemen, nicht zum Zug und die Leihe wurde bereits im Winter wieder beendet.

Nicht so erfolgreich war auch die Saison des FC St. Pauli. Nach der Coronapause geriet das Team noch in einen Abstiegsstrudel, zeigte teilweise erschütternd schwache Leistungen und landete am Saisonende auf Platz 14. Eine auch aus Sportchef-Sicht alles andere als gute Saison also. In der Folge wurde Jos Luhukay entlassen und Andreas Bornemann sollte einen äußerst intensiven Umbruch im Kader vorantreiben.

Deutschland, Hamburg, 13.12.2020, Fussball 2. Bundesliga 11. Spieltag, FC St. Pauli - Erzgebirge Aue im Millerntor-Stadion  James Lawrence (FC St. Pauli)
Copyright: Peter Boehmer  Gemaess den Vorgaben der DFL ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoaehnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. DFL regulations prohibit any use of photographs as image sequences and/or quasi-video.
James Lawrence kam 2019 leihweise und wurde im Sommer darauf fest verpflichtet.
(c) Peter Boehmer

Saison 2020/2021

Satte 15 Spieler verpflichtete der FC St. Pauli in der Saison 20/21 – elf im Sommer, vier im Winter. Auf der anderen Seite verließen den FCSP gleich 21 Spieler, sieben davon per Leihe. Auch auf der Trainerposition gab es Veränderungen: Timo Schultz wurde Cheftrainer, Loïc Favé und Fabian Hürzeler kamen als Co-Trainer hinzu. Jos Luhukay, Markus Gellhaus und Andre Trulsen mussten hingegen gehen. Für drei Spieler erhielt der FCSP eine Ablöse: Der Transfer von Henk Veerman brachte eine Millionensumme ein, Christian Conteh zog es für eine mittlere sechsstellige Summe ebenfalls in die Niederlande. Zudem wechselte Leon Flach im Winter recht günstig in die USA, wo er seitdem groß aufspielt. Flach ist einer jener Spieler, denen ich persönlich ein wenig nachtrauere.

Sechs Verträge liefen am Saisonende aus und wurden nicht verlängert. Dazu gehörten unter anderem Jan-Phlipp Kalla, Johannes Flum und Waldemar Sobota. Bei Letzterem wurde nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses die Art und Weise des Vorgangs bemängelt (Abendblatt (€)). Ein Vorwurf, der sich in den Sommern danach wiederholen sollte. Verlängert wurde kein einziger Vertrag. Ebenfalls zu einigen emotionalen Ausbrüchen führte die Vertragsauflösung mit Robin Himmelmann Anfang 2021 (Spieler XY trainiert individuell), die aus sportlicher Sicht nachvollziehbar war, in der Art und Weise (von allen Seiten) aber mit „unschön“ noch zurückhaltend beschrieben ist. Vielleicht gibt es in solchen Fällen aber auch einfach keine passende Lösung. Dort wo Herzen verletzt werden, fließt immer Blut.

Zugänge 20/21

  • James Lawrence
  • Lukas Daschner
  • Afeez Aremu
  • Leart Paqarada
  • Dennis Smarsch
  • Guido Burgstaller
  • Daniel-Kofi Kyereh
  • Simon Makienok
  • Maximilian Dittgen
  • Rodrigo Zalazar (Leihe)
  • Omar Marmoush (Wintertransfer, Leihe)
  • Eric Smith (Wintertransfer, Leihe)
  • Adam Dźwigała (Wintertransfer)
  • Dejan Stojanovic (Wintertransfer, Leihe)
  • Tore Reginiussen (Wintertransfer)

Abgänge 20/21

  • Henk Veerman
  • Leon Flach (Wintertransfer)
  • Christian Conteh
  • Florian Carstens (Leihe)
  • Yi-young Park (Leihe)
  • Dimitrios Diamantakos
  • Robin Himmelmann (Wintertransfer)
  • Boris Tashchy (Wintertransfer)
  • Waldemar Sobota
  • Johannes Flum
  • Marc Hornschuh
  • Jan-Philipp Kalla
  • Kevin Lankford (Wintertransfer, Leihe)
  • Ersin Zehir (Leihe)
  • Marvin Senger (Leihe)
  • Jakub Bednarczyk (Leihe)
  • Maximilian Franzke (Leihe)
  • Korbinian Müller
  • Leo Østigård (Leih-Ende)
  • Viktor Gyökeres (Leih-Ende)
  • Matt Penney (Leih-Ende)

Einordnung

Wenn ich den Blick durch die Liste der Zugänge der Saison 20/21 schweifen lasse, dann gibt es nur einen einzigen dieser 15 Transfers bei dem ich sagen würde, dass er nicht so wie geplant funktioniert hat (Dennis Smarsch). Alle anderen Spieler können, wenn auch mit einigen Abstrichen, als erfolgreich bezeichnet werden, einige mehr (Kyereh, Paqarada), andere etwas weniger (Dittgen, Lawrence). Das ist eine beeindruckende Quote. Ebenso beeindruckend ist, dass von diesen 15 Zugängen aktuell nur noch drei Spieler beim FCSP unter Vertrag stehen (Aremu, Smith, Dźwigała) und sie damit die dienstältesten Profis im Kader sind.

Auch wenn die meisten der in der Saison 20/21 geholten Spieler inzwischen nicht mehr beim FCSP sind, so haben sie ganz masssiv zur aktuellen Situation beigetragen. Der Transfersommer 2020 war dabei der erste, in dem Andreas Bornemann handlungsfähig wurde, weil einige Verträge ausliefen und viele Spieler verliehen werden konnten. So wurde Platz im Kader für einige massive Veränderungen geschaffen und die Qualität des FC St. Pauli wurde dadurch deutlich erhöht, was auch bereits in der schleppenden Hinrunde 20/21 zu erkennen war. Das primäre Ziel der Arbeit eines Sportchefs, die stete Verbesserung des Kaders, wurde also im Transfersommer 2020 klar erreicht.

Veränderungen im Funktionsteam

Neben den Transfer-Entscheidungen, traf Andreas Bornemann in seinen vier Jahren beim FC St. Pauli natürlich auch einige signifikante Entscheidungen neben dem Platz. Allen voran sind das natürlich die Trainerwechsel, von denen in den bisher vier Jahren mit Bornemann beim FCSP zwei stattfanden: Im Sommer 2020 ersetzte Timo Schultz den wenig erfolgreichen und in vielen Kreisen wenig beliebten Jos Luhukay. Die Entscheidung darf angesichts des Saisonverlaufs als absolut überfällig bezeichnet werden. Im Winter 2022 ersetzte Fabian Hürzeler den teilweise erfolgreichen und in vielen Kreisen beliebten Timo Schultz. Rückblickend sind diese Entscheidungen richtig gewesen. Ebenso richtig, dass Bornemann Anfang 2021 keinen Wechsel auf der Trainerbank anstrebte, sondern trotz sportlich miserabler Situation an Timo Schultz festhielt und stattdessen massiv in den Kader investierte.

Übrigens gab es im Hintergrund vor dem so erfolgreichen Transfersommer 2020 einen wohl entscheidenden Personalwechsel. Jan Sandmann, der mit Andreas Bornemann bereits in Kiel zusammengearbeitet hatte, kam im März 2020 als Kaderplaner zum FCSP und seitdem dürften die Transfers auch immer seine Handschrift tragen. Allgemein gab es besonders im Bereich Scouting einige Veränderungen beim FC St. Pauli in den letzten Jahren, was von Andreas Bornemann vorangetrieben wurde.

Deutschland, Hamburg, 05.03.2022, Fussball 2. Bundesliga 25. Spieltag, FC St. Pauli - Karlsruher SC im Millerntor-Stadion Co-Trainer Fabian Huerzeler (FC St. Pauli) - Trainer Timo Schultz (FC St. Pauli) - Co-Trainer Loic Fave (FC St. Pauli)
Fabian Hürzeler, Timo Schultz und Loïc Favé arbeiteten 30 Monate erfolgreich beim FC St. Pauli zusammen.
(c) Peter Boehmer

Verletzungsmiseren gestoppt?

Auch in anderen Bereichen des Funktionsteams hat sich einiges getan in den letzten vier Jahren: Der aufgeblähte Kader der Saison 19/20 mit teilweise 35 Spielern, war nämlich leider bitter nötig. Denn zeitweise fehlten dem FC St. Pauli 15 Spieler aufgrund verschiedener Verletzungen. Diese Zahl ist natürlich abnormal hoch und da hilft dir die gesamte Qualität der Spieler nicht, wenn sie dann nicht einsatzfähig sind. Und so scheint die Einstellung von James Morgan im Sommer 2021 als „Leiter Physiotherapie, Rehabilitation und Prävention“ durchaus wichtig gewesen zu sein. Denn die Ausfallquote der Spieler hat vor allem in der letzten Saison massiv abgenommen (wenngleich sie teilweise sehr konzentriert auf einzelnen Positionen lag). Aktuell gibt es nur einen einzigen Spieler (Maurides), der nicht am Team-Training teilnehmen kann.

Zudem hat sich auch im Bereich Spielanalyse etwas verändert. Andrew Meredith und Jannik Niden haben den FC St. Pauli bereits vor einigen Jahren verlassen. Zwischendurch hatte Jos Luhukay mit Hans Schrivjer einen weiteren Videoanalysten im Team. Mit Ole Marschall (seit 2021), gekommen aus Fürth, und Sami Pierau (2022), gekommen aus Köln, gibt es zwei neue Videoanalysten im Team. Zwischendurch gab es mit Christian Spreckels einen Sportpsychologen an Bord, der im Sommer 2022 aber gehen musste (und dies nicht geräuschlos ablief – Abendblatt). Mit Hinnerk Smolka ist nun seit kurzem ein Team-Coach Teil des Funktionsteams.

Unter der Leitung von Andreas Bornemann hat sich also zuerst nur sehr wenig verändert. Sportlich war das erste Jahr eines zum Vergessen, weil der Trainer nicht zum Club passte, der Kader zu üppig besetzt gewesen ist und es an Qualität (und Einstellung) mangelte. Seit Andreas Bornemann wirklich Entscheidungsgewalt besaß, also ab Sommer 2020 wurde der Club im sportlichen Bereich an einigen Stellen, nicht nur der Spieler-Kader, massiv umgebaut. Wie das zu bewerten ist, kann man schon anhand der Platzierungen ablesen: Der FCSP arbeitete sich von Platz 14 (19/20) über Platz zehn (20/21) auf nun zweimal in Folge Platz fünf vor. Und das gelang ohne mehr Geld in Ablösesummen zu investieren als man durch Transfers eingenommen hat. Klingt alles nach einer große Erfolgsgeschichte. Ganz so einfach ist es aber natürlich nicht. Mehr dazu dann im zweiten Teil dieser Artikel-Serie.

// Tim

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4 thoughts on “Vier Jahre Andreas Bornemann – Teil 1

  1. Moin Tim!

    Super, dass Ihr Euch (endlich) dieses Themas annehmt! Aus meiner Sicht IST es eine Erfolgsgeschichte, weil er wirklich in allen Bereichen eine Verbesserung herbeigeführt habt. Selbst das Greenkeeper-Team und den Rasen am Millerntor könnte man nennen!

    Klar ist, dass Bornemann der Typ Technokrat ist und menschlich immer wieder aneckt (und auch in Zukunft immer wieder anecken wird). Das ist einerseits eine Stärke, weil er Schwächen auch in unpopulären Momenten ansprechen und konsequent angehen kann. Auf der anderen Seite (ich ahne den zweiten Teil…) wird er durch seine schwierige Art unweigerlich auch immer wieder für verstörende Momente sorgen.

    Seien wir ehrlich, wenn Bornemann bei den Soft Skills auch noch ganz vorne wäre, hätten wir als FCSP keine Chance, ihn zu halten. Auch das muss man wohl so klar sagen. Als Präsidium würde ich ihm vermutlich zu einem Coaching verdonnern und ihm in dieser Hinsicht regelmäßig auf die Finger schauen, aber ansonsten in jedem Fall an ihm festhalten. Ich habe jedenfalls lange keine so starke sportliche Euphorie am Millerntor mehr wahrgenommen wie in der Bornemann-Zeit.

    Bin gespannt auf Teil 2!

    Forza

    Jan

  2. Im Text steht, dass Bornemann 3 mal den Trainer gewechselt hat, es waren aber nur 2 Wechsel: Luhukay->Schultz und Schultz->Hürzeler.

  3. klasse analyse bisher! wenn alles so geballt aufgeführt wird, hat das gleich ne ganz andere aussagekraft. sportlich kann man herrn bornemann nun wirklich kaum was vorwerfen. die zahlen sprechen für sich. was leon flach betrifft, so betont der doch angeblich immer wieder, daß er noch nen koffer am millerntor stehen hat. würde mich nich wundern, wenn der über kurz oder lang wieder in deutschland spielt…

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