Lage am Millerntor – 05. Juli 2023

Lage am Millerntor – 05. Juli 2023

Der FC St. Pauli gewinnt auch gegen Randers FC und verpflichtet mit Danel Sinani den nächsten Spieler. Der DFB zählt Pyrotechnik und die Fanhilfen fordern einen Stop der Chatkontrolle.

FCSP News

Danel Sinani

Die nächste Neuverpflichtung erreichte uns gestern kurz nach Redaktionsschluss der Lage, dementsprechend wurde es nur als Update nachgereicht. Hier also ausführlicher: Danel Sinani (bitte beim Vornamen auf die korrekte Schreibweise achten) ist in Belgrad geboren, seine Familie zog mit ihm aber schon in früher Kindheit nach Luxemburg. Für Luxemburg bestritt der 26-Jährige Außenstürmer bereits 55 Länderspiele, die letzten Jahre spielte er zudem für verschiedene Verein in Englands.
Dies alles in „ausführlich“ und was das GSN und die Daten so über ihn sagen, findet Ihr wie gewohnt in unserem ausführlichen Spielerprofil.

Vier Jahre Andreas Bornemann

Jetzt ist „die Serie“ auch schon abgeschlossen, nach Teil 1 ist auch Teil 2 der Betrachtung der bisherigen Zeit von Andreas Bornemann veröffentlicht.
Wenn man die Kommentare im Blog und den sozialen Netzwerken zusammenträgt, so ist von „viel zu kritisch“ bis „viel zu unkritisch“ alles dabei. Tim scheint also eine ganz gute Mitte gefunden zu haben.

Test gegen Randers FC

Der FC St. Pauli testete gestern in Malente gegen den dänischen Erstligisten Randers FC. Nach 120 Minuten (unterteilt in 4×30) stand es vor etwa 200 Zuschauenden 4:1 (2:1). Das ist gegen den letztjährigen Sechsten sicher ein (erneuter) Achtungserfolg in der Vorbereitung, auch wenn Testspiele vor Saisonbeginn nicht überbewertet werden dürfen.

  • 1. Halbzeit: Vasilj – Günther, Wahl, Mets, Treu – Smith, Irvine (43. Eggestein) – Afolayan, Boukhalfa, Amenyido – Albers
  • 2. Halbzeit: Burchert (91. Ahlers) – Dźwigała, Medić, Nemeth – Saliakas, Aremu, Hartel, Ritzka – Saad, Eggestein (83. Otto), Metcalfe
  • Tore: 0:1 Wahl (37.), 1:1 (47.), 2:1 Albers (49.), 3:1 Dźwigała (68.), 4:1 Dźwigała (116.)

Am wichtigsten natürlich, dass sich vor dem morgen beginnenden Trainingslager in Südtirol niemand mehr verletzt hat. Ebenso erfreulich, dass Jackson Irvine bereits wieder fit genug für einen Einsatz war:

„Ich hatte ein paar Wochen, um gesund und fit zu werden, und fühle mich gut. Der Plan war, dass ich bis zum Trainingslager fit bin. Ich bin froh, dass ich fünf, sechs Tage vor dem Zeitplan liege. Es tat gut, wieder 45 Minuten gespielt zu haben.“

Jackson Irvine zu seinem Einsatz, fcstpauli.com

Termine

Die DFL hat immerhin schon mal die ersten beiden Spieltage angesetzt:

  • Samstag, 29. Juli, 13.00h: 1. FC Kaiserslautern – FCSP
  • Samstag, 05. August, 13.00h: FCSP – Fortuna Düsseldorf

Die Spieltage 3-10 (also etwa bis Ende Oktober) sollen dann in der kommenden Woche angesetzt werden.

Neues von den Alten

  • Dennis Smarsch hat einen neuen Verein: Ab sofort steht er beim MSV Duisburg in der 3. Liga unter Vertrag. Hier dürfte es für ihn einen echten Kampf um den Platz im Tor mit Vincent Müller geben.
  • Robin Meissner hat den HSV verlassen und sich einem anderen Sympathen-Verein angeschlossen: Viel Erfolg bei Dynamo Dresden

Lage der Liga

Holstein Kiel wird einige Zeit auf Innenverteidiger Timo Becker verzichten müssen. Der ehemalige Schalker zog sich einen Syndesmosebandanriss zu.
Bei Schalke 04 rechnen fast alle Experten damit, dass Rodrigo Zalazar und Marius Bülter den Ligaauftakt eher in einem anderen Trikot (und wahrscheinlich einer anderen Liga) erleben. Stand jetzt trainieren aber beide noch in Gelsenkirchen.

Fanszene News

Saisonpakete

Keine große Überraschung in zwei Teilen:

  • Die Eventim-Server schufen einen großen Wartebereich. Das schafft natürlich zusätzliche Frustration, wenn man da erst lange ausharrt und dann trotzdem leer ausgeht. Ist aber vielleicht immer noch besser als wenn (wie früher üblich) die Seite einfach komplett in die Knie geht.
  • Die Tickets waren natürlich trotzdem innerhalb von Minuten ausverkauft.

Morgen geht es mit den restlichen Sitzplatztickets weiter.

Geldstrafe fürs Derby

Da hatte offensichtlich jemand Langeweile:
Der DFB verurteilt den FCSP für das Auswärtsderby aufgrund folgender Vergehen:

  • 1. Hälfte:
    • 111 Bengalische Feuer
    • eine Rakete auf das Spielfeld
  • 2. Hälfte:
    • 21 Bengalische Feuer
    • aus zwei Feuerwerksbatterien 22 Raketen in Richtung des Rasens
    • 14 weitere Bengalische Feuer

Gesamtkosten: 117.250€, von denen 40.000€ „für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen“ verwendet werden können.
Überflüssig zu erwähnen, dass dieser ganze Strafzahlungsquatsch ganz dringend abgeschafft oder zumindest grundlegend überarbeitet gehört.

Es ist übrigens nicht korrekt, dass der DFB aktuell eine Stelle als „VOtcP“ ausgeschrieben hat (Video Operator to count Pyrotechnic).

Dachverband der Fanhilfen: Chatkontrolle stoppen

Die europaweit geplante sogenannte „Chatkontrolle“ erfährt weiterhin erheblichen Widerspruch. Chatnachrichten, e-Mails und alle in der Cloud gespeicherte Daten sollen nach einem Vorschlag der EU-Kommission zukünftig gescannt und mit polizeilichen Datenbanken abgeglichen und analysiert werden können. „Wer nichts zu verbergen hat…“ ist hier als Argument bekanntlich komplett unbrauchbar, zumal man gerade als Fußballfan viel zu leicht und oft grundlos in eine der Datenbanken gelangen kann.
Dementsprechend hat der Dachverband der Fanhilfen die Bundestagsabgeordneten der Ampel aufgefordert, sich für eine Ablehnung der geplanten Einführung einer EU-weiten Chatkontrolle einzusetzen.

„Fußballfans sind schon heute enormen Überwachungsmaßnahmen und Grundrechtseinschränkungen durch die Polizei ausgesetzt. Martialische Polizeieinsätze, Einschränkungen von Bewegungs- und Reisefreiheit sowie Hausdurchsuchungen sind nur einige der Maßnahmen, die gegen Fans eingesetzt werden. Mit der Chatkontrolle könnten die Ermittlungsbehörden noch tiefer als bislang ohnehin schon in das Alltagsleben von Fans eindringen. Einmal eingeführt, befürchten wir einen starken Missbrauch der Chatkontrolle gegen die Sub- und Jugendkultur von Fußballfans, der insbesondere angesichts abnehmender Straftaten in den Stadien einfach nicht vertretbar ist.“

Linda Röttig, Dachverband der Fanhilfen

Döntjes

Wochenendrebellen

Es ist noch ein bisschen hin bis Ende September, Ihr könnt also problemlos noch das Buch „Wir Wochenendrebellen“ lesen (hier in meiner Rezension aus Dezember 2017, noch im Übersteiger-Blog, inzwischen auch als Taschenbuch im Goldmann-Verlag erhältlich).

Damit seid Ihr dann nämlich bestens vorbereitet, um dann am 28. September ins Kino zu gehen. Bis dahin allerdings könnt Ihr natürlich auch noch einen Blick auf den jetzt veröffentlichten Trailer werfen, in dem Jason von Cecilio Andresen und die Eltern von Aylin Tezel und Florian David Fitz dargestellt werden. // YouTube

Zu guter Letzt

Gestern in der MLS.
Ein Tor aus gleich zwei Perspektiven, wobei die zweite die noch bessere ist. // Twitter

Forza St. Pauli!
// Maik

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7 thoughts on “Lage am Millerntor – 05. Juli 2023

  1. Thema Saisonpakete: ich finde nicht, dass das besser war mit dem „Warteraum“. Ich habe im bisherigen Modus immer ein Saisonpaket bekommen, wenn ich rechtzeitig am Rechner saß. Allerdings wurde es von Jahr zu Jahr enger. Das Problem ist mir klar und ich habe auch keine Lösung.
    Also für mich war das Warten-auf-Godot, will sagen, ich habe keines bekommen. Mein Sohn auch nicht. Warum lässt mnan die Leute, von denen klar ist, dass sie keine Karten mehr bekommen so lange in dieser Warteschleife?
    Klar: der bisherige Modus, bei dem diejenigen Karten bekamen, die am schnellsten klicken können, m.a.W. diesen unintuitiven Bestellvorgang am besten kannten, ist auch keine Lösung.
    Und wie eauf Twitter zu lesen ist, bin ich nicht der Einzige, der sich Arbeitszeit frei genommen hat dafür. 🙁

    1. Ich denke, es ist einfach ein unfassbar schwieriger Verwaltungsakt des Mangels. Solange es (z.B.) 15.000 Interessierte für 1.000 Tickets gibt, ist es dann auch egal ob man mit Warteraum arbeitet oder nicht – am Ende freuen sich 1.000 und 14.000 sind sauer / enttäuscht.
      Dass es dann für Dich natürlich totaler Mist ist, insbesondere wenn es in der Vergangenheit immer klappte und sich jetzt dafür extra frei genommen wurde – klar, keine Frage.

    2. Seitdem es Saisonpakete gibt habe ich immer eines bekommen. Dieses Jahr nicht und ich durfte dafür vierzig Minuten in der Warteschlange warten (nebenbei natürlich immer bei der Ticket-Hotline versucht). Wieso wird dann nicht einfach vorher Stopp gesagt? Und wieso gibt es nur 3.700 Tickets? Es wurden früher immer 6.000 verkauft. Mein DK-Wartelistenplatz (etwa 800) ist jetzt auch weg. Bei dem Modus für die nächste Saison weiß auch noch keiner was. Werden Plätze der DK-Warteliste berücksichtigt, Dauer der Mitgliedschaft, Anzahl Saisonpakete (da fehlt mir jetzt eins – was ja auch Auswirkungen haben könnte), Anzahl der gesamt erworbenen Karten, …?
      Das die Nachfrage gestiegen ist, ist deutlich daran erkennbar, dass man die ersten Jahre die Saisonpakete noch ein paar Tage nach Verkaufsstart telefonisch bestellen konnten.
      Bei den ganzen Änderungen im Ticketing (Löschen DK-Liste, Fankurvenkarten mit neuem Vergabemodus, Reduzierung Saisonpakete usw.) habe ich langsam das Gefühl, dass langjährige Mitglieder und Stadionbesucher nicht mehr willkommen sind und einige im Verein immer mehr auf Event-Fans aus sind.

  2. Freue mich schon tierisch auf den Film, weil ich bei denen davon ausgehe, dass es kein Film sein wird, der mit Klischees völlig herum spielt…. Aber ich habe auch ein wenig Angst – oder sollte ich lieber Respekt sagen? – vor dem anschauen des Films, weil ich noch nicht weiß, wie ich damit klar kommen werde, dass es mich sicherlich irritieren wird, dass man die beteiligten Personen einerseits von eigenen Begegnungen kennt, aber andererseits es andere sind, die man da gerade auf der Leinwand sieht. Ich glaube, ich muss den Film unabhängig vom ersten Punkt anschauen, ansonsten werde ich ihn wohl nicht wirklich genießen können, weil ich zu sehr damit beschäftigt sein werde mit dem abgleichen mit dem, was ich von denen erlebt, gehört und gelesen habe, und da dann sicherlich auch auf Ungereimtheiten oder „filmerische Freiheiten“ treffen werde, die mich so sehr beim anschauen beschäftigen dürften, dass ich der eigentlichen Handlung dann nicht mehr werde richtig folgen können…

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